Dassault-Dornier Alpha Jet E(Revell - Nr. 03995)Produktinfo:
Besprechung:Der Alpha Jet, ein leichtes zweisitziges Flugzeug mit zwei Triebwerken und gepfeilten Tagflächen, wurde als deutsch-französisches Gemeinschaftsprojekt der Firmen Dornier und Dassault als Ersatz für die Fouga Magister und die Fiat G-91 konzipiert. Die Maschine wurde als Trainer für die Fortgeschrittenenausbildung und leichtes Kampfflugzeug für die taktische Unterstützung entwickelt und kann eine Maschinenkanone des Kalibers 27mm oder 30mm unter dem Rumpf und leichte Bewaffnung unter den Tragflächen mitführen. Sie wurde in zwei Versionen hergestellt. Als Alpha Jet A für Deutschland und E für Frankreich. Den Erstflug absolvierte das Muster am 26. November 1973, die Indienststellung bei den Streitkräften erfolgte 1978. Der Typ wurde bald auch exportiert, insbesondere nach Belgien, Ägypten, Marokko und später auch von anderen Ländern wie Togo, Nigeria, Portugal die Elfenbeinküste, Qatar und Kamerun bestellt. Aktuell werden einige Alpha Jets sogar für zivile Zwecke eingesetzt. Ab 1980 wurde eine Navy-Version entwickelt, um die US NAVY mit einem neuen Trainer für Katapult-Starts und Landungen auf Deck von Flugzeugträgern auszustatten, es wurde aber nur ein einziger Prototyp gebaut und das Projekt nicht weiterverfolgt, da die Entscheidung zugunsten der BAe Hawk ausfiel.
Geschätzt wegen seiner Wendigkeit, Sicherheit und Leistungsfähigkeit wird der Alpha Jet seit 1979 bei den französischen Luftstreitkräften für Schulung und Training sowie zur Schulung von frisch lizenzierten Piloten auf Düsenflugzeuge und die Vorbereitung auf Luftkampfmanöver und –techniken eingesetzt. Seit 2005 erfolgt die Schulung auf Düsenflugzeuge für die belgischen Luftstreitkräfte und die französische Armée de I'Air gemeinsam durch die AJeTS (Advanced Jet Training School), aus Alpha Jets beider Länder wurde eine gemischte Staffel gebildet. Im Jahr 2008 wurde bei den französischen Luftstreitkräften die millionste Flugstunde auf Alpha Jet-Flugzeugen erreicht. Anlässlich dieses Ereignisses erhielt die Maschine des Typs E25 mit der Registrierung F-TETJ den Schriftzug „Alpha" und das Abzeichen der Schulungsstaffel AJeTS, was mit dem Bausatz dargestellt werden kann. Quelle: Revell Der Bausatz stammt wie erwartet aus dem Formenfundus von Heller. Ursprünglich unter der Nummer 257 bereits im Jahre 1977 erschienen, repräsentiert er eher einen der Prototypen als eine Serienmaschine. Demzufolge müssen einige Dinge ergänzt bzw. abgeändert werden, um ein der Lackierung entsprechendes Modell zu bauen. Der Bausatz selbst verfügt über feine erhabene Gravuren. Die Grundform ist stimmig, bei den Details sieht's dann eher Mau aus. Glatte Instrumentenpanels, einfache Sitze die ungefähr einen Martin Baker Mk.4 repräsentieren, und zwei Steuerknüppel sind Alles was im Cockpit zu finden ist. Verwendet man die Haube aus dem Bausatz reicht das fast, diese kann ohnehin nur geschlossen gebaut werden und der Einblick ist begrenzt. Ein paar Leitungen und Details an den Sitzen wirken hier bereits Wunder. Im Fahrwerksbereich sieht es ebenfalls sehr trist aus. Auch hier sollte man ein wenig nachdetaillieren. Will man den Hauptfahrwerksschacht geöffnet darstellen muss man die Klappen aus dem Rumpf heraussägen, der Schacht selbst ist vorhanden aber völlig glatt. Die Räder sind sehr plump ausgeführt ohne irgendwelche Details. Die Lufteinläufe enden nach kurzer Distanz an einer Wand, die Abgasrohre sind viel zu dick und sollten gegen passende Röhrchen ausgetauscht werden.
Um aus dem Bausatz eine aktuelle Einsatzmaschine zu bauen sind einige Änderungen bzw. Ergänzungen vonnöten:
Highlight des Bausatzes ist zweifelsohne der Decalbogen. Das Design stammt wie bereits mehrmals in der Vergangenheit von Syhart. Der Druck ist sehr sauber und versatzfrei. Die Farben sind kräftig, insbesondere die silberfarbenen Decals sehen sehr gut aus. Für die Bemalung bzw. für die Erstellung der farbigen Bereiche sollen die Decals als Maskierhilfe verwendet werden. Eine 1:1 Skizze in Baustufe 18 wäre sicherlich sehr hilfreich gewesen. Ansonsten entspricht die Bauanleitung dem üblichen Revell-Standard. Ärgerlich ist die Tatsache, dass für den gelben Farbton nur ein Mischungsvorschlag angegeben ist. Syhart selbst gibt bei seinem Decalbogen Humbrol 69, Revell 12 und Tamiya X-8 als Farbe an. Die Bauanleitung gibt es übrigens bei Revell zum Download. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:So lange es keine neuen Bausatzformen gibt, muss man sich wohl oder über mit dem alten Heller Modell begnügen. Kein wirklich schlechter Bausatz aber auch kein Überflieger. Es ist einiges an Arbeit vonnöten, insbesondere um eine echte Serienmaschine daraus zu machen. Die Decals sind wie üblich erstklassig, allerdings ist in diesem Fall die Lackierung auch sehr anspruchsvoll in der Umsetzung. Weitere Infos:Anmerkungen: Von Pavla gibt es einige Detailsets für den Alpha Jet:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 13. Dezember 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |