Du bist hier: Home > Tipps & Tricks > Nützliches aus dem Alltag > Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger VIII. Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger VIII.Bauteile verklebenvon Thomas LutzWarnung: Bei allen unseren Tipps & Tricks immer an die Sicherheit denken und wenn möglich erst an einem Probestück ausprobieren. Plastikmodellbau ohne Kleber ist .... ... wie Pizza ohne Käse Bauteile verklebenEin Hinweis vorweg für alle Verheirateten – bei Tupperware gibt es konische Trink- Mischbecher. Sie ähneln, mit der Öffnung zusammengehalten, dem Tankkörper eines Silo-Trailers und haben auch die richtige Größe für 1:24 .... ABER ... das Plastik von Tupperware klebt mit einem Polystyrol-Kleber nicht! Im Plastikmodellbau werden mehrere Kleber und Produkte, die klebeähnliche Eigenschaften haben, verwendet. Hier geben wir eine kleine Übersicht zu allen Produkten. Polystyrol-KleberStandardkleber für die meisten Bauteile aus unseren Bausätzen sind spezielle Polystyrol-Kleber, die es Pasten- oder Gelkleber in Tuben und als Flüssigkleber gibt. Den flüssigen Kleber erhält man in kleinen Flaschen mit einer Kanüle und als Kleberflasche mit einem kleinen Pinsel im Schraubdeckel. Polystyrolkleber verkleben Bauteile mit Verschweiß-Effekt, bei dem die Oberflächen beider Bauteile leicht angelöst werden und die gesamte Klebestelle eine feste Verbindung bildet. Die Bauteile werden im Grunde genommen zu einem Stück. Diese Kleber gibt es bei vielen Herstellern im Programm mit unterschiedlichen Bezeichnungen wie z.B. Revell Contacta, Tamiya Cement, MIG Ultra Glue oder Faller Expert. Die chemische Zusammensetzung wird u.U. leicht voneinander abweichen, da einige Kleber z.B. geruchsintensiver sind oder unterschiedliches Fließverhalten zeigen. Wer sich für welchen Kleber entscheidet ist Geschmackssache. In der Konsistenz gibt es als Sonderform z.B. von Tamiya noch die Varianten als Extra Thin oder Quick Thin. Diese Kleber sind dünnflüssiger und binden schneller ab, kosten aber auch mehr. Einen ausführlichen Beitrag zum Thema Thin Kleber hat Frank Richter in den Tipps & Tricks eingestellt: https://www.modellversium.de/tipps/3-nuetzliches-aus-dem-alltag/8110-.html Kibri bietet einen anderen Flüssigkleber an für Polyplate. Dieser Kleber verschweißt die Teile nicht und ist nur bedingt für Polystyrol-Bauteile geeignet, die an glatten Oberflächen verklebt werden. Polystyrolkleber wird auf beide Bauteile aufgetragen, dann einige Sekunden, je nach Umgebungstemperatur, warten bis der Lösungsprozess anbindet und dann unter leichtem Druck die Bauteile zusammenfügen. Für dünne Stellen und Kanten sollte man mit der Kanülenflasche arbeiten, damit möglichst wenig Kleber verfließt. Für Innenseiten wie z.B. die Seitenwände eines Box Trailer kann man Gelkleber verwenden, der länger zum Abbinden braucht, aber später ja nicht mehr sichtbar ist. Im Anschluß noch die Gefahren- und Sicherheitshinweise für Polystyrol-Kleber: Gefahrenhinweise:
Sicherheitshinweise:
KlarlackIm Bastelbereich gibt es Klarlack zum Pinseln in kleinen Gebinden z.B. von Kreul, Hobby Line oder Creative sowie Fimo-Klarlack von Staedtler auf Wasserbasis; desweiteren im Architekturbedarf Klarlack auf Alkoholbasis. Mit diesen Klarlacken werden transparente Bauteile wie Scheiben und Scheinwerfergläser geklebt. Im Gegensatz zu Polystyrol- oder Sekundenkleber blüht Klarlack nicht aus, was einen Schleier auf Scheiben verursachen würde. Liquid-KleberContacta Liquid Special ist der Spezialkleber von Revell zum Einkleben von Klarsichtteilen. WeißleimEine Alternative zum Einkleben von transparenten Bauteilen sind Weißleimverbindungen aus dem Bastelbereich. Der Diamond Glaze von Judi Kins ist dafür gut geeignet. Das Produkt Micro Kristal Klear von Microscale ist ähnlich. Modellbauer für Airliner-Flugzeuge verwenden dieses Produkt, um damit Fensterscheiben an ihren Flugzeugen zu gestalten. Cyanacrylatkleber (Sekundenkleber)Mit Sekundenkleber werden unstabile Verbindungen zusätzlich verklebt oder sehr kleine und feine Bauteile geklebt. Der Kleber eignet sich für schnelle Klebestellen zum Ankleben von Anbauteilen wie Antennen, Spiegeln oder Spoilern. Das Cyanacrylat härtet im Laufe der Jahre aus und manchmal kommt es vor, dass ein Spiegel bei der kleinsten Berührung einfach abfällt. Cyanacrylatkleber sollte also immer nur Plan B beim Kleben sein. Future ShineDas Produkt Pledge Future Shine von Johnson ist ein Versiegelungslack für Fußböden. In einem späteren Teil unseres Onlinekurses "Bemalen und Lackieren" wird dieses Mittel nochmal ein Thema sein. Hier ist das Mittel erwähnt, weil man damit leicht aufgebrochene Decals wieder "ankleben" kann. Doppelseitiges KlebebandEine Klebeverbindung für doppelseitiges Klebeband ist nutzbar bei Reifen – Felgen Kombinationen aus älteren Bausätzen der 70er Jahre. Bei einigen Bausätzen gab es Probleme mit der Passgenauigkeit der Reifen auf kleinen Felgen. Mit doppelseitigem Klebeband die Innenflächen der Felgen umwickeln und die Reifen sitzen besser. AluminiumklebebandDieses Klebeband aus dem Installateurbedarf wird zur Isolation von Leitungen und Rohren verwendet. In sehr alten Bausätzen aus den 50er und 60er Jahren waren Reifen aus Vinyl zu finden, die sehr viel Weichmacher enthielten. Dieser Weichmacher sorgte dann beim fertigen Modell dafür, dass die Felgen "zusammenschmolzen" und sich verformten. Die Innenflächen der Felgen mit diesem Klebeband umwickeln und die Aluminiumschicht verhindert das Auswandern des Weichmachers. Thomas Lutz Publiziert am 13. Oktober 2024 Du bist hier: Home > Tipps & Tricks > Nützliches aus dem Alltag > Plastikmodellbau Online-Kurs für Anfänger VIII. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |