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Die schweren NVA-Kettenschlepper AT-T u. Spezialausführungen

 - Die schweren NVA-Kettenschlepper AT-T u. Spezialausführungen

Zusammenfassung:

Autor:Fred Koch und Holger Draheim
Verlag:UNITEC-Medienvertrieb
Erscheinungsjahr:2023
Sprache:Deutsch
Inhalt:49 Seiten mit über 95 Abbildungen
Preis:13,80 EUR

Besprechung:

Der Kettenschlepper AT-T im Tarnkleid der 80er Jahre
Der Kettenschlepper AT-T im Tarnkleid der 80er Jahre

In der mittlerweile 112. Ausgabe der Reihe "Fahrzeug Profile" befassen sich Fred Koch, Autor unzähliger NVA-Ausgaben dieser Reihe, und Holger Draheim mit den schweren Kettenschlepper AT-T samt seiner verschiedensten Ausführungen in der Nationalen Volksarmee. Neben Informationen zur Entwicklungsgeschichte der jeweils vorgestellten Technik erfährt der Leser auch etwas über den Einsatz und die Weiterentwicklung sowie dem Verbleib in der Nationalen Volksarmee und in der Zeit danach.

Spezialausführung des AT-T: der BAT
Spezialausführung des AT-T: der BAT

Zu Beginn gibt es eine kurze allgemeine Einführung zur Geschichte der sowjetischen Kettenschlepper, welche bis in das Jahr 1940 zurückgeht. Der erste Kettenschlepper mit der Bezeichnung „AT“ war der AT-42 auf Basis des T-34. Dieser frühe Entwurf kam aber nie zur Serienfertigung. Erst mit dem AT-45, welcher dasselbe Chassis wie der T-34 verwendete, erfolgte die Serienfertigung. Bereits 1946 wurde dieser überarbeitet und auf das Chassis des T-54 gesetzt. Bis zur Serienfertigung und Einführung in der Roten Armee 1948 lautete die Bezeichnung des Schleppers „Objekt 401“. Mit der Serienreife erhielt er dann seinen endgültigen Namen: AT-T (russ. Artilleriskij tjagatsch - tjaschelij, dt. Artillerie-Zugmaschine – schwer). Bis zum Auslaufen der Produktion als reinen Kettenschlepper 1962 erhielt der AT-T ein verändertes Fahrerhaus und eine neu geformte Motorhaube. Die Produktion der verschiedensten Spezialausführungen wie bspw. als Planierraupe oder als Grabenbagger lief bis 1979. Insgesamt wurden ca. 7.700 Stück hergestellt.

umgebauter BAT-M im Dienst der sowjetischen bzw. später russischen Einheiten in Deutschland
umgebauter BAT-M im Dienst der sowjetischen bzw. später russischen Einheiten in Deutschland

Die Nationale Volksarmee beschaffte ab Mitte der 1950er Jahre diesen Kettenschlepper und setzte ihn unter anderem in den Berge- und Instandsetzungseinheiten der verschiedensten Gliederungen ein. 1961 erhielt die NVA den AT-T mit Planierschild. Diese Variante mit der Bezeichnung BAT blieb bis zum Ende der DDR in Dienst. Charakteristisch für den BAT sind die drei Einstellungsmöglichkeiten des Schildes (Pflug-, Planier- und Graderstellung). Eine weitere Variante des BAT, der BAT-M wurde in der zweiten Hälfte der 1960er der NVA zugeführt. Eine der wohl bekanntesten Spezialausführungen auf Basis des AT-T waren die Grabenbagger BTM (in der NVA ab 1959) und BTM-3 (in der NVA ab 1976). Mit diesen Fahrzeugen war es möglich, in kürzester Zeit Gräben auszuheben. So war es bspw. innerhalb von einer Stunde möglich, einen 1,50 m und 1,10 breiten Graben auf einer Länge von 500 bis 800 m auszuheben. Ab 1986 wurden die BTM von den sowjetischen Radgrabenbaggern TMK-2 abgelöst. Eine weitere Spezialausführung des AT-T führte die NVA ab 1970 ein: die Grubenhubmaschine MDK-2M. Mit diesem Fahrzeug konnten Stellungen und Deckungen mit einer Tiefe und Breite von 3,5 m ausgehoben werden.

Grabenbagger BTM beim Ausheben eines Schützengrabens
Grabenbagger BTM beim Ausheben eines Schützengrabens

Neben den Pioniereinheiten der NVA erhielt unter anderem auch die Truppenluftabwehr Spezialfahrzeuge auf Basis des AT-T. Für die Fla-Raketenkomplexe 2K11 „Krug“ und 2K12 „Kub“ (s. Ausgabe 86) erhielten die Einheiten die Aufklärungs- und Zielzuweisungsstation AZS 1S12 sowie die Rundblickstation RBS 1Rl-111D.

Der BTM-3 konnte in kürzester Zeit lange Gräben ausheben
Der BTM-3 konnte in kürzester Zeit lange Gräben ausheben

Das Heft selbst präsentiert sich in der gewohnten Aufmachung dieser Reihe. Wie schon zuvor liegt der Hauptinformationsgehalt in den Bildern und deren Unterschriften. Der begleitende Text beschränkt sich auf eine Beschreibung der jeweiligen Entwicklungsgeschichte, dem Einsatz und Verbleib. Das Bildmaterial ist von der gewohnt guten Qualität, mit ca. 2-3 Bildern pro Seite. An der Druckqualität gibt es wie üblich nichts auszusetzen.

Rundblickstation RBS 1Rl-111D (vorne) und Höhenfinder PRW 16(B)
Rundblickstation RBS 1Rl-111D (vorne) und Höhenfinder PRW 16(B)

Bei der Truppenluftabwehr der NVA: die Aufklärungs- und Zielzuweisungsstation AZS 1S12 (links)
Bei der Truppenluftabwehr der NVA: die Aufklärungs- und Zielzuweisungsstation AZS 1S12 (links)

Frontansicht der RBS
Frontansicht der RBS

St�rken:

  • mehr als 95 zeitgenössische Farb- und Detailaufnahmen
  • kompaktes Überblickswerk

Schw�chen:

  • keine ersichtlichen

Fazit:

Sehr empfehlenswert! Gerade für Modellbauer wieder ein gutes Nachschlagewerk zur Recherche.

Diese Besprechung stammt von Manuel Leyva - 06. April 2023

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