Flugzeugträger Arromanches(Heller - Nr. 81090)Produktinfo:
Besprechung:Geschichte:Die Colossus Klasse, die nach Verlust mehrerer Flugzeugträger am Anfang des Krieges in aller Dringlichkeit gebaut wurde, bestand aus Einheiten mit kleinerer Tonnage als die der neueren, gerade in Dienst gestellten Illustrious Klasse-Trägern. Gemäß den Normen der Handelsmarine hergestellt, ungeschützt, nur mit einer Artillerie mittleren Kalibers ausgerüstet und relaliv langsam, waren die Schiffe dieser Klasse jedoch fähig, ein Geschwader Jagdflugzeuge Corsair IV und eines bestehend aus Torpedobomber Fairey Barracuda II an Bord aufzunehmen, also insgesamt ca. vierzig Maschinen. Die zehn gebauten Einheiten, die zu spät in den Pazifik kamen, um aktiv am Ende des zweiten Weltkriegs teilzunehmen, erwiesen sich jedoch als so robust und wirtschaftlich, dass sechs von ihnen noch lange in mehreren ausländischen Marinen dienten. Die brasilianische Minos Gerois besitzt den Rekord mit dreiundfünfzig Dienstjahren. Die im März 1945 in Dienst gestellte Colossus blieb nur kurz in der Royal Navy, denn sie wurde bereits 1946 der franzäsischen Marine überlassen, in Arromanches umgetauft und 1951 endgültig von Frankreich erworben. In ihren ersten Dienstjahre in der "Royale" transportiert sie im Geleitzug Material zwischen Frankreich und Indochina, da ihr Einsatz als operativer Flugzeugträger auf Grund ihrer Zugehörigkeit zur Royal Navy nicht von Großbritannien gestattet wurde. Nach Beseitigung dieses Hindernisses durch ihren endgültigen Ankauf wurde sie in den fünfziger Jahren besonders aktiv vor den Küsten Indochinas. Nachh mehr als dreiunddreißig Dienstjahren wird sie 1974 endgültig abgerüstet und 1978 in Toulon abgewrackt. Technische Daten:
Das ModellNaja, was soll man zu einer Wiederauflage sagen? Fakt ist, dass es im Augenblick das einzige Modell von der Colossus-Klasse ist, möglicher Weise bringen die bekannten Kleinserienhersteller dieses Jahr noch etwas in 1:700 heraus. Für das Alter der Formen, ist der Bausatz moderat. Gut, die Bullaugen sind mit mit überdimensionierten Kreisen erhaben dargestellt und alle Aufkantungen sind von zu größer Materialstärke und es gibt keine Wasserlinienoption. Dennoch wird der Bausatz sicherlich seine Liebhaber finden. Alle Kleinteile sind präzise ausgeführt, haben aber eine Vielzahl an Auswurfmarken und Senklöcher. Bei der Bewaffnung fragt man sich, ob die wirklich so ausgesehen hat. Das Bordgeschwader ist leider überhaupt nicht prickeln ausgefallen. Die Corsairs kann man noch erkennen, die Barracudas auch gerade noch, aber die Helldivers und die Hellcat sind völlig missraten. Weglassen oder vom Kleinserienhersteller L´Arsenal ersetzen. Die Insel ist ganz ordentlich gelungen, die Fenster der Brücke sind nicht aufgeprägt, sondern offengelassen, schöne Idee. Die Flöße haben wie ich finde eine falsche Form. Die Kräne sind solide und haben eine dünne, kaum sichtbare Prägung für die Fachwerkstruktur. Das Modell wird auf die beiden, damals üblichen Ständerfüße gestellt. Des weiteren sind noch Relings im Lieferumfang, die man aber wegen der Größe und der mangelnden Filigranität vergessen sollte. Ein wenig dicker Zwirn liegt zu Takelzwecken bei. Ich würde die Antennenverspannung allerdings aus gezogenem Gußast dünner darstellen. Bauplan und Abziehbild sind komplett neu erstellt und somit gut gelungen. Der Bauplan besteht aus 28 Baustufen und leitet gerade den Anfänger sehr gut an. Die Farben sind auf Humbroltöne abgestimmt. Der locker DIN A3 große Abziehbilderbogen stellt Markierungen für die Arromanches, sowie für die Colossus dar. Es sind Markierungen für alle Flugzeuge vorhanden und die Decksmarkierungen, Flaggen und der Wasserpass. Leider sind die britischen Flaggen versetzt gedruckt und so nicht zu verwenden. Darstellbare Einheiten: Arromanches und HMS ColossusStärken: Einziges Modell dieser Klasse. Schwächen: Alter Bausatz und so von der Authentizität und der Qualität dem damaligen Standard angepasst. Fazit:Für den Einsteiger in das Hobby Schiffsmodellbau noch zu empfehlen, für Schiffsmodellenthusiasten fraglich. Mal schauen, ob die Entwickler von WEM einen Ätzteilesatz für das Modell auf den Markt bringen. Dann wiederum wäre der Bausatz sicherlich wieder interessant. Diese Besprechung stammt von Martin Kohring - 18. August 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |