Leopard 2A6(Italeri - Nr. 6435)Produktinfo:
Besprechung:Revell hat nun ebenfalls einen Leopard 2A6 im Maßstab 1:35 im Programm. Der "doppelte Leo" also? Ja und Nein ... was es mit diesem Bausatz auf sich hat könnt ihr hier auf MV lesen. "Ja und Nein" bedeutet genaugenommen, dass der Revell-Bausatz der Dritte Anbieter (nach Italeri und Tamiya) im Bunde ist; der Bausatz allerdings ist bis auf die Ausführung der Bauanleitung und der beiliegenden Abziehbilder absolut identisch mit dem Italeri-Bausatz (daher auch das Deckelbild des Italeri-Bausatzes oben ... ), der bereits Ende Oktober diesen Jahres wie angekündigt ausgeliefert wurde. Nun kommt etwa acht Wochen später die Firma Revell mit exakt diesem Fahrzeug auf den Markt, um damit ebenfalls um die Gunst der Modellbauer zu buhlen. Der Bausatz des Revell/Italeri Leopard 2A6 ist eigentlich ein "alter Bekannter". Es handelt sich genaugenommen um den Bausatz des Leopard 2 A5 bzw. den Leopard 2 A5 "KWS" welcher um einen kleinen Spritzling mit etwas Zubehör erweitert wurde (zwei verschiedene Munitionstypen, eine Munitionskiste, Kolonnenflaggen, eine "Rundumleuchte" sowie das Simulationsgerät für Gefechtsschießen). Ebenfalls (wieder) enthalten ist das wichtigste äußere Unterscheidungsmerkmal: die im Original um ca. 1,30 m längere Kanone. Dieses Rohr der A6 Version hat zwar die richtige Länge, aber es fehlt in der Wärmeschutzhülle das Nahtstück an der Stelle des Rohres, wo es verlängert wurde ... Die Kanone lässt sich wie in den vorangegangenen Bausätzen wieder nur starr installieren, aber dies ist kein wirkliches Manko bzw. nur eines, das man angesichts der guten Ausführung des restlichen Bausatzes und vor allem des Preises gerne in Kauf nimmt. Der gratfrei gegossenen Bausatz ist mit seinen Oberflächendetails Revell-/Italeritypisch gut ausgeführt. ... die hier abgebildeten Spritzlinge stammen übrigens "querbeet" aus beiden Bausätzen ... Der insgesamt gute Eindruck der Bausätze setzt sich auch bei der beiliegenden Vinylkette fort. Obwohl das verwendete Material recht hart ist, dürfte sich in Sachen Anpassung kein unüberwindliches Problem ergeben - noch dazu, wo das obere Kettentrum später von den Kettenschürzen verdeckt wird. Über die Ausführung dieser Kettenschürzen am Modell kann man geteilter Meinung sein. Sie stellen die "dicke" Ausführung dar, die eigentlich nur an älteren Ausführungen des Leopard 2 zu finden ist. Wer also noch über die "dünnen" Schürzen in seiner Grabbelkiste verfügt, sollte sich überlegen, ob er nicht eine entsprechende Anpassung vornimmt. Die Darstellung der Munitionsluke als "verdickte Platte" am Turm erscheint nicht korrekt, da diese bei den Originalfahrzeugen imho einfach nur zugeschweißt wurde. Weiß da jemand genaueres? Weiterhin fehlt die Darstellung des Antirutschbelages. Neu sind auch die Abziehbilder, die sowohl bei Revell als auch bei Italeri die Markierung zweier Versionen zulassen. Dies ist zum Einen ein Fahrzeug der 5. Kp. PzBtl. 203 (Revell & Italeri), ein Fahrzeug der Panzertruppenschule in Munster (Italeri) sowie ein Fahrzeug der 2. oder 3. Kp. PzBtl. 64 (Revell). Auf dem Decalbogen im Revellbausatz sind weiterhin noch zwei unterschiedlich grosse Deutschlandfahnen sowie ein rotes Fliegersicht"tuch" enthalten. Italeri ist bei dem Abziehbilderbogen ein (kleiner) Fehler unterlaufen: Für die Panzertruppenschule sind "reine" Panzertruppenabzeichen beigefügt ... Will man diese oder z.B. die niederländische Version aus dem Italeri Bausatz bauen, muss man sich anderweitig die korrekten Abziehbilder besorgen. Im Revell Bausatz nicht enthalten ist das Klarsichtmterial. Auch auf den zweiten Blick erscheint das für die Verwendung für Gitter an den Turmstaukörben beiliegende Gittermaterial in der Verarbeitung nicht ganz unproblematisch zu sein. Weiterhin sieht es so aus, als seien die Vorlagen zum Ausschneiden des Gittermaterials für die Staukörbe nicht so ganz maßhaltig - das dürfte bei der Anpassung an die filigranen Teile der Staukörbe für so einige nicht druckfähige Worte sorgen ... Die Bauanleitungen entsprechen dem jeweiligen Standard der beiden Hersteller und bergen somit auch für einen Anfänger keine unliebsamen Überaschungen. Soweit ersichtlich entspricht die Bemalungsanleitung der Bausätze recht gut den offiziellen Vorgaben hierzu. Darstellbare Maschinen: Italeri:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Von ein paar eher nebensächlichen "Kleinigkeiten" einmal abgesehen, recht gute Bausätze. Für "Freaks" bieten beide Bausätze noch ein gutes Betätigungsfeld. In Sachen Detaillierung ist allerdings der Tamiya-Bausatz wieder einmal das Maß der Dinge - Modellbauer, die nicht nach dem Preis gehen (müssen), erhalten hier zweifellos ein erstklassiges Modell. Sobald jedoch die Auswahl des Bausatzes über das Preis/Leistungsverhältnis erfolgt, sind der Revell-Bausatz und noch mehr der Italeri-Bausatz die erste Wahl! Diese Besprechung stammt von Rolf Giebeler - 11. Dezember 2004 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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