Mistel V Ta 154 & Fw 190(Revell - Nr. 04824)Produktinfo:
Besprechung:
Im Sommer 1944 erstellte das Konstruktionsbüro von Focke Wulf eine Kurzbeschreibung für das Mistelflugzeug Ta154 A mit dem Führungsflugzeug Fw190 A-8. Die zu etwa 50 Prozent in Holzbauweise konstruierte Ta154 sollte als unbemannter "Pulkzerstörer" gegen die amerikanischen Bomberformationen zum Einsatz gebracht werden. Bei einem Startgewicht des Mistelgespanns von rund 14,5t ließ sich ein 2,5 bis 3,5 t schwerer Sprengkopf am Bug der Ta154 anbringen. Der Pilot sollte das Gespann von hinten oder frontal im Bahnneigungsflug auf den Bomberpulk zusteuern, die Führungsmaschine abtrennen und die Ta154 mittels Fernzündung in der Bomberformation zur Explosion bringen. Der Sprengkörper hätte nach den Berechnungen alle Flugzeuge in einem Umkreis von etwa 200 Metern zum Absturz gebracht. Im Herbst 1944 sind noch einige Ta154 A-0 entsprechend vorbereitet worden. Zu Testflügen oder einem Einsatz ist es nicht mehr gekommen. (Quelle: Revell.de) Focke-Wulf 190Eine filigrane Sache -beachte die dünnen Wandstärken des Plastiks bei den Flügeln und Fahrwerkabdeckungen. Revell hat zwei alte Bekannte wieder auferstehen lassen: der vorliegende Bausatz der Fw 190A wurde erstmals in den 1990er Jahren von der legendären Firma Trimaster in Japan aufgelegt und galt, ebenso wie die seinerzeit erschienenen Fw 190 D-9 Varianten des japanischen Modellherstellers, als Revolution im Kunststoffmodellbau: feinste, scharfe Gravuren, realistische Oberflächen, dünne Flügelhinterkanten, präzise Detaillierung. Ebenso wie Dragon, die den Bausatz in Folge vermarkteten, hat Revell auf die Beigabe von Fotoätzteilen verzichtet, diese sind eh nicht notwendig, um die Jagdmaschine eventuell unter Hinzufügung von ein paar Nietreihen für die Modelloberflächen und Sitzgurten im Cockpit detailliert darzustellen. In verschiedenen Bauberichten liest man, dass der Bastler mit der ein oder anderen Passungschwierigkeit bei den Rumpfhälften und den Flügeln rechnen müsse. Man wird dafür allerdings im Ergebnis mit einem fein detaillierten, akkuraten Modell belohnt. Zudem ist die hier besprochene Fw 190A-Variante aus Trimasterformen deutlich weniger komplex konstruiert und daher einfacher zu bauen, als die Konkurrenz aus dem Hause Eduard. Darüber hinaus ist sie preiswerter zu haben als die recht teuren Pendants von Tamiya und Hasegawa. Die Ta 154 wurde vor etwa zehn Jahren von ProModeller hergestellt und war seitdem sowohl bei Revell als auch bei Dragon im Programm. Insgesamt hat der Kit eine akkurate Formgebung, feine, versenkte Blechstöße und soll über eine recht gute Passung verfügen. Ich würde die Landeklappen aussägen und abgewinkelt darstellen, um das Modell etwas lebendiger erscheinen zu lassen. Nachdem das hier vorliegende Mistel-Gespann 2007 von Dragon Models auf den Markt gebracht wurde, hat sich nun Revell angeschickt und bietet uns das Set in einer preiswerten Variante in einer großen Box an. Der Bausatz enthält 225 Einzelteile. Das Modell hat eine Länge von 259 (186) mm und eine Spannweite von 332 (220)mm (in Klammern die Maße der Fw 190). Tank Ta 154Das knallt: die Sprengstoffkuppel und die Halterungen für die Trägermaschine liegen als einzelner Spritzling bei. Es sind übrigens sämtliche Teile zum Erstellen zweier kompletter Bausätze vorhanden, so dass man auf die "Mistel"-Darstellung verzichten und beide Modelle auch einzeln bauen könnte - das Vorhandensein entsprechender Decals vorausgesetzt. Dankenswerter Weise hat Revell die Farbbezeichnungen auch mit RLM-Nummern versehen. Die vorgeschlagene Tarnung ist fiktiv, handelt es sich doch um eine projektierte Maschine, deren Flug bisher nicht nachgewiesen werden konnte. Wenn es nach den Vorschlägen von Revell geht, haben Trägermaschine und Sprengstoffträger eine einheitliche Tarnung aus RLM 76 Lichtblau mit runden, gleichmäßig aufgetragenen Flecken in RLM 75 Grauviolett. Ich halte dieses Tarnschema allerdings zumindest im Falle der Fw 190 für unrealistisch. Die Fw 190er Trägermaschinen der "Mistel"-Gespanne waren nämlich meist in ihrer Urpsrungstarnung aus RLM 74/75/76 belassen und auf die Sprengstoffträger aufgesetzt worden, ohne einheitlich lackiert zu werden. Dies kann man u.a. auf Originalfotos der Fw 190-/Me109-/ Ju 88-Misteln erkennen. Außerdem verzichtet der Bausatz auf die Darstellung der Sprit- und Elektrikleitungen, die Trägerflugzeug und Sprengstoffträger verbanden. Diese sollte man nach ein wenig Recherche problemlos scratch ergänzen können. Der Abziehbilderbogen. Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Aufgrund der zahlreichen Bausatzteile und des notwendigen Umbaus mit Bohr- und Sägearbeiten sollte man über ausreichend Bastelerfahrung verfügen. Fazit:Der Bausatz beinhaltet alles, was man für ein interessantes Modellbauprojekt braucht. Empfehlenswert! Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Alexander Jost - 30. März 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |