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FW-190 A

(Italeri - Nr. 2693)

Italeri - FW-190 A

Produktinfo:

Hersteller:Italeri
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:2693 - FW-190 A
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juli 2010
Preis:ca. 28 €
Inhalt:
  • 5 hellgraue Spritzrahmen
  • 1 klarer Spirtzrahmen
  • 1 Bogen Abziehbilder
  • 2 kleine Platinen mit Photoätzteilen
  • 1 Bauanleitung als Faltblatt

Besprechung:

Italeri - FW-190 A

Seit einiger Zeit vertreibt Italeri vermehrt Kits als Wiederauflagen. Hin und wieder sind das Bausätze, die bei ihrem erstmaligen Erscheinen wegen ihrer Originaltreue starke Beachtung fanden, so zum Beispiel die Il-2 (ehemals Acurate Miniatures). Für den hier zu besprechenden Bausatz gilt Ähnliches.

Im Maßstab 1:48 galten die Bausätze der Fw 190 von Dragon lange Zeit als Referenz (Anfang der 90er Jahre). Kein anderer Bausatz gab die Fw 190 so originalgetreu wieder, wie der von Dragon. Dazu kam damals die sehr hochwertige Aufmachung mit ansprechendem Deckelbild, Photoätzteilen und ordentlichen Abziehbildern. Der Preis tat sein Übriges, um den Bausatz zu etwas Besonderem zu machen.

Wie nun der Bausatz in den Italeri-Karton kommt entnimmt man einem kleinen Zettel, der dem Bausatz beiliegt. Demnach handelt es sich um Abspritzungen aus den Original-Formen direkt von Dragon aus Hong-Kong. Sogar die Fotoätzteile von damals findet man hier wieder.

Der Bausatz erscheint in der Reihe „Aviation Glory WWII Aces“, in der bereits die Spitfire erschienen ist. Als Vorlagen hat man sich recht gut dokumentierte Maschinen ausnahmslos der Version A-5 herausgesucht. Nur warum schreibt man das nicht auf den Deckel?

Wie bei so vielen Wiederauflagen, so wird auch hier deutlich, dass die Formen schon einige Produktionszyklen hinter sich haben. Vereinzelt findet man Grat und Materialaufwerfungen, wo sie eigentlich nicht hingehören. Dennoch sind die Oberflächendetails von ähnlich hoher Qualität wie bei der Erstausgabe.

Es gibt Details, die auch mit heutigen Maßstäben gemessen, als äußerst gelungen betrachtet werden können. Dazu zählt zum Beispiel die Kabinenhaube, die sich durch Dünnwandigkeit und glasklaren Durchblick auszeichnet. Die Propellerblätter, wenn sie einmal vom Grat befreit sind, wissen durch ihre Schränkung ebenfalls zu begeistern. Das sehr detaillierte Fahrwerk inklusive der Schächte kann ebenfalls locker mit aktuellen Ausgaben anderer Hersteller mithalten, das betrifft Formtreue und Detailliertheit. Die optionalen Sandfilteraufsätze und die Unterflügelgondeln für zusätzliche MG-151/20 sucht man in der Form bei anderen Herstellern ebenfalls vergeblich.   

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FW-190 A

 

Kritikpunkte betreffs der Authentizität sind vor allem dem modularen Aufbau des Bausatzes geschuldet. Wie schon an anderer Stelle beschrieben, sah Dragon für die verschiedenen Bausätze der Fw 190A immer die selben Teile für den Rumpf vor. Für den, der es etwas genauer möchte, heißt das, diverse Luken und Deckel zu verspachteln bzw. neu zu erstellen. Als nächstes fällt die Darstellung der Außenwaffen ins Auge. Diese stellen die MG 151/20 dar und sind für die Fw 190A-5 falsch, MG FF/M wäre richtiger. Das wiegt umso schwerer, da der gesamte Bereich im Werkzeug offensichtlich als Einsatz ausgelegt ist. Wahrscheinlich sind aber die frühen Varianten der Fw 190 ursprünglich nicht berücksichtigt worden. Die Klappen des Hauptfahrwerkes waren zweiteilig, der Fahrwerksschacht auf der Innenseiten hatte damit auch einen anderen Ausschnitt. Das Modell gibt leider die vereinfachte einteilige Version wieder, wie sie beispielsweise bei der A-8 verbaut war (Modularität zu Ungunsten der Authentizität). Als letztes ist es wiedereinmal die Motorhaube, die leichte aber doch deutlich sichtbare Abweichungen aufweist. In der Seitenansicht zeigt sich an der Oberseite eine Krümmung, die da nicht hingehört und dem Ganzen ein etwas spitzes Aussehen verleiht.

Ob man jedoch die Fehler korrigiert oder nicht bleibt wie immer eine Frage des persönlichen Anspruchs. Eine Replik, die einen realistischen Eindruck des Originals vermittelt wäre auch ohne möglich.

Der Modularität geschuldet, ein paar deplatzierte DeckelSo bei keinem anderen Bausatz, Zusatzbewaffnung MG-151/20 als GondelAußenwaffen, für die Version A-5 falsch und zudem unsauber ausgeformtSehr gute und stimmige KlarsichtteileGar nicht mal schlecht, das Polster ist vielleicht etwas üppig

Der Modularität geschuldet, ein paar deplatzierte Deckel

Der Modularität geschuldet, ein paar deplatzierte Deckel 

Das Beste am Bausatz sind zweifelsohne die Abziehbilder. Gedruckt von Cartograph überzeugen sie wie immer mit satter Farbe, Versatzfreiheit und scharfer Wiedergabe auch kleiner Details. Die Bauanleitung auf einem großen Faltblatt ist übersichtlich und erklärt jeden Bauabschnitt in deutlichen Schritten. Fragen bleiben da keine offen.

Abziehbilder - das Beste am Bausatz, und Beipackzettel um evtl. Unklarheiten bezüglich der Herkunft auszuräumen...
Abziehbilder - das Beste am Bausatz, und Beipackzettel um evtl. Unklarheiten bezüglich der Herkunft auszuräumen...

Wie ordnet sich nun dieser Bausatz im Vergleich zu anderen Bausätzen der Fw 190A-5 ein. Ein direkter Vergleich drängt sich angesichts des Preises (ca. 28 Euro) mit den Bausätzen von Eduard und Hasegawa auf. Gegenüber Hasegawa bietet der Bausatz von Italeri mehr Markierungsvarianten, Photoätzteile und qualitativ bessere Abziehbilder. Der Hasegawa-Kit glänzt jedoch durch exaktere Wiedergabe versionspezifische Details. Bei Hasegawa sind zudem einige Details vorhanden, die beim Italeri-Kit nur angedeutet sind (z.B. der eher unsichtbare Motor). Die Form der Motorverkleidung wird von Hasegawa besser getroffen. In puncto Baubarkeit nehmen sich beide nichts. Es ist vielmehr erstaunlich, wie sich der Aufbau der Bausätze ähnelt.

Im Vergleich zum Eduard-Kit kann ich beim Italeri-Bausatz nur die geometrisch stimmigeren Räder als Vorteil sehen. Wobei auch hier erst einmal recherechiert werden muss, ob das Original des zu bauenden Modells über Vollscheibenräder verfügte, denn nur die sind im Italeri-Bausatz vorhanden. Versionsspezifische Details werden von Eduard exakter wiedergegeben. Die Aussattung des Italeri-Bausatzes ist zwar durch die Ätzteile nicht schlecht, wird aber durch den Bausatz von Eduard weit übertroffen (noch mehr und bessere Ätzteile, Lackierschablonen). Das selbe gilt für die Detaillierung und Sauberkeit der Ausformung, zwar nicht schlecht aber im direkten Vergleich dann doch nicht so gut.

Darstellbare Maschinen:
  • Fw 190A-5, Oberleutnant Josef "Sepp" Wurmheller, 9./JG 2, Frankreich, September 1943
  • Fw 190A-5, Major Hermann Graf, Jagd.Gr.Ost, Frankreich 1943
  • Fw 190A-5, Major Walter Oesau, Stab/JG 2, Frankreich 143
  • Fw 190A-5, Hauptmann Walter "Nowi" Nowotny, Orel Russland, Oktober 1943
  • Fw 190A-5, Oberstleutnant Josef "Pips" Priller, Stab/JG 26, Frankreich, 1944

Fazit:

Ein Bausatz, der lange als Bester galt, aber seine Zeit hinter sich hat. Für den Preis bieten andere Hersteller bereits mehr Detailtreue und/oder Ausstattung. Die Markierungsoptionen und die dazugehörenden Abziehbilder sind das Beste am Bausatz, dass das aber den Preis rechtfertigt, darf angesichts der Alternativen bezweifelt werden. Die Kundschaft wird entscheiden.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • Focke Wulf Jagdflugzeug – Peter Rodeike – ISBN 3-923 457-44-8
  • Focke Wulf FW 190 vol. I – Krzysztof Janowicz – ISBN 83-89088-11-8

Diese Besprechung stammt von Kai Röther - 22. Juli 2010

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