SEPECAT Jaguar GR.1/GR.3(Kitty Hawk - Nr. KH80106)Produktinfo:
Besprechung:Das Original
Frankreich und England beschlossen 1965 ein gemeinsames Angriffsflugzeug für die jeweiligen Luftwaffen zu entwickeln. Dazu wurde die Firma SEPECAT gegründet. Die Royal Air Force setzte ursprünglich den einsitzigen Jaguar GR.1 bzw. als Trainer den Zweisitzer Jaguar T.2 ein. Anfang der 70er Jahre in Dienst gestellt, rüstete dieser Typ neun Staffeln und eine Trainingseinheit aus. Die Feuerprobe bestand der Jaguar 1991 in der Operation Desert Storm und 1994 bei Deliberate Force. Die RAF nahm ihre Maschinen 2007 aus dem aktiven Dienst. International wurde die Maschine auch von Indien, Oman, Nigeria und Ecuador eingesetzt. Der BausatzNachdem Kitty Hawk mit dem Jaguar A bereits die französische Variante im Programm hat, wurde nun auch die britische Version herausgebracht. In dem überraschend kompakten Karton finden sich zwei Rumpfschalen, sieben graue Spritzlinge, ein Klarsichtteilspritzling, eine kleine Ätzteilplatine, zwei Decalbögen und die Bauanleitung. Alle Teile sind sauber verpackt, so dass Schäden minimiert werden.
Die Einzelteile sind sehr sauber und ohne Grat geformt. Panellines und Nietenreihen zeigen sich scharf und klar auf der glatten Oberfläche gestaltet, Auswerfermarken wurden minimiert und an möglichst nicht sichtbaren Stellen platziert. Vorflügel, Landeklappen, Querruder, Luftbremsen und Spoiler liegen separat bei und können ausgelenkt angebracht werden. Zudem können auch noch der Avionikbereich, die Bordkanone und die beiden Triebwerke geöffnet dargestellt werden. Die Triebwerke selber sind auch ordentlich detailliert und werden mit Ätzteilen verfeinert. Im Cockpit wird das Instrumentenbrett durch ein etwas zu schwach ausgeprägtes Ätzteil wiedergegeben. Das Staurohr ist etwas zu kurz und zu massiv ausgeführt. Insgesamt zeigt sich vor allem der Rumpf in viele einzelne Sektionen aufgeteilt, was wohl den vielen verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten dieses Typs geschuldet ist. Man darf also auf weitere Versionen hoffen. Dadurch muss man aber auch sorgfältig arbeiten und sollte die Einzelteile möglichst immer vorher anpassen. Die Klarsichtteile sind sauber, ohne Schlieren und ausreichend dünn wiedergegeben. Wenn man es ganz genau nimmt, so sind diverse versionsspezifische Merkmale bei diesem Bausatz nicht berücksichtigt. Die kann man aber teils durch Eigenbau anpassen. So handelt es sich bei der darstellbaren Desert Storm Maschine genaugenommen um eine GR.1A, die nicht mehr die beiden einzelnen Antennen hinter dem Cockpit hat, sondern dafür eine T-förmige. Dies trifft auch auf die GR.3 zu. Die beiden separaten Rumpfhälften Die Ätzteile
Die kleine Ätzteilplatine beinhaltet die Nachbrennerringe und die Blätter für die verstellbaren Schubdüsen der Triebwerke, die Spoiler für die Tragflächen, die Rückspiegel und das Instrumentenbrett fürs Cockpit und die Gurte für den Schleudersitz. Das Instrumentenbrett ist etwas zu schwach ausgeprägt, hier wäre ein gut gestaltetes Spritzgussteil besser gewesen. Die Gurte sollte man vorsichtig erhitzen, damit man sie leichter anpassen kann.
Die Außenlasten
Zwei Spritzlinge beinhalten nur die Teile für die Bewaffnung der Maschine. Mit den Bausatzteilen lassen sich folgende Außenlasten bauen:
Dies sind exakt die gleichen Teile, die auch dem Jaguar A beiliegen. Für die französische Version ist diese Auswahl auch sehr üppig. Anders als in der Bauanleitung angegeben bleiben jedoch für die britischen Maschinen nur die beiden BL755, die AIM-9L, der Phimat Behälter und der Außentank zur Bestückung übrig. Hier wäre es sinnvoll gewesen, die Auswahl an die britischen Maschinen anzupassen und wenigstens einen zweiten Außentank beizulegen. Bauanleitung, Bemalung und Markierung
Die sauber gedruckte Bauanleitung ist als Booklet aufgemacht und zeigt auf 24 Seiten in Schwarz-Weiß den Zusammenbau des Modells. Leider fehlt bei meiner Ausgabe eine Seite, dafür ist die andere doppelt vorhanden. Kitty Hawk hat das per Mail aber sofort bereinigt und eine PDF mit der fehlenden Seite geschickt. In Schritt 3 der Anleitung ist angegeben, dass man ein Buggewicht einbauen muss, damit man keinen Tailsitter produziert. Leider fehlt aber die Angabe, wieviel es denn sein soll. Auf zwei ausklappbaren Hochglanzseiten sind die drei darstellbaren Maschinen farbig und von allen vier Seiten abgedruckt. Die Farbangaben beziehen sich auf Gunze Sangyo Mr. Color. Der Jaguar in Desert Pink
Die Auswahl der darstellbaren Maschinen ist sehr gut, da alle drei interessante Tarnschemen tragen. Die erste Maschine flog bei Desert Storm und trägt einen einfarbigen Anstrich in Desert Pink, die Zweite das damals übliche RAF-Schema in Grau/Grün und die Dritte eine temporäre Wintertarnung in Grau/Weiß. Die Decals sind leider mit einem markanten Versatz gedruckt, so dass sie teilweise wirklich unbrauchbar sind. Es finden sich auch die notwendigen Stencils auf dem großen Bogen. Zur Darstellung der Desert Storm Maschine wurde ein kleinerer Bogen beigegeben, der die aufgehellten Kokarden und ein Nose-Art enthält. Natürlich sind auch die notwendigen Decals zur Markierung der Außenlasten enthalten.
Darstellbare Maschinen:
Fazit:Ein toller Bausatz mit einer Fülle an Detaillierungsmöglichkeiten, der aber nichts für Zwischendurch ist. Einige Schwachstellen müssen mit Eigenrecherche und Eigenbau behoben werden. Deswegen ist dieser Bausatz nur für den erfahrenen Modellbauer empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Herbert Engelhard - 24. Juni 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Herbert EngelhardLand: Beiträge: 145 Dabei seit: 2007 Neuste Artikel:Alle 145 Beiträge von Herbert Engelhard anschauen. |