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Supermarine Spitfire Mk I

(Airfix - Nr. 5115)

Airfix - Supermarine Spitfire Mk I

Produktinfo:

Hersteller:Airfix
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:5115 - Supermarine Spitfire Mk I
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2007
Preis:ca. 17 €
Inhalt:
  • 7 Spritzlinge aus hellgrauem Kunststoff
  • 2 Spritzlinge aus klarem Kunststoff
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung in schwarz-weiß
  • 1 farbige Bemalungsanleitung

Besprechung:

Airfix - Supermarine Spitfire Mk I

Der Bausatz ist der erste einer ganzen Reihe von "neuen" Spitfires aus dem Hause Airfix. Vorbei sind die Zeiten als bei Airfix die einzigst mögliche Antwort auf den Bedarf an Spitfire Modellen im Maßstab 1:48 in der Wiederauflage der mittlerweile uralten Mk.V Bausatzes bestand. Die neue Bausatzform zeichnet sich durch einen modulare Aufbau aus, mit dem sich praktisch alle Baureihen mit allen möglichen Flügelkombinationen realisieren lassen. Die jeweiligen variantenspezifischen Unterschiede werden durch Zugabe entsprechender Teile umgesetzt. So verwundert es nicht das am Ende viele Teile übrig bleiben. Doch der Reihe nach. Der Bausatz verfügt über ganz gut gemachte versenkte Gravuren bei einer leicht rauhen Oberfläche. Wo erforderlich sind kleinere Details erhaben ausgeführt. Etwas prominent wiren die stoffbespannten Teile der Steuerflächen, diese sollte man etwas herunterschleifen. Die Landelappen des "A" Flügels lassen sich in abgesenkter Stelleung bauen, allerdings sieht man das auf Fotos nicht allzu oft. Dieses Feature außer acht zu lassen wird durch die nur sehr rudimentär ausgeführte Nachbildung der inneren Struktur erleichtert. Zwei unterschiedliche Ölkühlerausführungen stehen zur Wahl, hier entscheidet das exakte Datum bzw. Bauzustand der Maschine welcher zu verwenden ist. Die Fahrwerke und deren Schächte sind entsprechen dem Original etwas einfacher gehalten, ärgerlich ist hier der im Schacht integrierte, sehr plumpe Hydraulikzylinder wecher das Fahrwerksbein einzieht - das geht auch besser.  

Airfix - Supermarine Spitfire Mk I

Im Cockpitbereich ist ein gewisses Maß an Detaillierung vorhanden, jedoch insgesamt alles recht einfach gehalten. Die Seitenwände sind mit angedeuteten Rippenstrukturen versehen, einigen Schalttafeln sowie separat ausgeführten Steuerelementen und den charakteristischen Sauerstofflaschen. Sitzgestell und die beiden Spanten lassen sich durch Aufbohren der Löcher etwas aufwerten. Der Sitz selber taugt allenfalls zur Aufnahme des beigefügten Piloten. Läßt man ihn weg muß man sich selbst um die Sitzgurte kümmern. Das Instrumentenbrett verfügt über erhaben geprägte Andeutungen von Instrumenten. Auch im Cockpit wurde den Modifikationen während der ersten Einsatzmonate Rechnung getragen, und zwar in Form einer alternativen Steuerkonsole auf der rechten Seite. Will man das Cockpit geöffnet mit heruntergeklappter Einstiegshilfe bauen so muß diese noch aus dem Rumpf herausgeschnitten werden. Dann muß man aber in jeem Fall etwas nachdetaillieren, da die vorhandene Einrichtung mehr für ein geschlossenes Cockpit spricht, zumal die Klarsichtteile allesamt recht dick ausgefallen sind und nicht wirklich überzeugen können.

Airfix - Supermarine Spitfire Mk I

Je nachdem welche Maschine gebaut werden soll müssen auch am Flugzeugrumpf einige Dinge berücksichtigt werden. Der Watts-Zweiblattpropeller ist für die Vorkriegsversion gedacht, ab 1939 ist der Rotol-Dreiblattpropeller zu verwenden. Bei den Abgasrohren sind die "runden" für die frühen Versionen, die sogenannten "Fish-Tail-Exhausts" für die späteren Baulose der Mk.I vorzusehen. Am Besten orientiert man sich hier an Vorbildfotos. Zuguterletzt - zumindest was der Bausatz hergibt - bekommen die frühen Mk.I den geraden, längeren Antennenmast, die späteren dagegen den mehr Keilförmigen, kürzeren Mast. Dies sind aber noch alle Merkmale der frühen Mk.I, es fehlen - je nach Epoche - noch folgende Dinge:

  • am Seitenruder ist ein Teil der Rudermechanik außen an der Vorderkante sichtbar (Rudder Horn Balance Guard), bis einschließlich K9799
  • Die Gun-Kamera ist bis K9988 auf der rechten Tragflächenoberseite angebracht, danach in der linken Flügelwurzel
  • Das frühe Pitotrohr (bis K9918) besteht aus zwei übereinander angeordneten Röhrchen, später dann in der bis Produktionsende verwendeten Ein-Rohr-Variante
  • Die Mündungen der MG's waren bis September 1939 mit Mündungsfeuerdämpfern versehen. Bei drei der vier MG's, dem innersten und den beiden äußeren, waren diese von außen deutlich erkennbar

Bei den Klarsichtteilen kann wieder gemäß Bauplan verfahren werden, hier hat Airfix alle Varianten berücksichtigt. Leider läßt die Qualität der teile sehr stark zu wünschen übrig. Eine Qualitätsverbesserung gegenüber der Mk.V ist hier nicht erkennbar. Dick, schlierig und auch noch wenig passgenau schreien nach einem tiefgezogenen Ersatz. Die nicht gewölbte Schiebehaube ist so dick das man sie erst gar nicht in geöffneter Position einbauen kann.

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Supermarine Spitfire Mk I

 

Der Decalbogen sieht auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht aus. Es gibt 2 Markierungsoptionen mit einem kompletten Satz Wartungshinweisen. Alle schwarzen und weißen Decals sind von sehr guter Druckqualität und durchaus verwendbar. Bei den farbigen Decals sieht die Sache allerdings anders aus. Hier erkennt man sehr deutlich ein Druckraster, besonders beim Gelb. Dies betrifft vor allem die Kokarden sowie die Nummern und Buchstaben. Da das jedoch generische Decals sind dürfte es nicht allzu schwierig sein Ersatz zu finden, ein komplett neuer Zubehörbogen ist jedenfalls nicht erforderlich. Die Bauanleitung ist klar und übersichtlich gegliedert. Die Farbanagaben beziehen sich auf die Humbrol-Palette. Die Bemalungs- und Decalanleitung ist als separates, farbiges DIN A4 Blatt beigelegt, ganz so wie wir es sonst nur aus Fernost gewohnt sind.

In der Summe also ein gemischtes Paket. Auf der Habenseite stehen die versenkten Gravuren und die ausbaufähige Detaillierung. Hinzu kommt das man hier auch mal eine Vorkriegsmaschine aus dem Kasten bauen kann. Auch nicht ohne ist die "Nachfüllpackung" für die Spitfire-Grabbelkiste. Getrübt wird das Ganze durch die eher mäßigen Klarsichtteile und die teilweise unbrauchbaren Decals. Der Preis von 17 Euro ist da natürlich nicht gerade ein überzeugendes Kaufargument.

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Supermarine Spitfire Mk I

 

Darstellbare Maschinen:
  • Spitfire Mk.I, K9795, No.19(F) Squadron, RAF Duxford, August 1938
  • Spitfire Mk.IIa, P8088, No.118 Squadron "A-Flight", RAF Ivesley, May 1941
Stärken:
  • Neue Bausatzform mit vielen Alternativteilen
  • Stimmige Form
  • Ausbaufähige Detaillierung
Schwächen:
  • Grausige Decals (Druckqualität)
  • Relativ dicke Klarsichtteile
  • Nicht allle Vorkriegsmerkmale wurden berücksichtigt
Anwendung:
  • Mittel

Fazit:

Im Vergleich zur Tamiya Spitfire Mk.I der klare Verlierer, allerdings kann man aus diesem hier eine ganz frühe Spitfire mit Zweiblattpropeller bauen, das gab es bis dato nur unter Zuhilfenahme von Umbausets. Es wurden aber nicht alle Merkmale der Vorkriegsversion umgesetzt, hier hilft die Fachliteratur weiter, insbesondere das Scale Aircraft Modelling Heft ist sehr aufschlußreich.

Weitere Infos:

Referenzen:
  • Spitfire Mk I to Mk VI in the ETO, On Target Profiles No 4, Model Alliance / The Aviation Workshop
  • Spitfire Camouflage 1938-40, Scale Aircraft Modelling Volume 5 Number 2, November 1982
  • Supermarine Spitfire Part 1: Merlin Powered, Modellers Datafile No. 3, SAM Publications
  • Spitfire Mks I-V, Aero Detail Series No 8, Dai Nippon Kaga Co. Ltd.

Diese Besprechung stammt von Modellversium - 16. Februar 2010

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