Short Sea Trader SS Pearl(Battlefleet Models - Nr. BFM 728)Produktinfo:
Besprechung:Es ist erfreulich, dass es Hersteller wie Battlefleet Models gibt, die sich um das Fußvolk der See verdient machen, um Hilfsschiffe, Trampdampfer, Hafenfahrzeuge, und auch um Küstenschiffe wie die SS Pearl. Die Pearl wurde, so steht es in der Bauanleitung, 1896 gebaut und lief bis 1950 unter der Flagge der Robertson-Reederei. Damit ist sie von der Pre-Dreadnought-Ära bis nach dem zweiten Weltkrieg problemlos in maritimen Szenen aller Art einsetzbar, und das Modell eignet sich auch gut für Umbauten, von unterschiedlichen Anstrichen ganz zu schweigen. Die Hilfsbesegelung macht das Modell noch ansprechender, egal, ob die Segel gesetzt oder geborgen gezeigt werden.
Als typischer Battlefleet-Bausatz ist die Pearl zuerst einmal exzellent verpackt und hat den Weg von Colorado nach Nordhessen ohne jedwede Blessuren überstanden. Das Anschreiben der Post hingegen, das mich zum Zollamt einlud, kam hier an, als wäre es Freddy Krueger an einem seiner schlechteren Tage in die, äh, Hände gefallen. Der stabile Karton birgt zuäußerst die zusammengerollte Bauanleitung, in der die Bauteile zuerst in Luftpolsterfolie, und dann noch einzeln eingeschweißt sind. Da sollte eigentlich nur etwas kaputtgehen, wenn jemand auf den Karton drauftritt - vorbildlich gelöst! Neben dem Rumpf als Hauptbauteil finden sich zehn verschiedene weitere Resinteile, also eine übersichtliche Anzahl. Allesamt sind sie sehr sauber modelliert und abgeformt, und ebenso sauber und nahezu ohne Überschuss gegossen. Es sollten fast keine Versäuberungsarbeiten anfallen. Es liegen drei verschiedene Beiboote bei, allerdings allesamt mit übergezogener Persenning - wer sein Beiboot offen darstellen will, dürfte aber problemlos Ersatz finden. Die Dampfwinde liegt doppelt bei, ein netter Zug. Nachzurüsten wären lediglich Niedergänge und Davits, aber das sollte für die meisten Modellbauer kein Problem darstellen. Für die Masten liegen Stücke von Messingdraht bei, und auch eine gewisse Menge fotogeätzter Reling. Hier wäre der Ersatz durch konisch gedrehten Draht und etwas feinere Reling zu überlegen, aber auch das dürfte kein größeres Problem sein. Ersteres findet sich bei BMK, und übriggebliebene Reling haben die meisten Modellbauer vermutlich (ebenso wie Niedergänge und Davits) in der sagenumwobenen Grabbelkiste. Die Bauanleitung ist knapp, aber ausreichend. Nach einer Teileliste wird angegeben, welche Teile wohin gehören. Für die Masten sind deren Höhen und der Fall (die Neigung nach achtern) angegeben, ersteres nur in angelsächsischen Maßen, aber das lässt sich leicht online umrechnen (lassen). Es wird keine Bemalungsanweisung gegeben, so dass die Erbauer hier auf eigene Recherchen (oder Vorlieben) zurückgreifen müssen. Jedoch wird auf ein Buch zum Thema verwiesen. Die Reedereiflagge von Robertson ist übrigens blau-weiß-blau waagerecht gestreift und zeigt ein rotes R in der Mitte des weißen Streifens. Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein sehr willkommener kleiner Bausatz, der in unterschiedlichsten Farbgebungen und Bauzuständen viele Dioramen beleben wird! Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Spahr - 01. November 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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