Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Armée de l'Air Armée de l'AirLuftwaffen Profile Nr. 4Zusammenfassung:
Besprechung:
Die Armée de l’Air hat in den vergangenen Jahren eine ähnliche Veränderung erfahren wie fast alle anderen europäischen Luftwaffen. Auch sie war zur Zeit des Kalten Krieges eine mit zahlreichen verschiedenen „One Mission – One Type“ Flugzeugmustern ausgestattete Streitmacht. In den 1980er Jahre gehörten mehr als 500 reine Kampfflugzeuge, verteilt auf mehrere dutzend Luftwaffenstützpunkte im In- und Ausland, zu ihrem Bestand. Heute sind es gerade einmal knapp 240, Tendenz fallend. Langfristig wird man mit 200 Maschinen, vorwiegend Rafale und Mirage 2000D, auskommen müssen. Alle anderen noch im Bestand befindlichen Kampfflugzeuge werden in den kommenden 4-6 Jahren außer Dienst gestellt werden. Bei den Trainings- und Logistikflugzeugen ist die Situation ähnlich, die wichtigste Neuerung in den kommenden Jahren wird die Einführung der Airbus A400M Atlas sein, die als Ersatz für die immer schwieriger flugfähig zu haltenden C-160 Transall beschafft werden.
Die Armée de l’Air war seit ihrer Neugründung nach dem zweiten Weltkrieg in zahlreiche Konflikte eingebunden, zunächst natürlich im Rahmen der „kolonialen“ Kriege Frankreichs wie z.B. in Indochina, Algerien und im Tschad. Obwohl Frankreich sich in den 1960er Jahren aus dem Verbund der Nato herauslöste erfolgten zahlreiche Einsätze im Rahmen von UN-und NATO-Missionen, wie etwa 1983 in Libanon, 1991 und 2003 im Irak, 1999 über Jugoslawien und natürlich in Afghanistan. Schlagzeilen machten auch die jüngeren Einsätze in Mali und Lybien, bei denen Frankreich vor allem bei den Einsätzen aus der Luft die federführende Rolle übernahm.
Trotz der geänderten weltpolitischen Lage und den damit verbundenen neuen Einsatzspektren bildet die nukleare Abschreckung, oder auch "Dissuasion Nucléaire" auch gut 25 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges einen wesentlichen Bestandteil der französischen Verteidigungspolitik. Derzeit wird diese Aufgabe noch durch die Mirage 2000N mit ihren ASMP-Lenkwaffen wahrgenommen, bis 2018 werden auch diese durch die Rafale ersetzt werden. Die eigens für diesen Zweck beschafften, mittlerweile fast 50 Jahre alten C-135 Tankflugzeuge werden ebenfalls bald ersetzt, nämlich durch die Airbus A330MRTT. Auch wenn sich die weltpolitische Lage mittlerweile geändert hat und vermehrt stark lokal begrenzte Einsätze wie zuletzt in Mali durchgeführt werden hält Frankreich an dieser doch sehr kostspieligen Möglichkeit seine Souveränität zu schützen fest.
Im Jahr 2013 standen der Armee de l’Air insgesamt 63 Rafale B/C, 62 Mirage 2000 B/C (2/3 davon -5F), 67 Mirage 2000D, 23 Mirage 2000N sowie noch 21 Maschinen der Mirage F-1CR (17) und F-1B (4) für Kampfeinsätze zur Verfügung. Für Transportaufgaben werden weiterhin die verbliebenen 40 C-160 Transall sowie 13 C-130 Hercules und 24 CASA CN-235 eingesetzt. Die VIP-Flotte besteht derzeit aus drei Airbus A310-200, zwei Airbus A340-200 sowie einer einzelnen Airbus A330-200. Dazu kommen noch 20 DHC-6 Twin Otter (6) und TBM-700 (14) als leichte Verbindungsflugzeuge. Trainingsaufgaben werden von einer Flotte bestehend aus 77 Alpha Jet, 17 Jodel D-140 und 23 Embraer Xingu wahrgenommen. Daneben stehen 81 Maschinen der Typen Grob G120A, SOCATA TB-30 und Cirrus SR20/22 für die Grundausbildung zur Verfügung.
Die Hubschrauberflotte setzt sich aus 23 SA330 Puma, 13 EC725 Caracal, sieben AS332 Super Puma, zwei AS532 Cougar und 41 AS555 Fennec zusammen. Letztere werden auch für „Abfangaufgaben“ für verirrte Kleinflugzeuge eingesetzt. Die Luftraumüberwachung und die elektronische Kriegsführung ist Aufgabe der vier Boeing E-3F und der zwei Transall „Gabriel“. Auch bei der Armée de l’Air setzt man vermehrt auf den Einsatz unbemannter Drohnen, derzeit sind vier Harfang im Einsatz. Personell verfügt die Armée de l’Air derzeit über 56.000 Mann, davon sind 7.100 Offiziere, 28.200 Unteroffiziere und 13.900 Mannschaften. Der Rest sind zivile Angestellte (6.500) und Freiwillige, immerhin 300 Mann. Das Heft in der für dieses Format typischen Aufmachung startet mit einem Kapitel zur Historie der Armée de l'Air, wobei der Schwerpunkt hier auf den Einsätzen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs liegt. Einige zeitgenössische Aufnahmen ergänzen den Text. Am Ende des Kapitels erhält der Leser noch einige Informationen zum Aufbau und Gliederung dieser Teilstreitkraft. Eine doppelseitige Übersicht über die derzeit aktiven Basen und Einheiten schließen diesen allgemeinen Teil ab. Den Schwerpunkt des Heftes bilden die Beschreibungen der einzelnen, noch aktiven Flugzeugmuster. Jedem Typ sind je nach Wichtigkeit ein bis drei Seiten gewidmet. Die Patrouille de France und das DGA Essais en vol wurden ebenfalls nicht vergessen. Die zahlreichen Sonderlackierungen der letzten Jahre werden auf vier Seiten gezeigt. Den Abschluss des Heftes bildet wie üblich eine Übersicht über die Staffelabzeichen der aktiven Geschwader. Viele der begleitenden Fotos stammen aus dem Archiv des Autors und wurden überwiegend während öffentlich zugänglicher Veranstaltungen gemacht (Spottersday, Tag der offenen Tür, Airshows etc.). So manch Spotterkollege wird daher sicherlich einige Bilder vom Motiv her wiedererkennen. Der Text gibt jeweils neben einer kurzen Entwicklungsgeschichte auch einen Überblick über die Einsatzarten und die jeweiligen Zuladungen bzw. Ausrüstungen. St�rken:
Schw�chen:
Fazit:Das Heft gibt einen guten Überblick über die derzeitige Situation der Armée de l'Air. Das Bildmaterial ist auf dem gewohnt hohen Niveau, der Text sehr informativ. Empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 06. November 2013 Du bist hier: Home > Presse-Ecke > Armée de l'Air © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |