Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Light Trucks of the Italian Army in WWII Light Trucks of the Italian Army in WWIIGreen Series 4122Zusammenfassung:
Besprechung:
Im Zweiten Weltkrieg waren die für die italienische Armee wichtigsten Fronten jene in Nordafrika. Neben den Kämpfen in Kyrenaika und Tripolitanien, die zwischen 1940 und 1942 stattfanden, gab es auch eine weniger bekannte Front entlang der lybischen Sahara und Fessan wo einige wenige hundert Mann sich einen erbitterten Kampf zunächst gegen die Briten, später dann auch gegen die freie französische Armee lieferten. Für ihre speziellen Belange, was die Einsätze betraf, baute die italienische Industrie einige spezielle Fahrzeuge, in deren Entwicklung die Erfahrungen aus der Zeit vor dem Krieg einflossen (Italien war seit dem Sieg über die Türkei Besatzungsmacht in Libyen). Man hat allerdings den Bedarf viel zu spät erkannt, so dass nur wenige Fahrzeuge tatsächlich an die Truppen in Nordafrika ausgeliefert wurden. Wenigstens konnten die Einheiten auf dem Festland im weiteren Verlauf des Krieges davon profitieren, übernahmen sie doch einiges an Material und den Erfahrungen aus den Kämpfen in der Wüste.
Das 64-seitige Heft beschreibt im ersten Teil einige dieser speziellen Fahrzeuge, die allesamt keine eigenständigen Entwicklungen waren, sondern von bereits existierenden Fahrzeuge abgeleitet wurden. So basierte zum Beispiel der Autocarro Sahariano AS37 auf dem Zugfahrzeug TL37. Der AS37 verfügte dank seiner Allradlenkung und dem Allradantrieb über hervorragende Fahrleistungen. Mit einer Reichweite von bis zu 900km war es bestens für den Einsatz in der Wüste geeignet. Sein Nachteil war der recht hohe Aufbau, wodurch man schon von weitem gesehen werden konnte. Die Fahrzeuge verfügten standardmäßig über ein 8mm MG Breda mod. 37, einige Fahrzeuge wurden mit der 20mm Breda Kanone mod. 35 ausgerüstet. Bei einigen AS37 wurde der Aufbau im Feld modifiziert, um die Höhe des Fahrzeuges zu reduzieren. Später, als die Kämpfe in der Wüste vorbei waren, wurden elf weitere AS37 mit dem modifizierten Aufbau versehen, die dann als Camionetta Desertica 43 bezeichnet wurden.
Um den Angriffen der britischen Long Range Desert Groups etwas entgegensetzten zu können, wurde der Camionetta AS42 entwickelt. Auch er basierte auf einem bestehenden Fahrzeug, nämlich dem gepanzerten LKW AB41. Man verzichtete allerdings auf einige von dessen Besonderheiten, wie die beiden Fahrerständen, die das Fahren in beide Richtungen ermöglichten. Auch hatte der AS42 nur Hinterradantrieb. Dafür brachte der 5L Motor ordentlich Leistung und ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 84km/h. Die Reichweite betrug dank der 20 Zusatzkanister stolze 1.200km. Im Spätsommer 1942 wurde die Firma Viberti-SPA mit der Entwicklung eines gänzlich neuen Fahrzeuges beauftragt, dem Camionetta AS43. Bei der Konstruktion sollten die Erfahrungen mit dem AS37 einfließen, insbesondere nach den zuvor im Felde durchgeführten Modifikationen am Aufbau. Einige Konstruktionsmerkmale des AS37 wurden beibehalten, jedoch bekam der AS43 einen komplett neuen und leistungsstärkeren Motor spendiert. Der Aufbau wurde vollständig abgeändert. Die Hauptbewaffnung bestand entweder aus der 20mm Breda mod. 35 oder einer 47mm Kanone, montiert auf einer 360° Lafette in der Fahrzeugmitte.
Der zweite, gut 30 Seiten umfassende Teil des Heftes, befasst sich mit den Einheiten, welche die oben beschriebenen Fahrzeuge einsetzten. Es handelte sich neben der "Companie Sahariane", also den Einheiten in Libyen um das X. Reggimento Arditi, welches am 26. April 1942 als Gegenmaßnahme zu den British Special Forces aufgestellt wurde. Es bestand am Ende aus vier Bataillonen und wurde zunächst in Tunesien eingesetzt. Andere Einheiten waren das Battaglione d'Assalto Motorizzato und die Gruppo Arditi Caminettisti Italiani. Erstere war eine sehr spezielle Einheit zur Infiltration und Spionage in Ländern, von denen man glaubte, einen Vorteil daraus zu ziehen, während letztere der 2. deutschen Fallschirmjägerdivision unterstellt wurde. Die letzten Seiten dieses Kapitels widmetn sich dem Einsatz der Fahrzeuge bei der italienischen "Afrika-Polizei", der Deutschen Wehrmacht und im Bürgerkrieg in Italien, der nach dem Sturz Mussolinis ausbrach.
Die Seiten 56 bis 64 widmen sich ganz den Belangen von uns Modellbauern. Hier werden die Bemalungen und Tarnschemen der Fahrzeuge in Form von Farbprofilen aufgezeigt, außerdem erfahren wir etwas über die Uniformen und Ausrüstungen ihrer Besatzungen. Die einzelnen Kapitel des Heftes enthalten ausschließlich zeitgenössische Aufnahmen. Die Bildqualität der Schwarz-Weiß Fotos ist überwiegend sehr gut und man kann einiges an Details erkennen. Natürlich sind auch einige weniger gute (also unscharfe bzw. verschwommene) Fotos enthalten, diese sind aber aus historischen Gründen von Interesse. Als Ergänzung zu den Beschreibungen der Fahrzeuge wird auch etwas näher auf diverse Waffen eingegangen, darunter die Böhler 47mm Panzerabwehrkanone, die 20mm Breda Flugabwehrkanone, die schweizerische 20mm Solothurn PAK und das Breda mod. 1937 MG. Eine Seite ist den unterschiedlichen Reifentypen der Camionettas gewidmet. Im Heft gibt es auch zwei Seiten mit Mehrseitenrissen, diese zeigen den AS42 und den AS43. Fazit:Wer Interesse an diesem speziellen Thema hat, bekommt einen guten Überblick über die eingesetzten Fahrzeuge. Die Abbildungen sind zwar nur monochrom, aber dafür zeitgenössisch. Weitere Infos:Anmerkungen: Das Buch auf der Seite des Verlages findet ihr hier: Green Series 4122 - Light Trucks of hte Italian Army in WWII Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 23. Januar 2017 Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Light Trucks of the Italian Army in WWII © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |