La-5 Limited Edition(Eduard Bausätze - Nr. 1184)Produktinfo:
Besprechung:Die La-5 war die Weiterentwicklung der etwas glücklosen LaGG-3. Die LaGG-3 war unter Piloten nicht sehr beliebt. Sie war für das verbaute Triebwerk (Klimow M-105P) einfach zu schwer und fiel in ihren Flugleistungen deutlich hinter denen der Jak-1 oder Jak-7 ab, die ebenfalls mit dem M-105P ausgerüstet waren. In der Konsequenz sollte die Produktion der LaGG-3 in einigen Betrieben auf Jak-1 / Jak-7 umgestellt werden. Als Lösung bot sich an, die Zelle der LaGG-3 mit dem neuen Doppelsternmotor ASch-82 von Schwetsow auszurüsten. Die Wurzeln des ASch-82 liegen im amerikanischen Wright R-1820 Cyclon. Die Leistungsausbeute lag deutlich über der des M-105P. Ursprünglich war der ASch-82 für die leichten Bomber Su-2 und Tu-2 entwickelt worden. Im Winter 1941/42 war der Umbau einer LaGG-3 beendet. Der Erstflug fand im April 1942 statt. Vergleichsflüge gegen Jak-7 bestätigten die Annahmen und zeigten überdies bessere Flugeigenschaften gegenüber der Jak-7. So war der Beschluss über die Serienproduktion der La-5 nur logisch. Die La-5 war Ausgangspunkt einer ganzen Reihe sehr erfolgreicher Sternmotor-getriebener Lawotschkins, die mit der La-11 (Serienfertigung von 1947 bis 1948) ihr Ende fand.
Der Bausatz von Zwezda ist nicht ohne Grund als Basis für eine Ausgabe in der Limited Edition Series von Eduard ausgewählt worden. Er überzeugt durch stimmige Geometrie und sehr feine Oberflächendetails. Nieten, Deckel, Panellinien, alles ist vorhanden, versenkt und sehr fein ausgeführt. Allerdings könnte die unkonventionelle Unterteilung des Rumpfes und der oberen Tragfläche bei diesem oder jenem zu einer leicht gekräuselten Oberlippe führen. Bedeutet das doch einen nennenswerten Mehraufwand bezüglich der Montage. Möchte man jedoch das Modell „aufreißen“ – sprich alle Luken, Deckel und Wartungsklappen öffnen, um das Innenleben darzustellen, kommt einem genau das entgegen, denn die Aufteilung des Rumpfes im Bugbereich orientiert sich an den Triebwerksabdeckungen. Apropos Triebwerk, jenes liegt dem Bausatz ebenfalls schon recht detailliert bei. Hervorzuheben sind dabei besonders die Kühlrippen der Zylinder. Diese sind so fein, dass sich ein Vergleich mit entsprechenden Teilen von Quickboost aufdrängt. Grundsätzlich ist die Fülle an Innenraumdetails eine der weiteren Stärken des Bausatzes. Das betrifft die Cockpit-Sektion, den Triebwerksbereich und auch das Rumpfheck. Hier fallen vor allem die bereits an den Rumpfschalen angeformten Stringer und die separat zu montierenden Spanten auf. Einem Öffnen der Klappe im Heck steht also ebenfalls nichts im Wege. Leider gibt es auf der Rumpfaußenseite an den Stellen, an denen innen die Spanten montiert werden sollen, hässliche Sinkstellen. Das lässt sich aber leicht beheben, zumal in diesem Bereich ohnehin keine Oberflächendetails vorhanden sind. Die Fahrwerksteile überzeugen ebenfalls durch hervorragende Details, hier wäre besonders der Bereich des Schwenklagers zu nennen, der in einer so konsequenten Umsetzung bisher selten anzutreffen war. Die Räder sind schön profiliert und haben die richtigen Dimensionen. Die Spornradgabel ist geteilt, so dass das Spornrad vor der Montage separat lackiert werden kann. Weitere bemerkenswerte Dinge betreffen den Propeller, dessen Blätter eine vorbildgerechte Schränkung aufweisen und die Wiedergabe der stoffbespannte Ruder, die zwar etwas subtiler hätte ausfallen können, grundsätzlich aber in Ordnung ist. Auf den Klarsichtteilen findet sich noch jede Menge Trennmittel, aber die Geometrie und die Dicke sind ebenfalls in Ordnung. Wie man sieht bringt der Bausatz von Zwezda schon eine ganze Menge mit. Eduard wäre nicht Eduard, wenn es diesen nicht noch zu toppen wüsste. Enthalten sind zwei Platinen mit Fotoätzteilen (eine davon coloriert), welche eine weitere Detaillierung in Teilbereichen unterstützt. Leider sind die Teile für die Kühlerjalousie für eine geöffnete Darstellung nicht verwendbar. Sie funktionieren einfach anders, als Eduard es wiedergibt. Den gleichen Fehler hatten schon die Ätzteile für die La-7. Also entweder auf die stimmigeren Ätzteile der Firma Part ausweichen oder die geschlossene Darstellung wählen. Zwezda macht es an der Stelle besser. Es liegen Teile für eine geöffnete und eine geschlossene Darstellung bei, welche die Funktion korrekt wiedergeben. Allerdings sind ausgerechnet diese Teile ganz schön dick - kann man natürlich dünner feilen. Desweiteren finden sich Resinteile für die Räder des Hauptfahrwerkes, die wesentlich detaillierter als die Bausatzteile sind. Wie immer bietet der Bausatz fünf Markierungsvarianten, die alle durch Fotos belegt sind. Die Decals wurden bei Cartograph gedruckt und sind wie immer sehr präzise und weisen feinste Details auf. Der Trägerfilm könnte etwas dünner sein. Und last but not least noch ein paar Worte zur Bauanleitung. Diese ist wie üblich im Format A4, vollfarbig gedruckt und zeigt in verständlichen Zeichnungen, wie aus der Vielzahl der Teile ein schickes Modell werden kann. Besonders erwähnenswert sind wieder die Bemalungsanleitungen, welche für jedes Vorbild einen farbig gedruckten Vierseitenriss zeigen. Weitere BilderObere Triebwerksabdeckung, die Teiltrennung ermöglicht schöne Details. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Der Bausatz reiht sich nahtlos in die Limited Edition Series von Eduard ein. Ein solider Grundbausatz wird um sinnvolles Zubehör ergänzt und mit attraktiven Markierungsvarianten versehen. Es ist alles dabei, es gibt eigentlich keine Ausrede, nicht sofort mit dem Bau zu beginnen. Weitere Infos:Referenzen:
Lavotschkin La-5 - Miroslav Bily - MBI Prag - ISBN 80-86524108 Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Kai Röther - 29. März 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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