Sikorsky CH-37 B Mojave(Special Hobby - Nr. SH 72075)Produktinfo:
Besprechung:Geschichte:Das Sikorsky Modell S-56 wurde in den fünfziger Jahre entwickelt und flog nach dreijähriger Entwicklungszeit erstmals 1953 unter der Bezeichnung XHR2S-1. Ausgehend von 1954 wurden 94 Exemplare des ersten Bauloses CH-37A geordert und bis 1956 ausgeliefert. Der Sikorsky S-56 wurde von der United States Army als H-37 Mojave bezeichnet und beim US Marine Corps hörte sie vorerst weiter auf den Namen HR2S. 1962 wurde sie im Rahmen des United States Tri-Service Aircraft Designation Systems zu CH-37 umbenannt. Mitte der sechziger Jahre wurden alle Einheiten der Army und Marine mit der verbesserten CH-37B ausgestattet. Das USMC flog ab 1962 auch die Variante CH-37C. Gerade beim USMC war die Mojave sehr beliebt, konnte sie doch 26 voll ausgerüstete Soldaten transportieren. Über viele Jahre galt der CH-37 als der größte Helikopter der westlichen Welt. Er verfügte als erster Hubschrauber der Sikorsky-Reihe über zwei Antriebsmotore. Zwei Pratt & Whitney R-2800 „Double Wasp“ wurden an Auslegern rechts und links des Rumpfes montiert. Das zentrale Getriebe trieb einen Fünfblattrotor an. Der Rumpf des Transporthubschraubers blieb so weitgehend frei von Einbauten und man konnte darin viel Ladung unterbringen. Zum Be- und Entladen wurden zwei große Tore in der Rumpfnase geöffnet. Insgesamt wurden 154 Exemplare gefertigt. Mit einer Länge von 26.8 m und einer Höhe von 6.71 m erreichte er eine Spitzengeschwindigkeit von 211 km/h und kam mit einer Kraftstofffüllung etwa 400 km weit. Der CH-37 war der letzte Hubschrauber bei Sikorsky, der mit Kolbenmotoren ausgerüstet war. Der Hubschrauber wurde in Vietnam als Kampfzonentransporter eingesetzt und war auch zeitweise in Deutschland stationiert. Bausatz:Vor langer Zeit war schon mal ein Vakubausatz von Airmodel im Umlauf, den man nun aber getrost zum alten Eisen (Plastik) zählen kann. Special Hobby hat etwas Zeit gebraucht, bis der Bausatz nun fertig war. Erstmalig 2004 war das Modell auf der Nürnberger Messe angekündigt. Wie bei Special Hobby allgemein üblich, Spritzgussteile, gemischt mit Resinteilen und Fotoätzteilen, alles fein säuberlich verpackt. Die für einen SR-Bausatz typische Nacharbeit der Plastikteile hält sich in Grenzen. Die feinen Gravuren passen gut zum optischen Eindruck des gesamten Modells. Vier Teile werden für die CH-37B nicht benötigt und weisen auf eine weitere, kommende Bausatzvariante hin. Die transparenten Bauteile für Kabinenhaube und Fenster sind schlierenfrei und in ihrer Durchsicht sehr gut. Die Resinteile für Cockpit und Radschächte sind sauber abgegossen, bedürfen aber etwas an Arbeit beim korrekten An- und Einpassen. Die beigefügten Ätzteile, mit Gurten und Gerätebrett, fügen sich sinnvoll in das Cockpit ein. Aus der rechten Rumpfhälfte muss für diese Variante eine Öffnung für eine Schiebetür heraus gesägt werden. Die beiden Motorengondeln bestehen aus je 11 Einzelteilen und der Zusammenbau erweist sich als sehr knifflig. Der Bereich der Abgasrohre ist in soweit korrekt, als dass man die Blechabdeckung über den Rohren gelassen hat. Nur die aller meisten Mojave flogen aus thermischen Gründen ohne dieses Blech. Die Ladetore offen darzustellen verbietet sich von selbst, da der Laderaum keinerlei Details aufweist. Das soll aber nicht heißen, dass man hier nicht Hand anlegen kann oder man wartet noch ein Weilchen auf die Zuarbeit eines erfahrenen Zurüstherstellers, der eines Tages auf diesen Zug aufspringt. Noch eine Unstimmigkeit, die Zusatzbehälter, ohne die kaum eine CH-37 unterwegs war, sind mir zu lang. Mir sind diese großen Behälter aus dem Kit trotz intensivster Recherche noch nicht untergekommen. Es mag ja durchaus sein, dass es spezielle Long-range Behälter gegeben hat, aber an den Decalvarianten, die Special Hobby anbietet, sind sie nicht zu finden. Da wir gleich bei den Decals sind, sauber und qualitativ gut gedruckt, sind drei Varianten im Angebot.
Eine 14seitige Bauanleitung erklärt auf 26 Zeichnungen übersichtlich und detailliert den Zusammenbau. Die Farbangaben beziehen sich auf Gunze Sangyo. Fazit:Nun gibt es auch von diesem Hubschraubertyp ein Modell, das man bauen kann. Leider sind ein paar Kleinigkeiten dabei, die wohl einer besseren Recherche bedurft hätten. Dass der komplette Frachtraumausbau fehlt, ist wohl den Kosten geschuldet. Aber auch ohne diese Zugabe wird sicher ein sehenswertes Modell aus der Anfangszeit der großen Transporthubschrauber entstehen. Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 09. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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