Douglas DC-7C(Revell - Nr. 04242)Produktinfo:
Besprechung:Als Revell den Bausatz der DC-7 ankündigte, deutete der ungewöhnliche Maßstab 1:122 schon auf ein älteres Modell hin. Denn in den Kindertagen des Plastikmodellbaus wurden Modelle im sogenannten "Boxscale" produziert. D.h. die Größe des Modells wurde an die vorgegebene Schachtelgröße angepaßt. So war meine Überraschung nicht groß, als ich den Bausatz der DC-7 auspackte. Vor mir offenbarte sich die feinste Formbautechnologie, die 1955 zur Verfügung stand. Ja, richtig gelesen, das Copyright des (Vorder-) Rumpfes lautet 1955, an den Flügelwurzeln steht 1957. Der Modellbauarchaeologe, der diese Formen ausgegraben hat, könnte uns diese Differenz sicherlich erklären. Somit hat die DC-7 mein bislang ältestes Modellbauobjekt (eine Mattel Vacuformmaschine aus dem Jahr 1962) überholt und ich möchte der Spritzform auf diesem Wege zum 50ten Geburtstag gratulieren.
Wie es vor einem halben Jahrhundert wohl üblich war, befinden sich sämtliche Teile an einem zentralen Gußkanal und sind nicht in einen Gußrahmen eingebettet, wie wir dies heute gewohnt sind. Das Ergebnis dieser Vorgehensweise sind bereits abgebrochene bzw. auch beschädigte Teile, wie man an den 3 Propellern sehen kann. Eines der Blätter ist bereits abgebrochen, Propeller Nr. 4 war bereits lose in der Tüte. Den Aufbau des Gußastes kann man Revell allerdings nicht anlasten, denn hier handelt es sich um eine "Wiederauflage des historischen DC-7 Modells" (O-Ton Schachtelseite). In aller historischen Konsequenz hätte man dem Bausatz dann aber auch eine entsprechende Verpackung spendieren müssen. In der Vergangenheit wurde dies von Revell bereits getan, wie z.B. bei der X-3 Stiletto (1:65) oder der HU-16 Albatross (1:72).
Die erhabenen Nietenreihen und das grob detaillierte, aber immerhin rollfähige (!) Fahrwerk erwähne ich nur am Rande, das Fehlen von Klarsichtteilen wundert mich da schon etwas mehr. Damit unser (mitgelieferter) Pilot auch nach dem Start noch freundlich Winken kann, soll der geneigte Modellbauer aus Klarsichtmaterial die Cockpitfenster zuschneiden. Diese Vorgehensweise wurde auch schon beim HMMWV in 1:72 angewendet und führte zu einem optisch ansprechenden Ergebnis. Doch anders als beim HMMWV gibt uns Revell bei der DC-7 leider keine Maßangaben für den Zuschnitt mit. Leute, das könnt Ihr doch besser! Überhaupt nicht den 1950ger Jahren ist allerdings der Decalbogen entsprungen. Hier findet man viele äußerst fein gedruckte Decals auf dünnem Trägerfilm. Sogar die Option der geöffneten / geschlossenen Passagiertür wurde bedacht und auf einem separaten Papierträger mitgeliefert. Die Stars'n'Stripes sind wie auch die Linien der Längen und Breitengraden auf dem Globus des PAA-Logos versatzfrei gedruckt. Dieser Bogen weiß zu begeistern..... leider dürfte es aufgrund des Maßstabes außer an der DC-7 keinerlei Verwendungsmöglichkeiten hierfür geben. Fazit:Dieser Bausatz aus den Jahren 1955 / 1957 hat mich quasi aufgrund seiner 'Qualitäten' ebenfalls zurück in diese Zeit versetzt, als die Jungs noch ihr Taschengeld vom Rasenmähen vormittags in den Laden trugen, mittags das Modell bauten und nachmittags mit Feuerwerkkörpern seiner wahren Verwendung zuführten. Ach ja, (seufz) die 50ger Jahren in den USA, dank diesem Modell kann ich die Jungs von damals verstehen. Diese Besprechung stammt von Thorsten Wieking - 15. Oktober 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |