Sikorsky HSS-1 Seabatvon Matthias Pohl (1:144 Miniwing)Schon länger ist die HSS-1 Seabat von MiniWings erhältlich - und hat es kürzlich auf meinen Basteltisch geschafft. Der sauber gegossene Resin-Kit weist nur wenige Teile auf. Die Abziehbilder, die bei Y-Kraft in Japan wohl per ALPS-Drucker erstellt werden, sind aufgrund der Verpixelung einzelner Farben nicht jedermanns Sache. Aber ich wollte sowieso eine andere Version darstellen, daher waren sie für mich völlig uninteressant. Vorgesehen sind eine Marines-Version aus Vietnam 1962, ein Helikopter der französischen Marine (1975) und einer der japanischen JMSDF von 1963. Die Kanzelverglasung liegt doppelt bei, immer wieder gerne als Sicherheit genommen, sollte beim Ausschneiden mal etwas schief gehen. Beim Bau habe ich an der Innenseite einer Rumpfhälfte Klebelaschen aus Polystyrol eingesetzt, um beim Zusammenfügen mit Sekundenkleber keine Verschiebungen zu erhalten. Die Fenster im Rumpf sind zur Realisierung aus transparenter PE-Folie vorgesehen. Ich empfehle jedoch die Ausführung mit Humbrol Crystal Clear vorzunehmen. Deutlich einfacher und unschlagbar transparent! Und vor allem nach dem Abschluss aller Lackierarbeiten zu erledigen, ohne etwas abkleben zu müssen oder gar beim Einpassen von ausgeschnittenen Fensterstückchen Kleber auf den Lack kommen zu lassen! Ein wenig Mühe machen sowohl die Anpassung der Verglasung als auch der Anbau der Seilwinde, die mittels dünnem Messingdraht und einem zurechtgeschliffenem Stückchen Plastik entstand. Im Cockpit habe ich lediglich die Steuerungshebel aus Messingdraht und ein paar Instrumente durch Decals aus der Restekiste ergänzt. Lackiert habe ich mit aufgehelltem 71051 Barley Grey von Vallejo. Schon nach dem Demaskieren sah das Ergebnis recht passabel aus. Die Abziehbilder habe ich (bis auf die Hoheitszeichen und die Rescue-Pfeile) erneut selbst gedruckt. Als Vorbild für mein Modell diente mir die HSS-1 Seabat „HE63", Bu.No.143897 der HS-9, die ca. 1959 zur CVS-40 gehörig an Bord der USS Tarawa stationiert war. Lediglich beim abschließend aufzusetzenden Rotor tat ich mich ein wenig schwer, war doch die Aufteilung im Kit meines Erachtens etwas unglücklich und wenig stabil. Die einzelnen Rotorblätter wiesen lediglich auf der Oberseite ein Profil auf, die Unterseite war - gusstechnisch bedingt - völlig glatt. Die winzigen Enden sollten stumpf an den Rotorkopf angeklebt werden. Das schien mir noch nicht mal die Mattlackierung zu überstehen. Auch mit einer Verstärkung aus Messingdraht, wie ich es bei meiner CH-46 Seaknight umsetzen konnte, war hier mangels Materialstärke nichts zu machen. So opferte ich einen Bausatz der Westland HAS1/31A von Mark1-Models und nutzte dessen Rotor. Die Blätter waren ein wenig zu lang und mussten gekürzt werden. Nun habe ich jedoch kein Problem mehr mit der Stabilität des filigranen Teils. Teuer zwar, aber der Rest geht halt in die Grabbelkiste. Ich freue mich immer wieder, wenn ich das Modell eines „seltenen Vogels" - zumindest für den 144er Maßstab - ergattern kann, so entsteht auf kleinem Raum eine ansehnliche Sammlung und damit auch eine schöne Dokumentation der US-Marinefliegerei! Matthias Pohl, Publiziert am 15. Juni 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |