Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Militärfahrzeuge Bis 1945 > U.S. M19 Tank Transporter with Hard Top Cab U.S. M19 Tank Transporter with Hard Top Cab(Merit - Nr. 63501)Produktinfo:
Besprechung:Der M19 Panzertransporter, bestehend aus einem Diamond T980/981 Zugfahrzeug und einem M9 Anhänger der 90.000 lbs Klasse, ging auf eine Anfrage der britischen Armee von 1941 zurück. Damals wurde zur Verlegung von schwerem Gerät (z.B. M4 Sherman Panzer) an mögliche Invasionsstandorte ein geeignetes Fahrzeug gesucht. Wegen der örtlichen Gegebenheiten kam für die Briten nur eine Kombination aus Zugfahrzeug und Anhänger in Frage. Da der Transport nur auf befestigten Straßen erfolgen sollte war auch Allradantrieb nicht notwendig. Die Entwicklung des M19 begann im April 1941, bereits im Oktober desselben Jahres wurde die Fertigung freigegeben. Bis Mai 1945 wurden über 6500 Fahrzeuge gebaut. Viele Fahrzeuge wurden nach dem Krieg an befreundete Nationen abgegeben, darunter auch an die neugegründete deutsche Bundeswehr.
Der gesamte Zug ist knapp über 16 Meter lang, die nutzbare Ladefläche des Anhängers beträgt 7,37 x 2,9 Meter, die maximal zulässige Last knapp 41 metrische Tonnen. Das Gesamtgewicht des M19 liegt bei über 71t. Die M20 Zugmaschine wird von einem 6-Zylinder Hercules DXFE Dieselmotor mit einer Leistung von 201 SAE-PS angetrieben (ca. 178 DIN PS). Die Höchstgeschwindigkeit betrug atemberaubende 37km/h! Für die Bergung und Beladung war der M20 mit einer Seilwinde ausgerüstet, die im Falle des M981 auch eine Eigenbergung ermöglichte. Dazu konnte das Zugseil über Umlenkrollen nach vorne verlegt werden. Die Winde wurde über ein spezielles Getriebe vom Fahrzeugmotor angetrieben und hatte eine maximale Zugkraft von 18,2t. Das Seil war knapp 92m (T980 ohne Eigenbergungsoption) bzw. 152m (T981) lang. Ab August 1943 wurde die Produktion auf Fahrzeuge mit offener Fahrerkabine umgestellt.
In der recht großen, gut gefüllten Box befinden sich gut über 750 Einzelteile verteilt auf 17 Gießäste und eine Reihe von Zusatzteilen wie Ätzteile, Reifen und das Kunststoffseil. Die Aufmachung des Bausatzes ist hervorragend, jeder Teileast ist separat verpackt, empfindliche Teile sind mit Schaumpolsterfolie extra umwickelt. Die losen Teile (Kabine, Anhänger-Basis, Reifen etc.) sind nochmal in einer extra Box verstaut. Offensichtlich hat man sich hier auf Trumpeter & Co. besonnen. Alles spricht dafür, dass der Bausatz dort produziert worden ist. Spätestens beim Durchblättern der Anleitung sind letzte Zweifel diesbezüglich ausgeräumt. Die Detaillierung ist sehr gut, die Fertigungsqualität auf allerhöchstem Niveau. Für den Zusammenbau der Zugmaschine werden 15 Bauabschnitte benötigt. Es gibt einen vollständig nachgebildeten Motor und Antriebsstrang, was nicht unbedingt üblich ist bei dieser Art von Bausätzen. Der Motor besteht aus nicht weniger als 50 Einzelteilen und braucht für das perfekte Finish lediglich noch ein paar Leitungen. Gleiches gilt für die Winde, auch sie ist ein kleiner Bausatz für sich. Hier kommt dann auch die beiliegende Schnur als Zugseil zum Einsatz, allerdings hat man vergessen zu zeigen wie das Seil am Rahmen entlang verlegt wird. Ein entsprechender Haken liegt gar nicht erst bei. Die Windensteuerung liegt an der Winde, dadurch lässt sich das Produktionsdatum des Fahrzeuges weiter eingrenzen (irgendwann von Mitte 1942 bis August 1943). Die Fahrerkabine ist komplett ausgestattet und lässt kaum Wünsche offen. Das Instrumentenbrett verfügt über erhabene Details und kann mit einem passenden Decal zur Darstellung der Anzeigen versehen werden. Die Türen liegen als separate Teile bei und sind sowohl innen als auch außen detailliert. Warum diese nicht geöffnet bzw. beweglich gebaut werden können ist nicht ganz nachvollziehbar. Gleiches gilt übrigens für die Motorhaube. Bei ihr sieht man allerdings den hohen Fertigungsstandard. Sämtliche Kühlrippen sind durchbrochen, was absolut nicht Standard ist! Man sollte durchaus in Erwägung ziehen die Haube beweglich oder zumindest abnehmbar zu machen, um den schönen Motor nicht auf Nimmerwiedersehen "einzugraben". Ein wenig schade ist, dass man nur die geschlossene Kabine beigelegt hat. Bei dem doch leicht erhöhten Preis hätte man durchaus den einzelnen Gießast mit der offenen Kabine noch beilegen können. Ebenso wenig hat man an eine Plane gedacht für die Ballastpritsche, zumindest die Spriegel hätte man beilegen sollen. Nun denn, man kann nicht alles haben. Weiter geht's mit dem Tieflader-Anhänger. Die Ladepritsche ist einteilig und wird mit diversen Rahmenteilen beklebt. Auch hier zeigt sich wieder die sehr gute Gussqualität, früher waren solche Teile übersät mit Auswerferspuren. Die mechanischen Komponenten des Anhängers werden alle als separate Baugruppen gefertigt und später an den Rahmen angeklebt (Achsen, Drehgestell mit Deichsel etc.). Welche Teile am Ende beweglich sind ist aus der Bauanleitung nicht ersichtlich, sicherlich wird sich das Eine oder Andere beim Bau ergeben. Interessant wäre dies insbesondere bei den Auffahrrampen, dem Drehgestell und den Rädern. Im Vergleich zur Zugmaschine ist der Anhänger vergleichsweise einfach aufgebaut. Die Klarsichtteile sind von sehr guter Qualität und beinhalten neben den Scheiben für die Fahrerkabine auch sämtliche Gläser für Spiegel und Leuchten. Als Zugabe zu den erstklassigen Kunststoffteilen liegen dem Bausatz noch zwei kleine Platinen mit Ätzteilen bei. Diese enthalten einige Riffelblechplatten für die seitlichen Aufnahmen der Tanks bzw. Staukästen und die Kästen selbst. Daneben gibt es noch ein Gitter für den Kühler (aber nicht den Kühlergrill selbst) sowie einige Beschläge und andere Kleinteile für den Rahmen und den Aufbau. Insgesamt zirka 35 Teile in der typischen Machart von Trumpeter, Hobby Boss und Konsorten - kein wirklicher Vergleich zu Eduard & Co. Neben den Ätzteilen gibt es wie bereits erwähnt noch ein Stück Kunststoffschnur für die Seilwinde. Der kleine Decalbogen erlaubt die Darstellung zweier nicht näher spezifizierter Fahrzeuge. Anhand der Bumper-Nummer lässt sich ein Fahrzeug (Nummer 27) der 3595th Transport Company zuordnen, über das britische Fahrzeug habe ich nichts herausfinden können. Der Druck der Decals ist sauber auf hochglänzendem Trägerfilm. Neben den Markierungen gibt es auf dem Bogen auch noch ein Decal für's Instrumentenbrett.
Die Bau- und Bemalungsanleitungen sind klar und übersichtlich gegliedert. Das 24-seitige Heft in Schwarz-Weiß führt in 24 Bauabschnitten zum fertigen Modell. Wie gesagt fehlen die Angaben zur Verlegung des Seiles sowie jeglicher Hinweis, welche Teile beweglich gebaut werden können. Farbangaben sucht man wie üblich vergeblich, im Zweifelsfall halt alles olivgrün ;). Die großformatige Bemalungsanleitung in Farbe zeigt das Fahrzeug von allen Seiten und gibt Farben von Gunze, Vallejo, Tamiya, ModelMaster und Humbrol an.
Zusammenfassend kann man sagen, dass man hier einen der besten Großserien-Bausätze vor sich hat. Die Gussqualität ist hervorragend, ebenso die Detaillierung. Allerdings sind viele der über 750 Bauteile sehr klein ausgefallen, sicherlich hätte man ohne Verlust einige Bauteile zu größeren zusammenfassen können. An einigen wenigen Stellen kann man selbst noch Teile ergänzen, insbesondere was die Hydraulik- und Pneumatik-Leitungen angeht. Eine Plane für die Ladepritsche wäre auch schön gewesen, genau wie die Softtop-Option. Es gibt einiges an Bildmaterial im WWW zu diesem Fahrzeug. Je nachdem welche Epoche man wählt, müssen am Fahrzeug einige Veränderungen vorgenommen werden, z.B. wurde oft nur ein Scheinwerfer an der Zugmaschine verwendet. Für die Nachkriegszeit sind dagegen Anpassungen am Anhänger vonnöten, da dieser für einige Panzer zu schmal war und entsprechend verbreitert und verstärkt wurden.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Der Bausatz ist nicht gerade billig, aber das Geld sehr gut investiert. Die Detaillierung ist erstklassig und die Fertigungsqualität auf allerhöchstem Niveau. Lediglich die alternativlosen Vinylreifen stören mich ein wenig. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 31. Mai 2014 Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Militärfahrzeuge Bis 1945 > U.S. M19 Tank Transporter with Hard Top Cab © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |