C-3 Freighter "Hawaiian Pilot"(Revell - Nr. 05236)Produktinfo:
Besprechung:GeschichtlichesAuf die berühmten Schiffe "Liberty" und "Victory", die beide während des Zweiten Weltkrieges gebaut wurden, folgte der C-3-Frachter. Die C-3-Typen waren allen anderen Standardschiffen des Zweiten Weltkrieges überlegen, denn sie waren gröBer, schneller und tatsächlich besser als die Schiffe der Liberty- und Victory-Klasse. In insgesamt Z4 verschiedene Versionen waren die C-3-Typen unterteilt. Es gab die C-3-E, C-3-A-P&C(S) und viele Weitere. Einige C-3s wurden als Flugzeugträger gebaut, z. B. die C-3-S-A2, die so genannten "Baby- Flachdächer". Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die "Flachdächer" jedoch wieder in Cargo-Schiffe umgebaut und an andere Länder verkauft. Viele Reedereien in Europa kauften diese Schiffe, die es ihnen ermöglichten, ihren Handel wieder aufzunehmen. Die "Hawaiianische Pilot", ein Frachter der C-3-Klasse, wurde 1944 in der Werft "Ingalls Shipbuilding Corporation of Pascagoula" in Mississippi gebaut. Beim Stapellauf trug sie den Namen "Burleigh". Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war sie als See-Kommando-Schiff im Pazifik im Einsatz. Nach Kriegsende wurde das Schiff von "The Matson Navigation Company" aufgekauft und wieder in einen Cargo-Frachter umgerüstet. Fortan war die "Pilot" Im ständigen Einsatz zwischen Los Angeles, San Francisco und den unzähligen Häfen der Hawaiianschen Inseln. Auf ihrem Weg zu den Inseln beförderte sie die unterschiedlichste Fracht: neue Autos, Lebensmittel, Kleidung, Baumaterialien, Vieh... einfach alles, was man brauchte, um einen hohen Lebensstandard für 500.000 Menschen in einer modernen Gesellschaft aufrecht zu erhalten. Die Matson-Frachter waren im wahrsten Sinne des Wortes schwimmende Kaufhäuser für die auf Hawaii lebende Bevölkerung. Auf dem Rückweg wurden sie mit einer Vielzahl hawaiianischer Inselprodukte beladen, u.a. mit Kaffee, Nüssen, Zucker, Ananas und Melasse. Die nonmale Kapazität der "Pilot" betrug 8.000 Tonnen Rohzucker und 2.500 Tonnen Melasse. Die Frachter der C-3-Klasse hatten eine Höchstgeschwindigkeit von 18 Knoten und eine Reisegeschwindigkeit von 16.5 Knoten. Die Frachtkapazität betrug 12.500 Tonnen und es standen moderne, geräumige Kabinen für 12 Passagiere zur Verfügung. Die Crew bestand aus dreizehn Offizieren und 38 Seeleuten. Die "Pilot" konnte insgesamt 23.000 Barrel Öl als Sprit bunkern. Sie verfügte über 60.000 Kubikfuß Kühlräume, in denen die Fracht bei Temperaturen von weniger als -10 Grad gelagert werden konnte. Sie war mit Radar, Funktelefon und sämtlichen modernen Navigationssystemen ausgerüstet. Es wird geschätzt, dass sie in der Zeit, in der sie im Dienst von MATSON stand, etwa eine halbe Million Meilen im Pazifik "abgerissen" hat. Das ModellAls Wiederauflage 2005 in die Regale gekommen, ist die Qualität des Bausatzes sicherlich nicht mehr der aktuelle Standard, was man an den soliden Relings und an dem gesamten Guß erkennen kann. Dennoch findet man in diesem Bausatz eine gute Ausgangsbasis für ein schönes ziviles Fahrzeug, von denen es leider viel zu wenig gibt. Schade ist natürlich der etwas krumme "Kartonmaßstab", der im Vergleich zum gängigen 350er Maßstab leicht unterskaliert wirkt. Das Schiff ist kein Vollrumpfmodell, sondern stellt mit seiner Semiwasserlinie den Frachter unbeladen dar. Teile 1Hier findet Ihr Teile der Ladeluken und -bäume, den Schornstein, die Bootsdavits mit den dazu gehörigen Booten und das Bugdecksegment. Einiges an Entgratungsarbeit steht Euch bevor. Teile 2Aufbautenteile und Sockel. Eigentlich ist der Sockel über, da das Modell keinen Kiel hat und so eigentlich ins Wasser sollte. Teile 3Niedergänge, Lademasten und -bäume sowie Aufbautenstützen. Das DecalPräzise gedruckt wird es hier keine Schwierigkeiten geben. Der FlaggensatzAuf dünnem Papier gedruckt, zum Ausschneiden und Zusammenfalten. Dieser Satz liegt allen Schiffen diverser Maßstäbe bei und beinhaltet Flaggen unterschiedlicher Nationalitäten und Signalflaggen. Die Takel- und BemalanleitungDie in 27 Schritte eingeteilte Bauanleitung weißt in diesem Schritt auf die Bemalung, Farbgebung, Positionierung der Decals sowie auf das "Rigging" der Ladebäume hin. Im Lieferumfang ist auch wieder eine Rolle Garn enthalten. Für die Nachwuchsarbeit würde ich mir lieber den Bauplan in einem größeren Format wünschen. Stärken: Ziviles Fahrzeug, günstiger Preis. Schwächen: Alter Guß, nicht gratfrei, solide Relings, im einen oder anderen Bausatz können die Decksteile verzogen sein, was zu erheblichen Nacharbeiten führt. Anwendung: Das Garn durch dünnen Draht ersetzen. Die Relings abtrennen und durch Fotogeätztes ersetzen. Das Modell auf eine Wasserplatte montieren. Fazit:Bausätze wie dieser zum günstigen Preis sind immer hervorragend geeignet zur Nachwuchsförderung, zumal es sich auch noch um ein ziviles Fahrzeug handelt, was gerade in den VHSen Anklang finden wird. Der Bausatz ist etwas in die Tage gekommen, dennoch lässt sich mit etwas Zutun sicher ein vernünftiges Ergebnis erzielen. Diese Besprechung stammt von Martin Kohring - 16. Mai 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |