Avia Ba.122(RS Models - Nr. 92054 )Produktinfo:
Besprechung:Geschichte:Für den Cup Mondiale (Weltcup) 1934 in Vincennes bei Paris traten erstmalig drei tschechische Kunstflieger mit der Avia Ba.122 zum Wettkampf an. Diese drei Flugzeuge wurden für diesen Wettkampf nicht nur optisch hergerichtet. Mit der OK-AVE erreichte František Novák einen beachtlichen 4. Platz hinter damals in der Kunstflugszene bekannten Namen wie Fieseler, Detroyat und Achgelis. Der 8. Platz ging an den tschechischen Piloten J. Ambruz. Für Aufsehen sorgten František Novák und zwei weitere tschechische Piloten bei einer Flugvorführung außerhalb des Wettbewerbs, als sie ihre Flugzeuge mit Gummiseilen verbanden und Formationskunstflug durchführten. So waren es die tschechischen Piloten um František Novák, die in den 1930er Jahren den Verbandskunstflug in Europa populär machten. 1935 wurde Novák nationaler Kunstflugmeister und 1936 erreichte er bei den 11. Olympischen Sommerspielen in Berlin mit einer neu motorisierten Ba.122 den Platz 3. Das Kunstflugmeeting 1937 in Zürich wurde zum Triumph der tschechischen Piloten. In zwei Kategorien wurden nur Erste und Zweite Platzierungen erflogen. Auch in den Folgejahren waren tschechische Piloten mit der Avia Ba.122 erfolgreich.
Die zwei grauen Spritzrahmen verfügen über 45 Bauteile. Sauber gespritzt und mit allen nötigen versenkten und erhabenen Details versehen, macht der Bausatz einen guten Eindruck. Optional gibt es unterschiedliche Sternmotoren. Die Teile für den Walter „Pollux“ und „Castor II“ sind mit Resin gegossen. Kurbelgehäuse und Zylinder, alles Einzelteile. Nimmt man noch die Ätzteilplatine für diverse Kleinteile und die Folie für die Cockpitinstrumente dazu, kann man schon von einem Multi-Media Kit sprechen. Kurz, ein Sorglospaket für den geübten Modellfreund.
Was mir nicht gefällt, die nicht definierte Farbangabe in der Bauanleitung bzw. auf der Kartonrückseite. Farbangaben wie Rot oder Creme, was soll man damit anfangen? Man nimmt am besten sein gespartes Taschengeld und fährt mal nach Prag. Im dortigen Museum Kbely, Eintritt frei, kann man sich ein Bild der Avia Ba.122 und deren Farbgebung machen. Schnell erkennt man, dass die Motorverkleidung und das Fahrgestell einen völlig anderen Rotfarbton haben als die Tragflächen und der Rumpf. Also Freunde des gepflegten Modellbaus, es ist nicht immer notwendig, das Original gesehen zu haben, aber es beruhigt ungemein. Man muss aber wiederum Robert Schneider zugestehen, dass es im Herstellerübergreifenden Farbangebot keinen fertigen Farbton gibt. Selber mischen ist also angesagt, um dem Vorbild gerecht zu werden. Die Abmessungen im Maßstab 1:72 werden gut eingehalten. Die Bauanleitung ist ausreichend und erklärt mit vier Zeichnungen die Montage. Zwei Zeichnungen lassen den Verlauf der Verspannung der Tragflächen erkennen. Aber auch wieder nur halbherzig. Bei der vom Rumpf nach oben führenden Verspannung, verlaufen zwei Drähte unmittelbar parallel. Bei diesem kleinen Modell sicher eine Herausforderung. Die Decals machen qualitativ einen guten Eindruck, dünne Trägerfolie und sauber gedruckt. Wie das dann in der Praxis aussieht muss man probieren. Ich kann mir vorstellen, dass die hellen Decals teilweise nicht deckend gedruckt sind und durchschimmern. Also Vorsicht und die Dinge mit Bedacht angehen.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Alles zusammen genommen ein sehr interessanter Bausatz, der auch mal die Kunstflugszene der 1930er Jahre bis zum 2. Weltkrieg präsentiert. Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 18. April 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |