Myasishchev M-17 "Stratosfera"(AniGrand Craftswork - Nr. AA-2073)Produktinfo:
Besprechung:
Die Myasishchev M-17 wurde bekannt unter dem NATO-Codenamen „Mystiker“ oder als RAM-M. Sie war ursprünglich als Abfänger in großer Höhe vorgesehen, um US-Amerikanische Aufklärungsballons abzuschießen. Als jedoch die US-Administration die Sinnlosigkeit ihres Unterfangens eingesehen hatte und das Aufklärungs-Ballonprogramm plötzlich eingestellt wurde, wurde die Entwicklung der M-17 verlangsamt und das Programm schließlich geändert. Vom Design her konnte man daraus nur ein Aufklärungs- oder Höhenforschungsflugzeug machen. Eine einzelne RD-36-51W Turbine, die 15.430 Pfund Schub entwickelte, trieb die ersten zwei Prototypen an. Erstflug der M-17 war der 26. Mai 1982. Die M-17 konnte eine Vielzahl von Kameras und anderen Sensoren tragen, die in einem großen Fach im unterem Rumpf untergebracht wurden. Bei einer Flughöhe von 65 000 ft und einer Höchstgeschwindigkeit von 743 km/h wurde eine Flugdauer von ca. 6 Stunden erreicht. Eine Weiterentwicklung der M-17 ist die M-55. Diese wurde von zwei PS-30V12 Triebwerken angetrieben und trug die militärische Bezeichnung M-17RM. Der Erstflug des Prototyps erfolgte am 16. August 1988. Nur vier M-55/M-17RM wurden gebaut. 1990 stellte sie 25 internationale Geschwindigkeit- und Höhenrekorde auf. Von wem sollte das Modell kommen, wenn nicht von ANiGRAND Craftworks? Ein solider Spritzgussbausatz von Amodel wäre da sicher die bessere Alternative gewesen, aber das ist nun mal noch nicht zu haben. Also wieder ein riesen Resinklops, der in Sachen Qualität doch einige Wünsche offen lässt. Die 28 Bauteile haben versenkte Paneellienen und der Maßstab wird sehr gut eingehalten. Auch die Passgenauigkeit kann nicht bemängelt werden. Der Bausatz könnte eigentlich schnell gebaut sein, wenn da nicht einiges im argen läge. Was nicht begeistern kann, ist die Gussqualität der Resinteile. Zu viele Luftblasen und schlecht geplante Angüsse erfordern viel Nacharbeit. Das Cockpit besteht lediglich aus Steuerknüppel und Rettungssitz. Vielleicht ist das der Grund, warum man plötzlich die Cockpithaube aus einem milchigen, trüben, farblosen Resin gegossen hat? Auch die Form ist nicht so richtig stimmig. Also keine Vaku-Haube wie bis jetzt bei ANiGRAND üblich. Der Sitz ist mit einem neuen K-36L schnell gewechselt. Der weitere Cockpitausbau muss, so wer will, nach geeignetem Vorbildmaterial selbst erledigt werden.
Die Bauanleitung ist für die wenigen Bauteile ausreichend. Die Farbangaben sind allgemein gehalten, was bei der Farbgebung aber nicht weiter tragisch ist. Die Decals sind sauber gedruckt und erlauben die Darstellung der zweiten M-17, CCCP-17103. Darstellbare Maschinen:
Fazit:Sicher füllt ANiGRAND mit diesem Modell wieder eine Modellbaulücke und mit ein wenig Ausdauer und dem nötigen Enthusiasmus wird dabei auch ein schönes Modell entstehen. Mit den früheren Vaku-Cockpithauben konnte ich bis jetzt sehr gut leben, nur was ANiGRAND nun anbietet, ist das Geld was dieser Kit kostet, nicht wert. Dass man mit Resin auch bessere Qualität liefern kann, haben andere Hersteller schon lange bewiesen. Diese Besprechung stammt von Bernhard Pethe - 09. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |