Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Revell > Vought F7U-3 Cutlass

Vought F7U-3 Cutlass

(Revell - Nr. 00019)

Revell - Vought F7U-3 Cutlass

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:00019 - Vought F7U-3 Cutlass
Maßstab:1:60
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juni 2010
Preis:ca. 13 €
Inhalt:
  • 29 Einzelteile aus silbernem Kunststoff
  • 1 Klarsichtteil
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung in Schwarz-Weiß

Besprechung:

Die F7U Cutlass war als Jagdflugzeug für den Einsatz von Flugzeugträgern konzipiert und beeindruckte durch ein sehr ungewöhnliches Layout. Sie war ähnlich einem Nurflügel-Design, mit zwei großen vertikalen Leitwerken; ein Entwurf der weitgehend auf aerodynamischen Daten und Konstruktionszeichnungen der deutschen Firma Arado basierte, die zum Ende des Krieges in amerikanische Hände gefallen waren. Die Abkehr von einem traditionellen Entwurf brachte allerdings auch eine erhebliche Zahl von Problemen, die sowohl technisch als auch aerodynamisch bedingt waren. So musste das Cockpit extrem weit nach vorn verlegt werden, um dem Piloten bei einer Landung auf Flugzeugträgern ausreichend Sicht zu gewähren. Durch den sehr hohen Anstellwinkel bei einer solchen Landung musste auch das Bugfahrwerk außergewöhnlich groß und hoch dimensioniert werden. Zum ersten Mal wurde mit der F7U Cutlass ein amerikanisches Kampfflugzeug mit Triebwerken ausgerüstet die über Nachbrenner verfügten. Trotzdem erwiesen sich gerade die Triebwerke als sehr störanfällig. Die ersten drei Prototypen XF7U-1 wurden 1946 bestellt und der erste von ihnen flog am 29. September 1948 von der Naval Air Station Patuxent River. Durch die zahlreichen Probleme mit den Triebwerken wurde nach zwölf gebauten F7U-1 die vorgesehene Serie F7U-2 ersatzlos gestrichen und die ersten 16 F7U-3 erhielten als Triebwerk das Allison J35-29 ohne Nachbrenner. Erst die danach gebauten Maschinen der Serie F7U-3 erhielten das Westinghouse J-46-WE-8 mit Nachbrenner. 288 Maschinen wurden gebaut und kamen in 13 US Navy Einheiten zum Einsatz. Die letzten 98 Maschinen wurden als F7U-3M ausgeliefert. Dabei stand M für Missile, da sie mit der neuen Lenkwaffe Sparrow 1 ausgerüstet werden konnten. Als erste aktive Einheit erhielt die VF-81 „The Waldos" im Mai 1954 die F7U-3 Cutlass. An Bord der CVA-14 USS Ticonderoga machte diese Einheit auch die erste Seereise der Cutlass. Die letzte Einheit mit F7U-3 war die VA-66 - umbenannt aus der VF-81 - die an Bord der USS Ticonderoga ab November 1955 im Mittelmeerraum stationiert wurde. Bereits im September 1957 endete die Karriere der Cutlass mit der Rückkehr der VA-116 an Bord der CAV-19 USS Hancock von einer Stationierung im Pazifik. Ein Teil der noch vorhandenen Maschinen wurde an Spezialeinheiten abgegeben, die meisten jedoch verschrottet. Zwei Maschinen aus der ersten Serie - F7U-1 - wurden für die Saison 1953 an gas US Navy Aerobatic Team "Blue Angels" abgegeben, um den neuen Marine-Jäger in der amerikanischen Öffentlichkeit bekannt zu machen. Sie wurden jedoch nie in der Formation eingesetzt, sondern übernahmen eine Art Solo-Programm. Nach mehreren Zwischenfällen wegen Triebwerks- und Hydraulikproblemen wurden die beiden Cutlass als untauglich deklariert und nach Memphis überführt wo sie als Demoobjekt für Mechaniker dienten.

Quelle: Bauanleitung

Vought F7U-3 CutlassVought F7U-3 CutlassVought F7U-3 CutlassVought F7U-3 CutlassVought F7U-3 CutlassVought F7U-3 Cutlass

Vought F7U-3 Cutlass

 

Der neunzehnte Bausatz aus der Revell Classics Reihe datiert zurück auf das Jahr 1953. Die 36 silberfarbenen Bauteile können ihr Alter nicht ganz verbergen. Sinkstellen, Auswerferspuren und auch Oberflächendefekte sind vorhanden, jedoch mit ein wenig Spachteln und Schleifen schnell behoben. Den Spachtel und das Schleifpapier wird man ohnehin brauchen wenn ein halbwegs ansehnliches Modell entstehen soll. Neben den Blechstößen sind nämlich auch die Hoheitszeichen, NAVY-Schriftzüge und die Seriennummer erhaben graviert. Diese würden das Naturmetall-Outfit doch ganz erheblich beeinträchtigen. Die Passgenauigkeit der Teile ist eher mäßig, auch hier ist einiges an Nacharbeit erforderlich. Zu den Details kann man nicht viel sagen, es gibt kaum welche. Cockpit und Pilot bilden eine Bauteileineinheit, ein paar Details lassen sich durch geschicktes Bemalen hier hervorheben. Ein Decal für die Instrumente liegt leider nicht bei. Unnötig zu erwähnen, dass die Fahrwerkschächte - sofern vorhanden - leer sind. Das Fahrwerk selbst ist recht plump, die Fahrwerksklappen sind eher Panzerplatten. Schade dass der Ständer nicht mehr enthalten ist, da hätte man wenigstens ein Modell im Flug bauen und auch aufstellen können. Für die F7U-3M liegen vier Sparrow I Raketen bei. Gimmicks wie bewegliche Teile gibt es bis auf die Räder glücklicherweise nicht. Das einzige Klarsichtteil ist altersbedingt auch nur von mäßiger Qualität, die Oberfläche der Bausatzform hat kleine Defekte welche sich auf dem Bauteil abbilden. Die Gravuren des Kanzelrahmens sind gerade noch als solche erkennbar. Der Decalbogen ist sicherlich das Highlight des Bausatzes. Neben den sehr gut gedruckten Schriftzügen und Hoheitsabzeichen gibt es auch eine Reihe von Wartungshinweisen, inklusive die für die Raketen. Die Bauanleitung ist wie immer gut gemacht und leicht verständlich. Farben mischen? Dieses Mal nicht.

Vought F7U-3 CutlassVought F7U-3 CutlassVought F7U-3 CutlassVought F7U-3 CutlassVought F7U-3 CutlassVought F7U-3 Cutlass

Vought F7U-3 Cutlass

 

Darstellbare Maschinen:
  • F7U-3, Bu.No. 125480, "Project Cutlass", NAS Miramar, Florida April 1953
  • F7U-3M, Bu.No. 129701, Air Development Squadron Four (VX-4), Naval Missile Center, NAS Pt. Mugu, Kaliforniern Frühling 1953
Stärken:
  • Sehr gute Decals
  • Einfacher Zusammenbau
Schwächen:
  • Der originale Ständer fehlt
  • Dem Alter entsprechend detailliert
  • Krummer Maßstab
Anwendung: Mit geringem Aufwand lässt sich ein attraktives Modell daraus bauen. Mit einem Ständer wäre es mit eingezogenem Fahrwerk ein ideales Tischmodell.

Fazit:

Die Classics-Bausätze muss man nehmen wie sie sind. So war Modellbau anno 1953 eben. Wirklich gut sind die Decals, die werten das Modell ungemein auf. Die ungewöhnliche Vorbildauswahl, zum Teil bis heute nicht anderweitig umgesetzt, machen diese Modelle interssant. Inwieweit diese Serie als Sammlerstücke taugt wird sich zeigen, dem Original werden sie sicherlich nie das Wasser reichen können. Zumindest kann man sie jetzt guten Gewissens bauen.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • Chance Vought F7U Cutlass, Naval Fighters Number Six, Steve Ginter Books

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 01. August 2010

Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Revell > Vought F7U-3 Cutlass

© 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links