Saab J-35J Draken(Revell - Nr. 04352)Produktinfo:
Besprechung:Der Kooperation Revell-Hasegawa ist es zu verdanken, das die bekannte Hasegawa Qualität wiedereinmal den Weg in die Regale gefunden hat, gepaart mit sauber gedruckten Decals und zu einem vernünftigen Preis. Zuletzt wurde die Draken durch den Formeigner Hasegawa in einem Österreich-Doppelpack aufgelegt, das sowohl die von Revell gewählte Sonderlackierung "Ostarrichi 996" wiedergab, als auch die Lackierung "Dragon Knights". Diese Auflage mit Gußästen für zwei Maschinen wurde nach vorliegenden Informationen in Deutschland nicht über den offiziellen Hasegawa Importeur vertrieben, lediglich in diversen Online-Auktionshäuser und bei Fachhändlern mit Eigenimport fand man diese für ca. 35 Euro. Mit einem Einzelpreis von ca. 11 Euro hat die Revellauflage der "Ostarrichi 996" hier definitiv die Nase vorne. Unabhängig vom Herstellernamen auf dem Karton und der Faltschachtel - was findet der Modellbauer vor? Verteilt auf 6 weiße Gußäste (die Farbe hilft vielleicht beim Lackieren, sicherlich aber nicht beim Fotografieren und bauen) liegen 66 Teile vor, die trotz des Formalters nur minimale Gußhäute und Gußgrate aufweisen. Sinkstellen finden sich nur an den Tragflächen im Bereich des Rumpfübergangs, Tragflächen und Rumpf sind mit feinen Gravuren versehen. Das Cockpit zeigt die klassische Hasegawa-Detaillierung früherer Jahre - minimalistische Ausstattung, Auswerfer auf den Seitenkonsolen und Decals für die Instrumente. Ebenfalls ein Zugeständnis an das Formalter ist das Bugfahrwerk, das Rad und Fahrwerkstrebe als eine Einheit darstellt. Eine interessante Ergänzung ist der ausgefahren darstellbare 20kVa Hilfsgenerator. Auch wenn es die Aufteilung des Rumpfes vermuten lässt - die Zweisitzerversion hat Hasegawa nie auf den Markt geworfen. Vielleicht wäre das mal ein Betätigungsfeld für die Kleinserienhersteller, denn auf den ersten Blick dürfte ein entsprechender Umbau ohne größere Sägearbeiten möglich sein. Der Decalbogen stellt wiedereinmal ein Highlight dar, alleine schon aufgrund der Größe und Druckqualität. Überhaupt hat Revell mit einigen Wiederauflagen der vergangenen Monate Decalbogen auf den Markt geworfen, die sich hinter denen des Zubehörmarktes nicht verstecken müssen. Fast schon möchte man von Decalbögen beiliegendem Gratis-Bausatz sprechen. Neben dem Schriftzug für die Sonderversion der österreichischen Luftwaffe auf dem Kartondeckel ("Nein mein Kind, keine Kriegsflugzeuge. Nimm lieber die hier, die ist so schön bunt") liegen noch Decals für 2 weitere Maschinen bei. Allerdings ist dem Decalhersteller bei den prominenten Zahlen "06" und "05" ein Fehler unterlaufen, denn diese sollten nicht rot, sondern leuchtorange sein. Dafür kann man sich nicht über mangelnde Warnhinweise beklagen, diese sind reichlich vorhanden.
Hält man sich die lange Dienstzeit der Draken vor Augen, so stellt sich unweigerlich die Frage, welche Aufrüstungen und Modifikationen Auswirkungen auf das äußere Erscheinungsbild der Maschine hatten. Ein Blick auf den Teileumfang des Umbau-/Updatesets des IPMS Österreichs beantwortet diese Frage folgendermaßen. Zitat:"Die Österreichischen Luftstreitkräfte haben die Draken nachträglich mit Selbstschutzsystemen versehen. Am Heck wurden vier Werfer für Chaffs und Flares angebracht und die Seitenleitwerksspitze erhielt ein RWR (rear warning radar). Zusätzliche Antennen sowie Änderungen am Rumpfrücken (spine) unterscheiden die österreichischen Maschinen von den schwedischen. All diesen Änderungen trägt das IPMS AUSTRIA Draken-Updateset Nr. 02 023 mit 9 Resin- und 38 Ätzteilen Rechnung. Darüber hinaus enthält das Set ein feinst detailliertes Österreich-Cockpit inkl. Decal." Versorgt mit diesen Informationen stellt sich dem Modellbauer dann die Wahl zwischen:
Das die großen Hersteller hin- und wieder auch auf Techniken aus dem Kleinserien und Zubehörmarkt zurückgreifen, beweisen z.B. die Resinzusatzteile in Italeri (1:35 M1A1 Abrams ) und Revell (1:48 Canadair Cl-13 Sabre Mk.6) Bausätzen. Vielleicht wäre das ja eine Option für die Kritikpunkte am vorliegenden Bausatz gewesen, denn offensichtlich hat man beim Endkunden der erwähnten Bausätze das Interesse gesehen.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Egal für welche Option man sich entscheidet – das Preis-Leistungsverhältnis ist selbst für den Grundbausatz noch als gut zu bewerten, besonders im Vergleich mit anderen, gleich alten Wiederauflagen zu höheren Preisen. Diese Besprechung stammt von Thorsten Wieking - 06. Mai 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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