F6F-5N Nightfighter(Eduard Bausätze - Nr. 7079)Produktinfo:
Besprechung:
Nur wenige Kampfflugzeuge des 2. Weltkrieges können sich mit den Erfolgen der F6F Hellcat messen. Ihre Abschussquote lag bei erstaunlichen 19:1. Möglich wurde dies, weil man von Anfang an die mit der F4F Wildcat, dem direkten Vorgänger der Hellcat, gesammelten Erfahrungen im Pazifikkrieg 1942 in das Design mit einfließen ließ. Grumman hatte bei der Konstruktion mehr oder weniger freie Hand, da die US Navy für alle Fälle eine Backuplösung parat haben wollte, falls sich die gerade in Dienst gestellte F4U Corsair als Fehlschlag entpuppen sollte. Der Erstflug der Hellcat fand am 30. Juni 1942 statt, die ersten Maschinen erreichten die Flotte im Jahr 1943 (VF-9, USS Essex). Gegenüber der F4F verfügt die Hellcat über eine größere Reichweite, mehr Zuladung, stärkere Panzerung, schwerere Bewaffnung und einen stärkeren Motor. Allerdings ist sie auch über 60% schwerer. Zwei Hauptbaureihen, die F6F-3 und die F6F-5, verließen bis Ende 1945 die Werkshallen. Die beiden Versionen unterschieden sich in der Hauptsache durch eine geänderte Kanzel, eine modifizierte Motorverkleidung sowie durch zusätzliche Aufhängungspunkte für Außenlasten. Von beiden Versionen wurden auch Nächtjäger gebaut, die F6F-3E/N und F6F-5E/N, jeweils mit dem AN/APS-4(E) oder dem AN/APS-6(N). Bei der F-6F-5N wurden oft zwei der sechs Browning MGs durch zwei 20mm Kanonen ersetzt. Insgesamt 12.275 Hellcats wurden gebaut, darunter 1.434 der hier vorgestellten F6F-5N Version. Neben der US Navy wurden die Hellcats auch bei der britischen Marine und später auch bei der französischen Marine eingesetzt. Einige Maschinen gingen auch nach Südamerika. Der Bausatz basiert auf den bereits erschienenen Modellen der F6F-3 Modelle. Die 74 im typischen Eduard-khakifarbenem Kunststoff gefertigten Bauteile sind von hervorragender Qualität. Feine versenkte Gravuren und eine hervorragende Detaillierung sind das erste, was einem nach dem Öffnen des stabilen Stülpkartons ins Auge springt. Gemäß der Profi-Pack-Tradition ist der Bausatz mit Ätzteilen und Maskierfolie ausgestattet. Umfang und Ausführung des Zubehörs halten sich dabei in sinnvollen Grenzen. Das Gros der farbigen Ätzteile wandert ins Cockpit, welches bereits auch mit den Plastikteilen alleine eine sehr gute Figur abgibt. Die restlichen Ätzteile kommen im Motorenbereich und an den Zusatztanks zum Einsatz. Da es anscheinend nur eine Werkzeugform für alle Versionen gibt, bleiben einige Teile für die Restekiste übrig (HVAR Raketen, 2 Motorenverkleidungen usw.).
Die Detaillierung sämtlicher Bereiche ist hervorragend. Im Cockpit gibt es reichlich erhabene Strukturen, sämtliche Instrumente und sonstige Steuerelemente sind voll ausgeführt. Der Modellbauer hat die Wahl, ob er die beiliegenden farbigen Ätzteile hier verwenden möchte oder nicht, beim Instrumentenbrett liegt sogar ein "glattes" Bauteil ohne Gravuren bei. Über 30 Teile finden in dem kleinen Appartement Verwendung. Weiter geht's mit dem Motor, beide Zylindersterne sind vorhanden und sehr fein detailliert mit Zündkabeln als Fotoätzteile. Hier könnte man auch über eine geöffnete Motorenabdeckung nachdenken, auch ohne teures Resin. Die Fahrwerksschächte sind ebenfalls sehr gut gelungen, die Fahrwerke selbst sind wegen ihrer Feinheit sehr filigran. Die Reifen und Felgen sind getrennt ausgeführt, was die Bemalung erheblich erleichtert, Erstere verfügen über ein feines Rautenprofil. Es liegen zwar eine Reihe von Außenlasten bei, benötigt wird aber nur der zentrale Unterrumpftank. Die Klarsichtteile tragen ihre Bezeichnung zu Recht, schön dünn und weitestgehend schlierenfrei. Die frühe Ausführung der Windschutzscheibe wird hier nicht benötigt. Für die geöffnete Darstellung der Schiebehaube liegt ein etwas breiteres Teil bei, vorbei sind die Zeiten, als man mühselig die Teile zueinander passend schleifen musste. Der ca. 9x13cm große Decalbogen erlaubt die Darstellung dreier amerikanischer und einer britischen Hellcat. Der Druck ist weitestgehend in Ordnung, allerdings lässt sich ein minimaler Versatz bei den farbigen Elementen erkennen, vor Allem bei den kleineren britischen Kokarden. Alle Maschinen sind wie üblich ausführlich beschrieben, die Farbangaben beziehen sich auf die Gunze-Palette. Die 12-seitige, durchgehend farbige Bauanleitung lässt keinerlei Fragen offen. Daran könnte sich so manch anderer Hersteller einmal ein Beispiel nehmen. Weitere Bilder
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Die sehr gute Detaillierung, die Austattung mit sinnvollem Zubehör und nicht zuletzt der recht moderate Preis machen diesen Bausatz zu einem uneingeschränkt empfehlenswerten Kauf. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Wer möchte kann den Bausatzmotor durch ein Resinteil ersetzen. Eduard bietet unter der Katalognummer 672001 ein entsprechendes Set an, allerdings ein nicht ganz billiges Vergnügen. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 22. Oktober 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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