Mig-29 "Fulcrum C" 9-13(Great Wall Hobby - Nr. L4813)Produktinfo:
Besprechung:
Das OriginalDie MiG-29, NATO-Codename "Fulcrum", wurde in den 1970er Jahren in der Sowjetunion im Konstruktionsbüro Mikojan als Luftüberlegenheitsjäger konzipiert und 1983 in die sowjetischen Luftstreitkräfte eingeführt. Der Westen bekam die Mig-29 erstmals im Juli 1986 in Finnland zu Gesicht, als sie dort, ebenso wie bei der Farnborough Airshow in Großbritanien im September 1988, von der Sowjetunion ausgestellt wurde. Äußerlich ähnelt sie der älteren Mig-29 9-12, der gesamte Rumpfrücken hinter dem Cockpit bis hin zum Leitwerk ist aber deutlich dicker ausgeprägt als bei der Vorgängerin ("Fatback"). Er dient der Aufnahme für das neue L203BE Gardenyia-1 ECM-System für ektronische Gegenmaßnahmen sowie für zusätzlichen Sprit. Die Mig-29 9-13 wird neben der russischen Luftwaffe auch von Nordkorea, Myanmar und Peru genutzt. Quelle: GWH; Wikipedia
Great Wall Hobby hat nach der Mig-29 9-12 nun ihre Nachfolgerin mit nur leicht modifizierten Bauteilen (Rumpfoberschale) auf den Markt gebracht. In der Modellbesprechung der GWH Mig 29 9-12 von Kai Röther hier auf MV wurde der hier vorliegende Bausatz ja bereits angekündigt. Er schließt sich nahtlos in punkto Qualitiät dem bereits bekannten 9-12 Bausatz an, so dass die dort genannten Aspekte auch für dieses Modell gelten. Beim Modell fällt besonders die außergewöhnlich fein geratene Detaillierung ins Auge, die sich durch filigrane Niete, scharfe, klare Panellines und versenkte Gravuren äußert. Sehr gut gelöst: Rumpfoberschale und Flügel bilden ein Bauteil. Die Bauteile überzeugen allesamt durch präzisen Guss ohne Verzug oder Sinkstellen. Mir sind lediglich an den Statikentladern (die "kleinen Stäbchen" an den Tragflächenhinterkanten) einige dünne Fischhäute aufgefallen, die sich leicht entfernen lassen sollten - ich werde diese Teile bei der Montage aus Stabilitätsgründen eh mit dünnem Draht ersetzen. Ansonsten ist die Oberflächengüte des Modells hervorragend. Interessant ist die Bauteilgestaltung der R-27 und R-73 Raketen, die sich jeweils in einem Stück an einem separaten Gussrahmen befinden. Sie sind als Spritzgussteile im modellbauüblichen Polystyrolkunststoff gefertigt, und das in einer Detaillierung, die den "After Market"-Produkten so manches osteuropäischen Herstellers sehr nahe kommt. Es handelt sich dabei um einteilige, komplexe Gebilde, die man bisher nur durch Vakuum- oder Schleuderguss mit Kunstharz/Resin in einer flexiblen Kautschukform fabrizieren konnte. Der Vorteil liegt auf der Hand: Verkleben und Verschleifen der Bauteilhälften sowie das Ankleben von Leitwerken etc. und die Gefahr, vorhandene Details bei der Nacharbeit wegzuschleifen, entfallen. Die kleineren R-73-Raketen werden nur noch mit jeweils vier kleinen Ätzteilen (Stabilisitoren) verfeinert. Fertig. Die Aufteilung der Bauteile ist durchweg modular gestaltet und führt dazu, dass der Bausatz mit einer Vielzahl an Variationsmöglichkeiten aufwartet: alle Steuerflächen sind im angewinkelten Zustand, die Luftbremse aus- oder eingeklappt, die zusätzlichen Belüftungsklappen oberhalb der Lufteinläufe geöffnet oder geschlossen, das Canopy geöffnet oder geschlossen, das Fahrwerk aus- oder eingefahren, das Triebwerk aus- oder eingebaut darstellbar. Die Bauabschnitte sind dank der farbigen, gut strukturierten Bauanleitung im DIN-A-4-Format sehr übersichtlich gestaltet. Sehr hilfreich finde ich die Textangaben zu den jeweiligen Bauschritten, die unter anderem Aufschluss darüber geben, in welchem Winkel die Steuerflächen angebracht oder wann die Lüfterklappen der Triebwerke geöffnet oder geschlossen dargestellt werden sollten ("engine on/ engine off). Außerdem ist der Einsatz von Ätzteilen immer farbig hinterlegt, so dass diese Bauschritte optisch hervorspringen. Da bleiben keine Fragen offen. Auszug aus der Bauanleitung Der Bausatz ermöglicht zwei Decalvarianten der russischen Luftstreitkräfte. Dazu liegen zwei Decalbögen mit umfangreichen Beschriftungen bei, ein Umstand, den man bei Academy ebenfalls vermisste und mit der Zubehörindustrie kompensieren musste. Gut gelöst ist die Darstellung der Rundinstrumente mit einzelnen Decals, was letztlich sehr realistisch wirkt. Bei der Bemalung werden Farbangaben von GSI Creos/Mr.Color und Vallejo, teilweise auch Federal Standard, berücksichtigt.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein fortschrittlicher Bausatz für anspruchsvolle Kenner oder ambitionierte Bastelanfänger, der den Vergleich mit hochwertigen Produkten aus Tschechien oder Japan nicht zu scheuen braucht. Einzig der recht hohe Preis ist konkurrierbar. Diese Besprechung stammt von Alexander Jost - 16. Mai 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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