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Kalinin K-5 (M-15)

(Amodel - Nr. 72199)

Amodel - Kalinin K-5 (M-15)

Produktinfo:

Hersteller:Amodel
Sparte:Flugzeuge Zivil
Katalog Nummer:72199 - Kalinin K-5 (M-15)
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Februar 2014
Preis:ca. 35 €
Inhalt:
  • 9 graue Spritzrahmen
  • ein transparenter Spritzrahmen
  • Decalbogen für zwei Varianten
  • Baualeitung

Besprechung:

Geschichte:

Die Fluggesellschaft Deruluft (Deutsch-Russische Luftverkehrs A.G.), 1921 gegründet, setzte in den 1930er Jahren neben deutschen Typen zwei russische Flugzeugtypen ein. Neben der ANT-9 auch die Kalinin K-5, und verdrängte damit ausländische Flugzeugmuster. Konstantin Alexejewitsch Kalinin begann 1926 mit der Entwicklung der K-5. Der typische elliptische Kalinin-Flügel, aus Holz in Schulterdeckeranordnung, war schon bei der K-1 zu finden. Der Rumpf hatte einen rechteckigen Querschnitt und wurde aus Stahlrohren geschweißt. Der Bugbereich war mit Duraluminium beplankt, der Rest mit Stoff bespannt. Auch die Tragflügel hatten eine Stoffbespannung, die mit einem Nitro-Zelluloselack und Farbe imprägniert wurde. In dem für damalige Zeit geräumigen Rumpf fanden zehn Passagiere Platz. Der Erstflug fand im April 1929 statt. Die Flügelstruktur musste überarbeitet und verstärkt werden, da es bei der Erprobung zu einem Bruch kam. Immerhin wurden beim Serienbau zwischen 1930 und 1934 260 Flugzeuge hergestellt.

Am Anfang flog die K-5 mit dem Bristol Jupiter-Lizenzmotor M-15 (335 kW/450 PS). Aus dem M-15 wurde der M-22 (355 kW/480 PS) entwickelt, der ab 1931 zum Einbau kam. Letztlich flog die K-5 mit dem Reihenmotor M-17F (544 kW/730 PS), einem Lizenzprodukt des BMW VI.

Kalinin war sehr kreativ und entwickelte in seiner Konstruktionsabteilung 16 verschiedene, zum Teil auch außergewöhnliche Flugzeugmuster. Am 31. März 1938 wurde er verhaftet und am 22. Oktober 1938 in einer zehnminütigen Verhandlung vor dem Obersten Gerichtshof der UdSSR für antisowjetische Tätigkeiten und Spionage zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde unverzüglich vollstreckt. Kalinin fiel der „Großen Säuberung“ zum Opfer, die von Stalin veranlasst und vom Politbüro gebilligt wurde. Erst viele Jahre nach Stalins Tod wurde Kalinin juristisch rehabilitiert.

Modell:

Ein Themengebiet, welches Amodel mit seinen Projekten bislang völlig vernachlässigt hat, die Anfänge der zivilen Luftfahrt in den Jahren 1930 bis 1940. Dabei gibt es einige russische Konstruktionen, die für den Modellbauer interessante Objekte wären. Mit der K-5 ist da sicher ein guter Anfang gelungen. Der Bausatz ist auch so konstruiert, dass hier noch andere Motorenvarianten der K-5 zu erwarten sind. Die neun grauen Spritzrahmen, in Short- run Technik produziert, enthalten 133 Bauteile. Fünf Teile werden für diese Variante nicht benötigt. Man hat da schon weiter gedacht. Die Spritzqualität ist recht gut. Versenkte und erhabene Strukturen sind sauber dargestellt. Die Struktur der Flügelbespannung ist auch vorhanden. Ob das so richtig ist, ist aufgrund der wenigen Vorbildunterlagen schlecht einzuschätzen. Allgemein ist die Vorbildlage recht dürftig. Im www findet man ein paar Bilder, auch von der Passagierkabine.

Amodel - Kalinin K-5 (M-15)

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Kalinin K-5 (M-15)

 

Ein transparenter Spritzling mit der Kabinenverglasung und den Scheiben umfasst 13 Teile. Gut verwendbar, gut durchsichtig. Acht Teile bilden den Grundstein für das Cockpit. Sicher kann man da noch mehr machen, wenn man weiß, wie es ausgesehen hat. Für die Passagierkabine müssen acht Sessel aus je vier Teilen zusammengesetzt werden. Bei der weiteren Kabinenausgestaltung hat der Konstrukteur sicher einen guten Tag gehabt. Zwischen zwei Kabinentrennwänden gibt es tatsächlich eine Bordtoilette. Mit einem Waschbecken und einer kleinen Toilette, die noch aus zwei Teilen zusammen geklebt werden muss! Nur den Wasserhahn müsste man noch scratchen. Bei so viel Details möchte man nur hoffen, das man zum Schluss noch was erkennt. Ein Hinweis noch zu einem Detail, Aufgrund der Rohrkonstruktion des Rumpfes, verläuft hinter fast jedem Fenster schräg ein Rohr. Wer auf solche Dinge wert legt, der sollte das nachrüsten. Hat man die „Innereien“ schließlich fertig, wird der Rumpf aus vier Schalen zusammengebaut.

Amodel - Kalinin K-5 (M-15)

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Etwas Durchhaltevermögen braucht der geübte Modellfreund beim Zusammensetzen des Neunzylinder Sternmotors. Hier werden 40 Teile verbaut. Die Baugruppenmontage geht dann wieder zügig von der Hand. Die Bauanleitung zeigt immer und anschaulich, wo was hingehört. Die Farbgebung orientiert sich an Humbrol. Die Decals machen einen soliden Eindruck und erlauben zwei Deko-Möglichkeiten. Eine konkrete Erklärung zum Einsatzort und Zeitraum gibt es nicht.

Amodel - Kalinin K-5 (M-15)

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Darstellbare Maschinen:
  • URSS-N410

  • CCCP-L404 

Stärken:
  • sauber gespritzt
  • einziger Bausatz in diesem Maßstab
Schwächen:
  • Short-run Technologie
  • limitierte Auflage
Anwendung:
  • Einsteigertauglicher Bausatz, mit etwas Ausdauer beim Innenausbau

Fazit:

Flugzeuge wie Fokker, Junkers und Rochbach dominierten damals die abenteuerlichen Flugstrecken. Wer als Modellbauer ein Faible für diese Epoche der zivilen Luftfahrt hat, der kann nun auch die Kalinin K-5 daneben stellen. Aber Achtung, limitierte Auflage. 

Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 28. Mai 2014

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