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Bristol F.2B

Polish Wings No.22

 - Bristol F.2B

Zusammenfassung:

Autor:Tomasz J. Kopański
Verlag:MMP Books
ISBN:978-83-65281-49-4
Erscheinungsjahr:2017
Sprache:Englisch
Inhalt:
  • 80 Seiten, Softcover Einband
  • 146 Abbildungen, davon 2 in Farbe
  • 33 Farbprofile
  • Tabellen mit Bestandslisten, Verlusten
Preis:15 Pfund

Besprechung:

Nach 123 Jahren Besatzung durch Russland, Deutschland und Österreich erlangte Polen Ende 1918 endlich die Unabhängigkeit. Die Zeiten waren hart für Polen, war es doch nur von potenziellen Feinden umringt, was eine Verteidigung der Grenzen unumgänglich machte. Dafür war aber eine umfangreiche Aufstockung des Militärs erforderlich. Die erste fliegende Einheit wurde bereits Anfang November 1918 gegründet. Innerhalb weniger Monate wurden viele weitere aufgestellt, Mitte 1920 waren es bereits 20, die natürlich auch adäquater Ausrüstung bedurften. Zunächst konnte man auf zurückgelassenes Material der Deutschen zurückgreifen, es wurden aber auch Flugzeuge z.B. von Frankreich gekauft. Von den etwa 800 Flugzeugen der deutschen und österreichisch-ungarischen Luftwaffe waren nur wenige voll einsatzbereit, viele davon hatten z.B. keine Motoren mehr.

 - Bristol F.2B

In Großbritannien gab es am Ende des Ersten Weltkrieges sehr viel überschüssiges Gerät, da in allen Bereichen stark abgerüstet wurde. Nach einigen Verhandlungen einigte sich eine polnische Delegation mit dem Generalunternehmer für den Verkauf von Kriegsgerät,  Handley Page, auf die Beschaffung von zunächst 75 Bristol F.2B Fighter, später kamen noch einmal 30 dazu. Außerdem erhielt Polen einige Sopwith Dolphin von Großbritannien geschenkt. Die ersten beiden Bristol F.2B kamen Ende Dezember in Polen an und dienten als Vorführmaschinen. Die polnischen Verantwortlichen zeigten sich überaus begeistert von der F.2B. Mitte Juli 1920 traf dann die erste Lieferung per Schiff in Danzig ein, sie mussten nach Warschau transportiert werden, wo man sie umgehend zusammenbaute. Die ersten Einsätze gegen die Bolschewiken an der Ostgrenze Polens ließen nicht lange auf sich warten, auch die ersten Verluste an F.2B nicht. Nach dem Ende des polnisch-russischen Krieges waren fünf Einheiten (Eskadra) mit der Bristol ausgerüstet, im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen wurden diese zu drei Eskadras zusammengelegt. Bis etwa Mitte der 1920er Jahre verblieben die F.2B im aktiven Dienst, danach wurden einige Maschinen noch bis 1932 für Aufklärungs- und Schulungsaufgaben weiterverwendet.

 - Bristol F.2B

Das 80 Seiten starke Buch im Softcover Einband beschreibt die Historie der Bristol F.2B in Polen. Zunächst bekommt der Leser einen Überblick über die Entstehung der polnischen Luftwaffe und womit die ersten Einheiten ausgerüstet waren. Ausführlich wird auf die Beschaffung der Flugzeuge von Großbritannien eingegangen und auf die sich daran anschließende Erprobung der Bristol F.2B und einiger anderer Typen. Im Buch werden am Rande ja auch die RAF SE.5a, die Sopwith 1F.1 Camel und 5F.1 Dolphin sowie die Martinsyde F.4 Buzzard betrachtet, diese spielten aber kaum eine wesentliche Rolle. Bevor es im Detail mit der Bristol F.2B in polnischen Diensten weitergeht wird in einem kleinen Kapitel auf die Bemalung und Markierung der Maschinen eingegangen. Auf den folgenden 45 Seiten dreht sich dann alles um die F.2B.

 - Bristol F.2B

Zentralen Bestandteil dieses Kapitels bildet eine ganze Reihe von hervorragend gemachten Farbprofilen mit sehr ausführlichen Beschreibungen. Spezifische Merkmale der jeweiligen Maschinen wurden in den Profilen berücksichtigt, man kann sie also durchaus als Vorlage für Modelle nehmen. Natürlich wird jedes Profil mit einem entsprechenden Bilddokument belegt. Spezielle Markierungen sind oft noch einmal etwas größer dargestellt. Überhaupt ist das Bildmaterial sehr umfangreich und auch durchweg von guter bis sehr guter Qualität. Immerhin handelt es sich in dem Buch ausschließlich um Originalaufnahmen. Alle sind mit ausführlichen Beschreibungen versehen, oft sind sogar die Namen der auf den Bildern zu erkennenden Personen genannt.

Die verbleibenden zwölf Seiten des Buches sind den oben aufgeführten „anderen“ Typen gewidmet. Da es sich mehr oder weniger um Einzelstücke handelte, sind die einzelnen Abschnitte recht kurz gefasst. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier zu jedem Typ mindestens ein Farbprofil in der oben beschriebenen Ausführung. Eine Reihe von Tabellen mit Bestands- und Produktionslisten komplettiert dieses sehr gut gemachte und informative Buch.

 - Bristol F.2B

Fazit:

Wer sich für die Anfänge der polnischen Luftwaffe und in diesem Zusammenhang für die Bristol F.2B in polnischen Diensten interessiert, liegt mit diesem Buch genau richtig. Zahlreiche, sehr gut dokumentierte zeitgenössische Aufnahmen und die vielen sehr gut gemachten Farbprofile machen es zu einer idealen Ergänzung z.B. zu einem Windsock Datafile Heft als Referenz für ein entsprechendes Modellprojekt.

Weitere Infos:

Anmerkungen:

Das Buch auf der Verlagsseite könnt ihr euch hier noch einmal anschauen, inklusive einem "Durchblättervideo":

 - Bristol F.2B

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 16. August 2017

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