JGSDF Type 74 Tank(Trumpeter - Nr. 07218)Produktinfo:
Besprechung:Langsam aber sicher etabliert sich die Firma Trumpeter als Hersteller interessanter Fahrzeuge im Maßstab 1:72. So überrascht uns Trumpeter mit 3 Fahrzeugen der JGSDF oder Japanese Ground Self Defense Force. Einem Flug durch 3 Jahrzehnte Panzerentwicklung gleich lagen mir folgende Fahrzeuge vor. Auch der Typ74 weist neben einem detaillierten Fahrwerk fein gegossene Hebeösen auf, ein sehr interessantes Detail sind die 2 Skisets (Stöcke und Bretter), die am Spritzling mit den Laufrollen zu finden sind. Weder auf der Boxart, noch auf der Bemalungsanleitung sind diese zu sehen, allerdings wird die Platzierung in der Bauanleitung gezeigt. Welchem Zweck diese Austattung dient, wird leider nicht erwähnt. Die geöffneten Winkelspiegel des Fahrers bieten Raum für Detaillierung bzw. den Einsatz von dünnem Klarsichtplastik. Die Schwingarme der Unterwanne sind ebenso fein detailliert wie der Motorbereich auf der Oberwanne. Wie auch beim Typ61 weisen die Nebelwurfbecher leichte Dehnungsverfärbungen auf, sind aber ansonsten unbeschädigt. Wie auch bei den Typen 61 + 90 verdient Trumpeter auch hier ein großes Plus bei den Punkten Turmluken und Werkzeug, denn beides findet sich separat an den Spitzlingen. So können die Freunde der offenen Tür bei allen Modellen mindestens 1 Turmluke geöffnet darstellen. Die Vorteile von separaten Werkzeugen bei der Lackierung, Montage und beim Gesamteindruck dürften unbestritten sein. Eine erste Probepassung der Wanne zeigte einen großen Spalt an der Wannenfront. Die Decals für den JANPAN(!) Typ74 sind sauber gedruckt, wirken aber leider etwas dick. Neben dem obligatorischen Faden liegt dem Typ74 noch ein Stück klarer Kunststoff für den Schießscheinwerfer bei. Die Vinylkette weist auch auf der Innenseite eine ansprechende Struktur auf. Wem dieser Panzerfahrer bekannt vorkommt, der hat vielleicht die Review über den Typ61 gelesen, denn Trumpeter hat den gleichen Spritzling mit 2 Besatzungsmitgliedern auch dem Typ74 mitgegeben. Die Haute Couture ist zwischen den Jahren 1961 und 1974 wohl an den japanischen Panzerkraeften vorbeigegangen. Für die farbliche Gestaltung werden Farben von Gunze herangezogen, allerdings sind die verschiedenen Grautöne der Bemalungsanleitung nicht unbedingt übersichtlich. Interessanterweise werden alle Modelle auf der Kartonseite in einem hellgrau/hellblauen Tarnmuster gezeigt. Die VinylkettenSchon seit den Zeiten der Airfix- und Matchboxmodelle sind Panzerketten aus Vinyl eine umstrittene Einrichtung. Für Anfänger und "Schnellbauer" sind sie ein Segen, für fortgeschrittene Modellbauer dagegen sind sie eher ein Fluch, weigern sie sich doch hartnäckig, auf den Laufrollen aufzuliegen und durchzuhängen. Auch muß der Modellbauer bei Vinylketten oftmals zu Büro, Werkstatt oder Nähuntensilien zurückgreifen, denn zum endgültigen Verbinden müssen die 2 Kettenenden getackert, genäht oder verschweißt werden. Auch Trumpeter greift für diesen Bausatz auf diese altbewährte Methode zurück. Also positiv ist jedoch zu werten, dass die Ketten sowohl innen als auch außen eine gute Detaillierung aufweisen. Im Fall des Typ74 bietet es sich an, die Ketten mittels Nähgarn an der zweiten Laufrolle nach unten zu binden. Fazit:Ob diese Modelle auf dem europäischen Markt bestehen können, mag fraglich bleiben. Der "Just for Fun" Käufer wird wahrscheinlich eher zu einem Modell aus den Nachrichten greifen, statt aus einem Godzilla Film. Mit der Qualität der Vinylketten steht und fällt für manchen Modellbauer sicherlich die Kaufentscheidung. Flexibel genug sind sie, um dem Verlauf des Fahrwerks zu folgen, aber genau das kann auch zum Nachteil werden, wenn der Weichmacher sich verflüchtigt oder die Kette mit dem Laufwerk verschmilzt. Auf jeden Fall für Anfänger geeignet, wenn auf einige Verfeinerungen (Kettendurchhang) verzichtet wird. Diese Besprechung stammt von Thorsten Wieking - 29. Juni 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |