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AMD/BA - Dornier Alpha Jet A

(PJ Production - Nr. 481005)

PJ Production - AMD/BA - Dornier Alpha Jet A

Produktinfo:

Hersteller:PJ Production
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:481005 - AMD/BA - Dornier Alpha Jet A
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Resin, Vacu, ...)
Erschienen:2010
Preis:ca. 79 €
Inhalt:
  • ca. 70 Resinteile
  • 1 Ätzteilplatine
  • Fotofilm für die Instrumente
  • 2 tiefgezogene Cockpithauben
  • 14 Weißmetallteile
  • 1 Decalbogen
  • farbige Bau- und Bemalungsanleitung

Besprechung:

Das Original

Ursprünglich wurde der Alpha Jet von Dornier und Breguet aus der Forderung der deutschen und französischen Luftwaffe nach einem reinen Schulflugzeug entwickelt. Doch bald nach dem Erstflug im Jahr 1970 kam von deutscher Seite die Vorgabe, die Entwicklung gleichwertig als Trainer und Jagdbomber fortzusetzen. Und so gibt es den Alpha Jet in der Version A als Jagdbomber und in der Version E als Trainingsflugzeug. Äußerlich sind die Unterschiede am besten an der Form des Bugs zu erkennen. Die Jagdbomber habe einen spitzen Bug, während die Schulflugzeuge einen vorne abgerundeten Bug haben.

Die Maschine kann an vier Außenlaststationen bis zu 2300kg tragen und ist mit einer 27mm Mauser Kanone in einem Kanonenpod unter dem Rumpf bewaffnet. In Deutschland war der Alpha Jet in mehreren Jagdbombergeschwadern eingesetzt. Aufgrund der Abrüstungsverträge nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden sämtliche deutschen Maschinen außer Dienst gestellt und die mit ihnen ausgerüsteten Einheiten aufgelöst. Und so kommt es, dass der Alpha Jet mit seinen hervorragenden aerodynamischen Eigenschaften weiterhin bei verschiedenen Nationen im Einsatz steht, aber am deutschen Himmel nicht mehr zu sehen ist.

Der Bausatz

Nachdem es vom Alpha Jet in 1:48 nur den Uralt-Bausatz von Esci gibt (der von Heller ist in 1:50), hat der belgische Kleinserienhersteller PJ Production einen Resinbausatz dieses für Luftfahrtinteressierte wichtigen Flugzeugs herausgebracht.

In dem kleinen Karton befinden sich in einer Folie die rund 70 Resinteile. Separat verpackt sind diverse Kleinteile, die Weißmetallteile für das Fahrwerk und der Ätzteilbogen. Eine Polsterung gibt es nicht, deshalb waren von den filigranen Resinteilen auch einige vom Anguss abgebrochen.

Die Teile sind sehr sauber gegossen, teilweise ist etwas leichter Grat zu entfernen. Das dürfte kein Problem darstellen. Das ganze Modell weist sauber versenkte Panellines und dezente Nietenreihen auf. Das Cockpit, der Fahrwerksschacht und die Luftbremsklappen sind detailliert ausgeführt. Für das Cockpit gibt es zwei verschiedene Arten des Schleudersitzes, je nachdem ob man die britische oder eine andere Version der Maschine bauen möchte. Die Gurte sind an den Sitzen angegossen. Der Rumpf ist senkrecht in zwei Hälften geteilt. An manchen Teilen sind Lufteinschlüsse zu finden. Die dünnen Tragflächen weisen einen leichten Verzug auf, der durch vorsichtiges Erhitzen korrigiert werden muss. Das Seitenleitwerk ist in zwei Ausführungen beigegeben. Einmal für die frühe Version und einmal für die spätere Version des Alpha Jets. Auch für das Heck der Maschine gibt es zwei Alternativteile.

Die Lufteinlässe und die Triebwerksauslässe sind besonders schön detailliert dargestellt. Zur Bewaffnung der Maschine ist ein Gunpod für die Centerline beigefügt. Das dazugehörende Rohr sollte an der Mündung aufgebohrt werden. Für die Außenlasten sind vier Tragflächenpylone beigegeben, allerdings gibt es zu deren Bestückung nur zwei Außentanks.

Die Resinteile und die tiefgezogenen Cockpithauben
Die Resinteile und die tiefgezogenen Cockpithauben

Detailaufnahmen der Einzelteile

Die verschiedenen Varianten des Schleudersitzes mit BiegehilfeDas CockpitCockpitrückwand, Steuerknüppel und GestängeDie linke RumpfhälfteDie PyloneDie Ausströmdüsen - von außen und innenDie Innenseite des Fahrwerksschachtes
Das untere RumpfmittelteilDie TragflächenunterseiteDer Gunpod für die CenterlineDie Jet Intakes von außenDie Jet Intakes von innen

Die verschiedenen Varianten des Schleudersitzes mit Biegehilfe

Die verschiedenen Varianten des Schleudersitzes mit Biegehilfe 

Ätzteile, Fotofilm und Weißmetallteile

Für die Instrumente im Cockpit ist ein Fotofilm beigefügt, den man noch zuschneiden muss und unter die ebenfalls beiliegenden Ätzteile klebt. Neben den Armaturen gibt es als Ätzteil auch noch weitere Instrumentenkonsolen und die Rückspiegel für die Cockpithaube.

Das Fahrwerk des Alpha Jets besteht aus 14 Weißmetallteilen. Diese sind sehr sauber modelliert, müssen aber natürlich noch behandelt werden. Grat entfernen, Oberfläche glätten und natürlich vor dem Farbauftrag grundieren gehören dazu. Die Teile sollten dem Modell dann auch die nötige Stabilität verleihen. Auch die Räder bestehen aus Weißmetall. Die Felgen sind schön detailliert und auch die Reifen weisen ein Profil auf.

Fotofilm für die Instrumente und die Ätzteile
Fotofilm für die Instrumente und die Ätzteile

Die Weißmetallteile für das Fahrwerk
Die Weißmetallteile für das Fahrwerk

Die Cockpithaube

Die Cockpithaube gibt es als tiefgezogenes Teil gleich in zweifacher Ausführung. Da kann man sich beim Ausschneiden dann auch mal verschneiden. Will man die Hauben geöffnet darstellen, wird etwas mehr Aufwand nötig. Dann muss man auch die beiden Hauben noch heraustrennen und eventuell einen Rahmen aus Plastiksheet bauen.

Tiefgezogene Teile haben den Vorteil, dass das Material sehr dünn ist, und dadurch ein sauberer Blick ins Cockpit gewährt werden kann. Leider wurde dieser Vorteil nicht genutzt. Die Cockpithauben weisen dann doch einige Schlieren auf, die den Blick etwas verschwimmen lassen.

Die tiefgezogenen Cockpithauben
Die tiefgezogenen Cockpithauben

Bauanleitung, Bemalung und Markierung

Die übersichtliche farbige Bauanleitung im A4-Format zeigt auf vier Seiten in insgesamt 13 Baustufen den Weg zum fertigen Modell. Fragen dürften sich nicht auftun, die anschaulichen dreidimensionalen Zeichnungen sind deutlich und recht gut nachvollziehbar.

Die Bemalung der vier verschiedenen Maschinen ist jeweils in anschaulichen 4-Seiten-Ansichten dargestellt. Die Farbangaben beziehen sich auf die Paletten von Humbrol,Gunze Mr Color und Tamiya. Zusätzlich sind noch die RAL bzw. die FS-Nummern angegeben.

Die Decals sind sehr sauber und versatzfrei auf augenscheinlich dünnem Trägermaterial gedruckt.  Zur Qualität bei der weiteren Bearbeitung kann ich noch nichts sagen. Mit den Decals lassen sich vier verschiedene Maschinen darstellen. Die zwei Maschinen der deutschen Luftwaffe (JaboG 43 und JaboG 41) sind in den unterschiedlichen Tarnmustern grau-grün bzw. mittelgrün-dunkelgrün gehalten. Dazu gibt es noch eine portugiesische Maschine in einer Dreifarbtarnung und einen britischen Alpha Jet in Schwarz mit weißen Tragflächenspitzen aus dem Jahr 2009 in Boscombe Down.

Was bei den Decals nicht passt, ist die Form des deutschen Hoheitsabzeichens. Das schwarze Kreuz läuft nach innen einfach schmaler zu, als die Decals das zeigen. Der weisse Rand der Kreuze ist übrigens vorhanden, man sieht ihn nur auf dem Foto etwas schlecht.

Der Decalbogen für vier verschiedene Maschinen
Der Decalbogen für vier verschiedene Maschinen

Ausschnitte der Bau- und Bemalungsanleitung

Die Maschine des JaboG 43 in der geometrischen grau-grün TarnungDie Maschine des JaboG 41 im letzten Tarnschema des Alpha JetsDie portugiesische MaschineDie Maschine der Royal Air ForceAusschnitt aus der BauanleitungAusschnitt aus der Bauanleitung

Die Maschine des JaboG 43 in der geometrischen grau-grün Tarnung

Die Maschine des JaboG 43 in der geometrischen grau-grün Tarnung 

Darstellbare Maschinen:
  • 40+43, Jagdbombergeschwader 43, Oldenburg, 1983
  • 41+50, Jagdbombergeschwader 41, Husum, 1992
  • 15229, Esquadra 301, Portugiesische Luftwaffe
  • ZJ 646, Royal Air Force, Boscombe Down, 2009
Stärken:
  • versenkte Gravuren
  • saubere Details
  • übersichtliche Bauanleitung
  • stabiles Fahrwerk durch Weißmetallteile
  • Versionsunterschiede berücksichtigt
  • sauber gedruckter Decalbogen
Schwächen:
  • leichter Verzug bei manchen Teilen
  • Klarsichtteile mit Schlieren
  • der Preis

Fazit:

Schöner Bausatz des Alpha Jet mit leichten Schwächen, die aber zu verschmerzen sind. Ein Handicap ist sicher der Preis, aber das ist bei Kleinserien in Resin nun mal immer das Problem. Für Sammler von Luftwaffenflugzeugen eine interessante Option zu den uralten Spritzgussbausätzen, für den Modellbaueinsteiger ist dieser Bausatz sowieso nicht gedacht. Auf alle Fälle ist er aber sehr empfehlenswert!

Diese Besprechung stammt von Herbert Engelhard - 15. September 2011

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