Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Swedish Jet Fighter Colours Swedish Jet Fighter ColoursWhite Series No. 9135Zusammenfassung:
Besprechung:
Das Buch "Swedish Jet Fighter Colours" ist eine Fortsetzung des 2012 erschienenen Buches von MMP, "Swedish Fighter Colours 1925-1954". Die ersten Strahlflugzeuge der Flygvapnet wurden 1946 von den Engländern in Form der De Havilland Vampire Mk.I (70 Stück) und später, 1949, der Vampire FB.50 (310 Stück) geliefert. In Schweden wurde die Vampire als J28A (Mk.I) bzw. J28B (FB.50) bezeichnet (J für Jaktflygplan, Kampfflugzeug). Die Vampires wurden bei den Geschwadern F13 in Norrköping sowie F8 (Barkaby), F9 (Säve), F18 (Tullinge), F15 (Söderhann) und F4 in Östersund eingesetzt, alle mit J28Bs bis auf F13. Schon 1947 wurde die erste eigene Jet-Konstruktion in die Truppe eingeführt, nämlich die Saab J21R (R=Rea, Strahl). Sie basierte auf der propellergetriebenen J21A, hatte am Ende aber nur 10% aller Teile mit ihr gemein. Das sie als Jagdflugzeug wegen ihrer geringen Treibstoffkapazität nur bedingt geeignet war, wurde sie schon bald für den Erdkampf (als AJ21R) eingesetzt. Nur drei Geschwader wurden überhaupt mit der J21R bzw. AJ21R ausgerüstet. Die F10 in Ängelholm setzte sie in ihrer ursprünglichen Rolle als Jäger ein, die F7 in Såtenäs als Angriffsflugzeug sowie F17 in Kallinge, die für die Ausbildung der Piloten zuständig war. Der erste große Wurf von Saab, was Strahlflugzeuge anging, war die in 665 Exemplaren gebaute, ab den frühen 1950er Jahren eingeführte Saab J29 Tunnan. Sie blieb während des Kalten Krieges über viele Jahre hinweg in verschiedenen Versionen an vorderster Front im Einsatz. Die ersten Exemplare wurden 1951 an die F13 übergeben, es folgten die F3 in Linköping, F8, F9, F10, F12, F16, F20 und F22, letztere befand sich von 1961-63 im Kongo. Die J29 Tunnan wurde erst 1965 endgültig außer Dienst gestellt. Die Saab J32 Lansen war die zweite eigene Entwicklung in Sachen Strahlflugzeuge. Ihren Erstflug absolvierte sie 1955. Sie wurde zunächst nur als Angriffsflugzeug gebaut (A32A), später, im Jahre 1957, folgte dann eine allwettertaugliche Version (J32B). 287 Exemplare wurden von der A32A beschafft und bei den Geschwadern F17, F6, F7, F11, F14 und F15 eingesetzt. Die J32B ersetzte die J33 Venom, 120 Stück wurden gebaut und bei den Geschwadern F12, F1, F21 und F4 geflogen. Die Lansen blieb nur gut zehn Jahre in den vorderen Reihen im Dienst, allerdings bescherten ihr sekundäre Aufgaben sozusagen einen zweiten Frühling. Erst 1997 quittierten die letzten Zielschlepper ihren Dienst.
Die De Havilland DH.112 NF.51 Venom wurde als Interimslösung für einen Allwetter- und Nachtjäger beschafft. Eigentlich sollte die Saab Lansen 1955 die bis dato eingesetzte Mosquito NF.XIX in dieser Rolle ersetzen. Aufgrund massiver Probleme mit der Mosquito entschied man sich Anfang 1951 (sogar noch vor der RAF!) zum Kauf von 35 Maschinen plus einer Option für 25 weitere, die später ebenfalls in einem Kauf mündete. Die 60 Venoms, in Schweden als J33 bezeichnet, wurden bis Ende der 1950er Jahre eingesetzt. Einige Exemplare durften noch bis 1970 als Zielschlepper bei der Svensk Flygtjänst "weiterarbeiten". Ihren aktiven Dienst versahen die Venoms bei der F1 in Västerås.
Die Venom sollte nicht der letzte britische Jet bei der Flygvapnet gewesen sein. Mitte der 1950er Jahre war abzusehen, dass die Lansen und auch die Draken nicht rechtzeitig fertig werden würden, um die alternde J29 Tunnan zu ersetzen. Daher fasste man 1954 den Kauf eines ausländischen Flugzeuges ins Auge, 120 Maschinen sollten angeschafft werden, um sie bei der F8 und der 18 einzusetzen. Die Hawker Hunter in der Version F.Mk.50 (F.4) konnte sich gegen die Dassault Mystère IV und die Supermarine Swift durchsetzen. Die als J34 bezeichnete Hunter wurde ab 1956 bei der F8 und F18 eingesetzt, später erhielten die F9 und F10 deren Maschinen, die F8 wurde aufgelöst, die F18 rüstete um auf die Draken. 1969 wurde die Hunter endgültig außer Dienst gestellt. Nicht weniger als 45 Maschinen gingen durch Unfälle verloren.
1955 fand der lang ersehnte Erstflug der Saab J35 Draken statt. Die Entwicklung begann bereits Ende der 1940er Jahre. Das Doppeldelta-Prinzip machte umfangreiche Erprobungen erforderlich, man baute dafür eigens eine verkleinerte Version, die Saab 210 Lilldraken. Es sollte noch bis 1960 dauern, bis die erste Maschine, eine J35A, an die F13 in Norrköping überstellt werden konnte. Bis 1965 wurden alle J35A-Modelle an die F16 abgegeben. 90 Stück wurden gebaut, bevor die Produktion auf die J35B umgestellt wurde. Diese leistungsfähigere Version wurde ab 1962 an die F16 ausgeliefert. Daneben flog die J35B noch bei der F10 und der F18 (1974 aufgelöst). Die nächste Version, J35D, erhielt weitere Verbesserungen und wurde ab 1963 ausgeliefert, wieder an die F13. Ein Teil der 120 gebauten J35D wurde eingelagert wegen fehlender Radarsysteme, später wurden sie dann zu S35E Aufklärer umgerüstet. Die übrigen J35D versahen ihren Dienst bei den Geschwadern F10, F3, F4 und F21, und zwar noch bis 1985! Die J35F war sozusagen die ultimative Draken. Mit 230 gebauten Maschinen bildete sie das Rückgrat der schwedischen Luftwaffe in den 1970er Jahren. Sie wurde bei nicht weniger als acht Geschwadern eingesetzt (F1, F3, F10, F12, F13, F16, F17 und F18). Die J35F waren gut beschäftigt, es gab jährlich mehrere Hundert Luftraumverletzungen durch „feindliche“ Flugzeuge. Die J35J sollte die Zeit bis zur Einführung der Gripen überbrücken, diese Version war im Grunde genommen eine modernisierte J35F. 66 Maschinen wurden durch Umbau von J35F gebaut. Im März 1987 begann die Auslieferung an den einzigen Nutzer, Geschwader F10. Am 8. Dezember 1998 endete die Ära Draken mit dem letzten operativen Flug.
Die Saab J37 Viggen stand ab 1973 als Mehrzweck-Kampflugzeug zur Verfügung, nachdem der Prototyp im Februar 1967 erfolgreich seinen Erstflug absolvierte. Zunächst wurde die Angriffsversion AJ37 in die Truppe eingeführt, später folgten dann weitere Versionen in Form des JA37 Abfangjägers, SH/SF37 Aufklärers und schließlich des SK37 Trainers. Die JA37 flog zum ersten Mal im Dezember 1975 und wurde ab 1980 ausgeliefert. Die meisten Maschinen der AJ Serie wurden später modifiziert, um gleichzeitig für verschiedene Aufgaben zur Verfügung zu stehen (AJS, AJSF, AJSH). 108 AJ37 wurden gebaut und bei der F7, F15 und F6 eingesetzt, die letzten bis 1994. Die JA37 wurde 149 mal gebaut und wieder einmal war es die F13, die die Ehre hatte, als erstes Geschwader einen neuen Typ zu übernehmen. Außerdem boten die F17, F10, F16, F21 und F4 der AJ37 eine Heimstatt. Die JA37D und auch die AJSF/AJSH bildeten den Übergang zur JAS39 Gripen und entstanden in den 1990er durch Modernisierung der JA37 bzw. der AJ/SH/SF37. 35 JAs, 48 AJs und 13 SH wurden umgerüstet und bei der F17, F16, F4 und F21 eingesetzt. Das aktuellste Muster bei der Flygvapnet ist die JAS39 Gripen. Der Bedarf für ein echtes Mehrzweckkampflugzeug wurde bereits Anfang der 1980er Jahre erkannt, denn die Viggen konnte diesem nur bedingt gerecht werden. Die Arbeiten am Prototyp begannen 1984, schon vier Jahre später, am 9. Dezember 1988, hob er zu seinem Erstflug ab. Die anschließende Entwicklung zur Serienreife zog sich über viele Jahre hin. 1996 konnten schließlich die ersten von 108 JAS39A an die Luftwaffe übergeben werden. Sie wurden bei der F7, F10, F17 und F21 in Dienst gestellt. Um ausländisches Interesse an der Gripen zu generieren, entwickelte man Mitte der 1990er Jahre den Doppelsitzer JAS39B, der dann auch entgegen der ursprünglichen Pläne bei der F7 eingesetzt wurde (15 Stück). Die JAS39A musste schon vergleichsweise kurz nach ihrer Einführung der verbesserten und leistungsgesteigerten JAS39C und dem dazugehörigen Doppelsitzer JAS39D weichen, die 2002 ihren Erstflug hatte. Ab Herbst 2004 erfolgte die Auslieferung der ersten von derzeit etwa 100 Maschinen, die bei den Geschwadern F7, F17 und F21 ihren Dienst versehen.
Das ansprechend gestaltete Buch im Hardcover-Einband geht auf seinen 272 Seiten im speziellen auf die jeweils verwendeten Lackierungen und Markierungen ein. Unterschiede diesbezüglich bei den einzelnen Versionen der Flugzeugmuster werden ebenso beschrieben wie Variationen und Besonderheiten der jeweiligen Geschwader. Das Buch ist so aufgebaut, dass jeder Flugzeugtyp in einem abgeschlossenen, eigenständigen Kapitel abgehandelt wird. Zunächst erhalten wir eine kurze Zusammenfassung über die Entwicklungs- und Einsatzgeschichte für jeden Typ. Der Text ist hier eher kurz gefasst, Schwerpunkt bilden zahlreiche zeitgenössische Aufnahmen. Nach einer Übersicht über die technischen Daten für jeden Typ folgt der jeweilige Hauptteil, der "Camouflage & Markings" Abschnitt. Hier wird jeweils eine ganze Reihe von großformatigen Farbprofilen gezeigt. In den dazugehörigen Beschreibungen werden neben dem Typ, der Seriennummer, der Staffelzugehörigkeit auch die verwendeten Farben genannt. Sozusagen als Beweis für die Echtheit des Profils ist auf derselben Seite das entsprechende Foto vom Original nebst einer Bildunterschrift, oft sogar mit Aufnahmedatum, abgedruckt. Unter den 111 Profilen finden sich auch einige Sonderlackierungen, wie z.B die blaue und die schwarze Viggen, der gelbe und der blaue Draken oder aber auch die JAS39A in Splintertarnung.
Der Titel des Buches ist Programm, d.h. es werden nur die reinen Kampfflugzeuge behandelt. Etwaige Trainer oder Aufklärer wie z.B. die SF37 Viggen tauchen im Buch, wenn überhaupt, nur als Randnotiz auf. Gleiches gilt für die Saab 105 oder die Grumman Gulfstream. Die folgenden Typen werden im Buch der Reihe nach abgehandelt:
Wie man unschwer erkennen kann, ist der Saab Draken der meiste Platz eingeräumt worden. Kein Wunder, es wurden ja über 500 Stück im Laufe der Jahre für die schwedische Luftwaffe beschafft. Übrigens, das Kapitel über die Saab J29 Tunnan wurde nahezu unverändert aus dem Buch der Yellow Serie (wir berichteten) übernommen, sowohl der Text wie auch die Bilder und die Profile. Fazit:Eine schöne und informative Zusammenstellung, nicht nur für Freunde der schwedischen Luftwaffe interessant. Weitere Infos:Anmerkungen: Das Buch auf der Verlagsseite könnt ihr euch hier noch einmal anschauen, inklusive einem "Durchblättervideo": Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 29. November 2017 Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Swedish Jet Fighter Colours © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |