Faun SLT 50-3 „Elefant“ & Sattelanhänger(Revell - Nr. 03145)Produktinfo:
Besprechung:Das ModellSchon 2006 auf der Spielwarenmesse als Neuheit vorgestellt, schaffte er es dann doch nicht noch im selben Jahr ausgeliefert zu werden. Trotzdem war es das Highlight in Nürnberg im 1:72iger Maßstab, da bisher kein Spritzgusshersteller dieses Modell in dieser Größe herausgebracht hat. Nun liegt mir der letzte Testshot vor. Dem Modellbauer erwarten 322 Teile, mit denen ein Modell von einer Länge von 31,2 cm geschaffen wird. Der Bausatz besteht aus 4 Spritzgusssrahmen, die noch in gelblichem Material abgespritzt wurden. Dazu gibt es noch einen Bogen Klarsichtmaterial für das Fahrerhaus und einen Decalbogen für 5 Versionen. Eine davon sogar von den polnischen Streitkräften.
Die Fahrerkabine wurde recht ordentlich detailliert, nur muss man sich die Fenster aus einem Bogen durchsichtigem Plastik selber zurecht schneiden, Maßangaben sind aber in der Bauanleitung vorhanden. Normales Klarsichtmaterial wäre hier zu dick, deswegen ist dieses Material maßstabsgetreuer. Das Fahrwerk wurde mit seinen 8x8 geländegängigen Achsen sehr getreu wiedergegeben. Auch die Räder sind mit ihrem typischen Profil dargestellt, jedes Rad besteht aus 3 Teilen. Sehr filigraner geht es dann mit den Aufbauten und der Winde weiter. Dort sollte man sich genug Zeit nehmen, um alles an den richtigen Ort zu platzieren.
Auch der Sattelauflieger wurde detailreich wiedergegeben. So sind die 4 Achsen mit den entsprechenden Federn zu sehen, die leider nicht eingelenkt dargestellt werden können, aber jeder versierter Modelbauer dürfte das schaffen. Die Stützen des Aufliegers können in Fahrposition oder im abgestellten Zustand ohne die Zugmaschine gebaut werden. Auch die Auffahrrampe kann in 2 Positionen gebaut werden, man muss sich nur entscheiden in welche.
Nach dem Zusammenbau kommt die farbliche Behandlung des Modells und das heißt bei neueren Bundeswehrfahrzeugen immer NATO Dreifarbentarnung (Bronzegrün, Lederbraun, Teerschwarz).
VorbildDer Schwerlasttransporter ELEFANT ersetzte bei der Bundeswehr den Panzertransporter SZgM 25t glw Faun 1212/45 VSA. Das geländegängige, aus der 8x8-Sattelzugmaschine und einem 8x0 Aufliegeranhänger bestehende Gespann ist für den Transport von beschädigten Panzern und Großgerät ausgelegt. Die Entwicklung des Schwerlasttransporters Faun SLT 50 und eines neuen Krupp-Tiefladers begann im Jahre 1970. Bereits nach einem Jahr stand der erste Prototyp zur Verfügung. Die Serienproduktion konnte, nachdem die Erprobungen erfolgreich abgeschlossen waren, 1976 aufgenommen werden. In drei Jahren baute FAUN unter der Typenbezeichnung SLT 50-2 insgesamt 324 Schwerlasttransporter (offiziell: Sattelzugmaschine, schwer, gl, 8x8 Schwerlasttransporter SLT 50-2). Die Fa. Kässbohrer, die die Lizenz für den "Sattelanhänger 52t, Tieflader, mil, gl, 8x8" von Krupp erworben hatte, fertigte die erforderliche Anzahl an Aufliegern. Der Sattelanhänger ist ein vierachsiger, einzelbereifter Standard-Tieflader mit Schwanenhals-Auflieger und Flachbett. Die Aufnahme von Panzern und Fahrzeugen erfolgt über heckseitige Auffahrrampen. Die lenkbaren Achsen machen ihn gut manövrierbar und dank der großvolumigen Bereifung ist er voll geländegängig. Die Motorleistung des Dieselmotors mit Abgasturbolader (MTU MB 837 Ea 500) beträgt 537 kw (730 PS). Das zulässige Gesamtgewicht beläuft sich auf 92t, wobei Zuladungen von bis zu 52t erfolgen können. Für schwerere Zuladungen steht der Panzertransporter "Franziska" zur Verfügung. Ab 1984 nahm Faun im Rahmen der Hauptinstandsetzung einige Modernisierungen am SLT 50-2 vor (z.B. Sanierung der Fahrzeugkabinen, Umrüstung der Kraftstoffregulierung und der Bremsanlage, Verstärkung der Seilwinde auf 18,6t). Der Sprung zum SLT 50-3 wurde mit der Einführung des kampfwertgesteigerten und damit schwereren Leoparden 2 Kampfpanzer erforderlich. Das generelle Modernisierungsprogramm sah für die Sattelzugmaschine u.a. den Einbau eines leistungsstärkeren und wirtschaftlicheren DEUTZ MWM Dieselmotors sowie Modifikationen des Fahrerhauses vor. Gleichzeitig wurde der Sattelanhänger durch den neu eingeführten 56t-Sattelanhänger (12x0), der speziell für FRANZISKA, die schwere SaZgM, entwickelt worden war, ersetzt. Dieses Modernisierungsprogramm lief von 1994 bis 2000. In einem weiteren, parallel laufenden Modernisierungsschritt ließ die Bundeswehr einige ELEFANT für den Einsatz bei internationalen Operationen (IFOR, SFOR, KFOR u.a.) mit einer Zusatzpanzerung von KMW zu SLT50-3 MSA nachrüsten. Bis Ende 2000 waren alle 324 Schwerlasttransporter verbessert worden, um noch rund 15 Jahre ihren Dienst bei der Truppe zu versehen.
Darstellbare Maschinen:
Fazit:Erstmal großes Lob an Revell für diesen Bausatz. Nun könnte man aber gleich sagen, wo bleiben die anderen MAN 5-10t in 1:72? Ich hoffe, dass da noch was kommt, denn Kettenfahrzeuge gibt es genug von der Bundeswehr. Aber zum Transport dieser Modelle hat man ja jetzt den Elefant. Angesichts der Teilezahl kein Modell für den Anfänger, aber die ambitionierten Modellbauer können damit ein sehr schönes Modell für ihre Bundeswehrsammlung schaffen. Da einige Teile nicht gebraucht werden, könnte man annehmen, dass da vielleicht später noch die Franziska kommt, aber aus sicherer Quelle weiß ich, dass das nicht geplant ist. Weitere Infos:Referenzen:
Hier schon mal der Blick auf ein bereits fertiges Modell des "Elefant". Anmerkungen: Baubericht meines Modells kommt schnellstmöglich! Hier auf MODELLVERSIUM! Versprochen! Diese Besprechung stammt von Thomas Schäffter - 11. Februar 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Thomas SchäffterLand: Beiträge: 16 Dabei seit: 2005 Neuste Artikel:Alle 16 Beiträge von Thomas Schäffter anschauen. Mitglied bei: |