SLT50-3 Elefant & Sd.Anh. 52t, PZH 2000, Fennek(Revell - Nr. 03204)Produktinfo:
Besprechung:Mit dem vorliegenden Set hat Revell wieder einmal einen echten Knaller herausgebracht. Drei der hervorragenden Bausätze neuerer Machart aus der aktuellen Bundeswehrpalette finden sich hier zu einem wirklich günstigen Preis in dem reichlich gefüllten Karton. Deutlich über 500 Teile gibt es zu verbauen. Die Bauanleitung ist mit 30 Seiten schon ein halbes Buch. Auf dem Deckelbild ist eine typische Situation einer Verlastung einer Panzerhaubitze 2000 von der Straße ins Gelände dargestellt. So ganz realistisch ist diese Situation allerdings nicht. Da der SaAnh 52t, wie die Bezeichnung vermuten lässt, nur eben jene 52t tragen kann, und die PZH 2000 leer schon knapp 50t wiegt, müsste letztere komplett entmunitioniert und der Tank fast leer sein, um mit diesem Gespann transportiert werden zu können. Tatsächlich zeigen die meisten Bilder eher den 6-achsigen 56t-Auflieger wenn es darum geht, eine PZH2000 zu transportieren. Tank Transporter SLT-50 mit Sd. Anh. 52t (03145)Der Panzertransporter SLT 50-2 "ELEFANT" & SaAnh. 52t. (ursprüngliche Bezeichnung) wurde für eine bessere Beweglichkeit und Geländegängigkeit auf dem Gefechtsfeld konzipiert. Er sollte die Panzertransporter der ersten Generation ablösen, die unter anderem einen viel zu großen Wendekreis hatten, was einen Einsatz nur auf befestigten Straßen bedeutete. Außerdem stiegen die anfallenden Transporte von schwerem Gerät wie Leopard 1 & 2, Gepard, Marder und Biber stark an, so dass ein neues Transportfahrzeug her musste. Im Jahr 1970 begann deshalb die Entwicklung der Zugmaschine bei der Firma Faun und gleichzeitig die Entwicklung des Sattelanhängers bei der Firma Krupp. Bereits 1971 war ein komplettes Gespann als Prototyp fertig gestellt und konnte intensiv getestet werden. Das erste Fahrzeuggespann aus der Serienfertigung konnte im April 1976 offiziell an die Bundeswehr übergeben werden. Insgesamt wurden zwischen 1976 und 1979 324 Fahrzeuggespanne gefertigt. Die Vorteile des SLT 50-2 sind vor allem seine Geländegängigkeit durch den Allradantrieb, seine ergonomische Form und die Einhaltung des Bahnverlademaßes. Außerdem können die 17-Tonnen Winden auch zur Eigenbergung eingesetzt werden. Ab August 1984 wurde der SLT 50-2 zum ersten Mal modifiziert, aber aufgrund der kampfwertgesteigerten und schwereren Versionen des Leopard 2 begann man ab dem Jahr 1994 ein generelles Modernisierungsprogramm für die 324 Fahrzeuge. Neben einem neuen Motor führte man auch grundlegende Modifikationen von der Fahrerkabine bis zur Sattelkupplung durch. Mit Ende dieser Modernisierung im Jahr 2000 waren alle Fahrzeuge umgerüstet und unter der nun neuen Bezeichnung SLT 50-3 "ELEFANT" können diese bis mindestens Ende 2015 in der Bundeswehr eingesetzt werden. Neben dem Einsatz in Deutschland, gehörte der "ELEFANT" auch zum Bundeswehr-Kontigent des IFOR, SFOR und KFOR Mandats. Aber auch in der polnischen Armee sind die "ELEFANTEN" mittlerweile im Einsatz. Mit dem Verkauf ausgemusterter Leopard 2 Panzer der Bundeswehr an Polen gingen ab dem Jahr 2002 auch geringe Stückzahlen des SLT 50-3 an Polen. Quelle: Auszug aus Bauanleitung Der aus dem Jahr 2007 stammende Bausatz wurde für dieses Set nahezu unverändert übernommen. Die einzigen Unterschiede liegen im Fehlen der zweiten Ladefläche als Ersatz für das Bauteil am Spritzling sowie in den möglichen Markierungsvarianten. Letztere bieten nur noch zwei der ursprünglich fünf Fahrzeuge. Somit gelten für diesen Bausatz die auch hier auf Modellversium schon mehrfach genannten Eigenschaften. Positiv hervorzuheben sind die hervorragende Detaillierung mit der sehr schönen Riffelblechstruktur an den entsprechenden Teilen, dem aufwändig gestalteten Fahrwerk und dem durch zahlreiche filigrane Kleinteile aufgewertete Aufbau. Die Fahrerkabine ist zumindest komplett eingerichtet, mit einem mit erhabenen Details versehenen Instrumentenbrett. Einige kleine Verbessserungen können aber noch gemacht werden, die dünnen, selbst herzustellenden Fenster bieten am fertigen Modell noch einen guten Einblick in diesen Bereich. Die Möglichkeit, die Türen geöffnet darzustellen, besteht allerdings nicht. Ebenfalls nicht vorgesehen ist die Option, die Vorderräder in ausgelenkter Stellung zu bauen - wie auf dem Deckelbild suggeriert wird, hier muss man also dann selbst Hand anlegen. An der Seilwinde ist ebenfalls Eigeninitiative gefragt, es gibt nämlich keinerlei Seil, weder als Faden noch als Plastikteil. An einigen wenigen Stellen am Bausatz müssen Auswerferspuren beseitigt werden, was jedoch im Gegensatz zu den vorhandenen Sinkstellen eher leicht zu bewerkstelligen ist. Einige der Sinkstellen liegen an gut sichtbaren Teilen (z.B Ladefläche Anhänger) und sind teilweise kaum ohne den Verlust der vorhandenen Oberflächenstrukturierung zu beseitigen. Das sind aber auch schon alle Schwächen dieses Bausatzes. Die zahlreichen Räder weisen das typische Reifenprofil auf und können drehbar gebaut werden - die Revell-Version eines Radlagers sieht allerding nicht besonders robust aus. Beim Anhänger hat man die Wahl zwischen ein- oder ausgefahrener Anhängerstütze und beweglich baubaren Auffahrrampen. Kurioserweise muss man sich jedoch für ein- oder ausgefaltete Rampen entscheiden, somit ist diese Option eher hinfällig. Das fertige Modell misst am Ende mehr als 31 cm Länge, im kleinen Maßstab eine ganze Menge!
Panzerhaubitze 2000 (03115)Die Panzerhaubitze 2000 ist derzeit das modernste und leistungsfähigste Artilleriegeschütz der Welt. Das erste Serienfahrzeug wurde am 1. Juli 1998 an die Bundeswehr übergeben. Aus der Bewegung kommend, erfolgt die Herstellung der Wirkungsbereitschaft innerhalb von ca. 30 Sekunden. Ein typischer Feuerauftrag von acht Schuss wird binnen ca. 60 Sekunden ausgeführt, wobei die ersten drei Schuss als Feuerschlag in weniger als 10 Sekunden abgegeben werden können. Innerhalb von 30 Sekunden ist die Vorbereitung zum Stellungswechsel erfolgt. Dies bedeutet, dass die Feuerstellung bereits zwei Minuten nach dem Geschützhalt wieder verlassen wird, also bevor die eigene Stellung durch gegnerische Artillerie aufgeklärt und bekämpft werden kann. Die in einem gepanzerten, drehbaren Turm eingebaute 155 mm L 52 Waffe der PZH 2000 verfügt über ein teilverchromtes Rohr mit halbautomatischem Hubkeilverschluss. Das Waffenrichten und die Zündereinstellung erfolgen automatisch. Die automatische Geschossladeeinrichtung ist mit einem 60-Schuss-Magazin versehen und in der Fahrzeugwanne eingebaut. Eine entsprechende Anzahl von Treibladungen ist in einem abgeschotteten Raum im Turmheck untergebracht. Die erzielbare Schussweite liegt bei 30.000 m, mit reichweitengesteigerter Munition können Ziele bis zu 40.000 m bekämpft werden. Zur Erhöhung des eigenen Panzerschutzes kann das Fahrzeug mit einer adaptiven reaktiven Zusatzpanzerung versehen werden. Die PZH 2000 wird von einem 736 kW leistenden MTU 881 Ka-500 Dieselmotor angetrieben und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 60 km/h. Die Besatzung besteht aus dem Geschützführer, Kraftfahrer, Richtkanonier und zwei Ladekanonieren. Quelle: Bauanleitung Die gut 130 Einzelteile verteilen sich auf vier in Olivgrün gehaltene Spritzlinge. Die Qualität der Teile ist hervorragend. Die Detaillierung lässt nur wenige Wünsche offen. Bereits mit zahlreichen Details versehene Basisbauteile (Turm, Wanne etc.) werden mit zum Teil sehr filigranen Teilen weiter aufgewertet. Lediglich die angegossenen Werkzeuge können nicht so recht überzeugen. Eine Inneneinrichtung ist nicht vorhanden, sämtliche Luken sind bereits geschlossen dargestellt oder können nur so gebaut werden (Fahrerluke). Die beiden kleinen Fenster an den Seiten des Turms sind ebenso massiv (geschlossen) ausgeführt wie die drei gut sichtbaren Ösen oben am Turm. Das Geschützrohr ist längs geteilt, die Mündungsbremsen sind nicht geöffnet. Ebenso fehlt die im Original flexible Manschette am Übergang Turm-Rohrlager. Das Rohr selbst kann beweglich gebaut werden. Die Ketten sind aus mehr oder weniger langen Einzelsegmenten aufgebaut, für die extreme Rundung an den Kettenrädern liegen einzelne Kettenglieder bei. Eine realistische Darstellung im Gelände wird daher etwas schwierig werden. Dafür sind die Ketten auf beiden Seiten detailliert und man findet auch keine Auswerferspuren auf den Gliedern. Die Montage der Unterwanne mit dem Fahrwerk dürfte nicht allzu schwierig werden, da mit Ausnahme der Laufrollen sämtliche Teile bereits angegossen sind. Alles in Allem ein rundherum gelungener Bausatz mit leichten Schwächen, die aber problemlos zu beheben sind.
Recon Vehicle Fennek (03136)Der Fennek ist das modernste Aufklärungsfahrzeug seiner Klasse und wurde im Dezember 2003 an die Truppe übergeben. Die Projektierung, Entwicklung und Erprobung wurde gemeinsam von den Niederlanden und Deutschland durchgeführt. Das 177 kW starke und ca. 10,5 t schwere Fahrzeug hat einen ausfahrbaren Sensorkopf, deshalb konnte die Dachhöhe mit 1,79 m sehr niedrig gehalten werden. Bei den Panzeraufklärern wird der Fennek den unter anderen Voraussetzungen konstruierten Spähpanzer Luchs ersetzen. Der Fahrer sitzt vorne in der Mitte, während der Kommandant und der Beobachter/Funker rechts und links parallel zu einander hinter ihm sitzen. Die beiden hinteren Sitze können bis zu den Luken heraufgefahren werden, um ein entspanntes Beobachten zu ermöglichen. Der Fennek verfügt über eine Reifendruckregelanlage, ein Bild-Verstärker-Gerät für eine bessere Nachtsicht und eine Kamera für sicheres Rückwärtsfahren. Der abnehmbare Sensorkopf kann bis zu 40m entfernt vom Fahrzeug aufgebaut und von innen bedient werden. Der Sensorkopf enthält unter anderem ein Wärmebildgerät, einen Laserentfernungsmesser und eine CCD-Kamera. Das Fahrzeug ist bis zu 112 km/h schnell und hat eine Reichweite von bis zu 1000 km auf der Straße und 460 km im Gelände. Bewaffnet ist der Fennek mit einem MG3 7,62 mm oder einem 40mm Granatwerfer, beide werden aus dem inneren ferngesteuert, können aber auch mit wenigen Handgriffen abgenommen und manuell eingesetzt werden. Der dritte Bausatz im Set ist der bekannte Fennek Bausatz aus dem Jahre 2004. Mit knapp 90 Teilen ist er weniger umfangreich als die beiden anderen Modelle im Set. Die Detaillierung der Teile ist auf dem Niveau seiner beiden Kollegen im Set. Auch hier werten zahlreiche Klein- und Kleinstteile die bereits sehr gut gemachten Teile des Aufbaus auf. Die Luken können geöffnet dargestellt werden, wie schon bei der PZH 2000 fehlt auch hier der komplette Innenraum. Wenigstens die Aufklärungs- und Beobachtungsanlage kann in verschiedenen Positionen montiert werden. Das i-Tüpfelchen wären hier Teile zum externen Aufstellen gewesen, aber man kann nicht Alles haben. Bei der Bewaffnung hat man die Wahl zwischen dem guten alten MG3 und einem 40mm Mörser. Die Teile für das niederländische MG sind für die Restekiste bestimmt. In der Bauanleitung wird die Anbringung der beiden charakteristischen langen Antennen nicht erwähnt, hier hilft die Darstellung auf dem Deckelbild weiter. Die Räder weisen das typische MIL-GL Profil auf, können aber weder drehbar noch ausgelenkt gebaut werden. Ein netter kleiner Bausatz für zwischendurch, und im Gegensatz zur PZH 2000 eine etwas realistischere Beladung für den SaAnh. 52t.
Der kleine Decalbogen enthält Markierungen für 3 x 2 Fahrzeuge. Der Druck ist sehr sauber und versatzfrei. Die Bauanleitung entspricht dem gewohnt hohen Standard von Revell und führt in über 160 Bauabschnitten zum Ziel. Darstellbare Maschinen: SLT-50:
Panzerhaubitze 2000:
Fennek:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Für gerade einmal 2 Euro Mehrpreis gegenüber dem "normalen" Elefant-Bausatz ist dieses Set ein echtes Sonderangebot. Aufgrund der hohen Qualität der Bausätze und des recht imposanten Endergebnisses uneingeschränkt empfehlenswert. Mit über 500 Teilen aber nicht unbedingt anfängertauglich. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 28. Juni 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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