Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Jasta 14 - Die Geschichte der Jagdstaffel 14 - 1916-1918 Jasta 14 - Die Geschichte der Jagdstaffel 14 - 1916-1918bilingual deutsch - englischZusammenfassung:
Besprechung:Der Luftfahrtverlag-Start hat in diesem Jahr erstmalig ein Buch zu einem Thema des 1. Weltkriegs herausgebracht. Es dokumentiert die Geschichte einer eher unbedeutenden preußischen Jagdstaffel auf das Umfassendste. Zum InhaltDie Jagdstaffel 14 ist ein winziges Mosaiksteinchen im Gesamtgeschehen des Ersten Weltkrieges. Die Dokumentation ist aber von besonderem Interesse, da die Entstehung und der Einsatz der Jasta 14 bisher nur unzureichend dokumentiert und beschrieben wurde. Die erst im Kriegsjahr 1916 ins Leben gerufene Staffel gehörte, im Vergleich zu anderen Jagdstaffeln, zu keinem Zeitpunkt zur ersten Garnitur der deutschen Jagdfliegerei im Ersten Weltkrieg. Entsprechend selten fand der Verband in offiziellen Berichten Erwähnung. Mit nur 60 anerkannten Luftsiegen bis Kriegsende im November 1918 lag sie sogar, bezogen auf ihre Einsatzzeit, unter dem Durchschnitt. Zu berücksichtigen ist allerdings, daß die Jasta 14 bis Anfang 1918 im französischen Abschnitt der Westfront eingesetzt wurde, wo die Luftkampfaktivitäten geringer waren als im britischen Sektor. Mit Hauptmann Rudolf Berthold besaß die Staffel zehn Monate lang einen ausgesprochen charismatischen Führer. Das Buch beleuchtet auch das tragische Ende dieses Mannes nach Ende des Ersten Weltkrieges. In der Staffel flogen neben Berthold zeitweise weitere vier Träger des Ordens Pour le Mérite. Die Jasta 14 war im übrigen die einzige Staffel außerhalb eines Geschwaderverbandes, die im Herbst 1917 geschlossen auf den Dreidecker Fokker Dr.I umrüstete. (Text von der Verlagsseite) Wie vom Start-Verlag bei Büchern gewohnt, ist das Buch im Querformat gedruckt. Ein Umstand, der nicht nur die größere Abbildung der doch häufig querformatigen Fotos begünstigt, sondern auch die zweisprachige Ausführung in nebeneinanderliegenden Spalten ermöglicht. Die nicht selten über die volle Breite einer Seite gedruckten Fotos sind oftmals unfassbar detailreich und von einer Qualität, wie ich sie zum Beispiel eher selten von Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg her kenne. Für Modellbauer sind viele Fotos allerbeste Vorlagen für Dioramen, oder doch zumindest für table-top Szenen und sie geben u.a. auch Einblicke in das Alltagsleben der Staffelangehörigen. Der wie gewohnt sehr kurzweilig zu lesende Text ist mit einiger Sicherheit dem Verleger und Herausgeber Axel Urbanke zu verdanken. Der an erster Stelle auf dem Schutzumschlag genannte Autor Jörg Mückler ist dafür ja eher nicht bekannt. Der Textteil liefert hochinteressante und sehr umfassende Informationen und man kann ihn in einem Rutsch durchlesen, wenn man möchte, und sich nicht von den tollen Fotos und den sehr ausführlichen Bildtexten ablenken lässt. Da die Jasta 14 wenigstens zwei herausragende Fliegeroffiziere in Ihren Reihen hatte, beinhaltet das Buch daher auch zwei vom Text zur Staffelgeschichte getrennte Personenportraits. Das eine behandelt natürlich den sehr bekannten Rudolph Berthold, das andere Portrait widmet sich Lt. d.R. Walter Höhndorf, einem Ausnahmepiloten und Konstrukteur, der ausgerechnet bei der Erprobung eines neuen Jägertyps ums Leben kam. Die Portraits sind auf einen hellgrauen Hintergrund gesetzt und heben sich daher vom Text der Staffelgeschichte ab. Die abgebildeten Flugzeuge sind in der Masse Albatrosse der Typenvarianten D.II, D.III und D.V bzw. D.Va. Von O.A.W. gebaute Modelle zählen natürlich auch dazu. In der Vorgeschichte der Staffel, als sie noch als Kampfeinsitzerkommando (Kek) bezeichnet wurde, sieht man aber auch diverse Fokker Eindecker. Weitere,von der Staffel geflogene Typen sind Fokker D.I, Halberstadt D.II und ganz wesentlich der Fokker Dreidecker. Den wohl besten Jäger des Ersten Weltkrieges, die Fokker D.VII, bekam die Jasta 14 hingegen nie - schon ungewöhnlich für eine Jagdstaffel. Dafür bekam sie gegen Ende des Krieges noch eine geringe Anzahl der bulligen Pfalz D.VIII. Diese stellte aber nur einen Übergangstyp für die SSW D.IV dar, von der die Staffel noch nachweislich 17 Exemplare bis zum Waffenstillstand zugewiesen bekam. 21 farbige Profilzeichnungen aus der Hand der bekannten australischen Grafikerin Juanita Franzi dokumentieren den Flugzeugbestand auf ganz außergewöhnlich hervorragende Weise. Ich glaube nicht, dass ich schon mal bessere Farbprofile von WW. I. Flugzeugen gesehen habe! Spektakulär dabei ist unter anderem eine Albatros D.II, die doch tatsächlich ein Portrait des Kaisers am Rumpf trug. Sagenhaft! Diese und andere Markierungen bietet der Verlag übrigens auch als Decal in den gängigen drei Maßstäben an. Neun farbig und ansonsten klar gestaltete Karten geben einem die notwendigen geographischen Informationen, um sich zu orientieren. So wünscht man sich das eigentlich immer. Fazit:Ich habe schon viele Publikationen zu diesem Themenkomplex in der Hand gehabt und in meine Bibliothek aufgenommen, aber das vorliegende Buch ist ein wahres high-light und zwar in jeder Hinsicht. Inhaltlich hervorragend ausgearbeitet, überzeugt es aber auch in Druck-, sowie Papierqualität und sucht auch hier seines Gleichen. Für den Preis von “nur“ € 64,- (wo gib es das heute noch?) bekommt man ein 1,6 kg schweres Buch, das in keiner Bibliothek fehlen sollte, sofern man sich für diesen Themenkomplex interessiert und eben auch noch gerne Flugzeugmodelle dieser Epoche baut, denn für letzteres liefert das Buch großartige Vorlagen. Prädikat: uneingeschränkt empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Thomas Schmidt - 26. 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