Russischer Kreuzer Moskva(Trumpeter - Nr. 04518)Produktinfo:
Besprechung:Original Die Slava-Klasse, die von der NATO ursprünglich als Krasina-Klasse bezeichnet wurde und in Russland als Projekt 1164 Atlant-Klasse bezeichnet wird, war im Gegensatz zu den beiden Vorgängerklassen (Kresta II, Kara) nicht als Große Ujagdschiffe konzipiert, sondern als Raketenkreuzer zur Bekämpfung von Überwasserschiffen. Die Slava-Klasse besteht aus Moskva (ex Slava), Marshall Ustinov und Varyag (ex Chervona Ukraina). Ein viertes Schiff - Admiral Flota Lobov – ist bis heute nicht fertiggestellt, während der Bau zwei weiterer Schiffe - Oktyabrskskaya Revolutsia/Rossia und Admiral Gorshkov – annulliert wurde. Diese Kreuzer haben einerseits eine beachtliche Bewaffnung gegen Schiffe – überschall-schnelle Bazalt-SSM – verfügen aber auch mit den senkrechtstartenden Rif-SAM-Raketen über eine weitreichende Flugabwehr. Die Slava-Klasse wurde parallel zu den Schweren atom-getriebenen Raketenkreuzern der Kirov-Klasse (Projekt 1144) für ähnliche Aufgaben gebaut und war deutlich billiger. Die Moskva wurde 1976-83 bei Kommuna in Nikolaev gebaut und als Slava in Dienst gestellt. Ab 1991 war sie inaktiv in Nikolaev, wurde 1995 in Moskva umbenannt und 2000 als Flaggschiff der Schwarzmeerflotte wieder in Dienst gestellt.
Bewaffnung
Das Modell Nachdem alle vier bekannten Einheiten dieser Klasse letztes Jahr schon in 1:700 auf den Markt kamen, kommt nun die Moskva im "einzig wahren Schiffsmaßstab" in die Regale der Händler. Die Teile kommen in einer bekannt guten Verpackung, alle Spritzlinge sind einzeln in Plastiktüten verpackt und der Rumpf ist zusätzlich mit einer Schaumstoffbanderole gesichert, damit auf dem Transportweg nichts kaputt gehen kann. Das Modell liegt, wie auch schon die kleinen Brüder, in Vollrumpf und Waterlinie vor. Die Hauptabweichung von den 700ern sind aber eindeutig die Klarsichtspritzlinge mit Teilen der Aufbauten. Dieses macht das Maskieren der Scheiben möglich, um ein realistischeres Aussehen zu bekommen.
Der Rumpf ist sehr gut gearbeitet, Details wie der Stern hinter der Ankerklüse sowie versenkte Bullaugen mit Abweisern sind vorhanden. Bei diesem Maßstab und der damit verbundenen Modellgröße ist es nicht verwunderlich, dass das Deck zweigeteilt ist. Glücklicher Weise liegt der Decksstoß aber so, dass Aufbauteile, hier der Sockel für die Plattform der seitlichen AK-630, diesen sehr gut kaschieren werden. Die Decksstruktur ist liebevoll ausgeführt. Wer jetzt glaubt, dass Trumpeter nur den 700er Bausatz hochskaliert hat, der irrt. Die Strukturen sind auf den größeren Maßstab angepasst und somit vel höher detailliert! Gratulation dafür! Einziges Manko ist die Ankerkette die, wenn man die Gesamtqualität betrachtet, hier deutlich abfällt. Der Unterschied zum 700er Bausatz ist dann auch, dass bei letzterem unter den Ankerketten erhabene Laufflächen für die Ketten vorhanden sind, die beim 350er Kit fehlen. Spritzling B Dieser Gussast mit den Sockelaufbauten der Bazalt-SSM beinhaltet auch noch Teile des Radars, Plattformen und Beiboote. Bei diesen hätte man ruhig weiter detaillieren können, sie wirken für den Maßstab etwas nackt. Die Plattformen haben zwar filigrane Aufkantungen, jedoch auf der Unterseite sehr tiefe Auswerfermarken, die es nachzuarbeiten gilt. Der Querrah vor dem Aufbautenturm ist auch etwas unterdetailliert. Leider liegt dieses Teil nicht Spritzling A Hier findet man Aufbautenteile und den 2 x 13,0 cm L/70 Zwillingsturm. Mein Favorit ist aber eindeutig der Wellenbrecher, der sehr schon detailliert ist. An den Aufbauten sind alle Leitern präzise ausgeprägt und auch die Türen machen einen sehr guten Eindruck. Teilweise ist das Feststellrad auf diesen mit dargestellt. Spritzling D Auch hier eine Fülle von detaillierten Teilen. Sehr schön wiedergegeben sind die Bereiche der zentralen Starter zwischen vorderem und unteren Aufbautenblock, die Lüfter und das Helideck. Dieses hatt leicht versenkte Gravuren, um das Decal für die kreisrunden Decksmarkierungen besser positionieren zu können. Spritzling C Weitere Aufbautenteile. Sehr schön auch hier die ausgearbeiteten Lüfter. Spritzling F1 Dieser Spritzling ist zweimal vorhanden und beinhaltet die Maßgeblichen Teile für die Bazalt-Starter. Außerdem sind hier noch diverse Sensoren und Kleinteile für die übrige Bewaffnung enthalten. Spritzling F2 Auch dieser ist zweimal vorhanden. Er beherbergt weitere Sensoren, Rettungsinseln, Anker, Plattformen, Davits etc. Spritzling E1 Der erste von zwei Klarspritzlingen enthält Teile für die vorderen Aufbauten mit Fensterbereichen die zu maskieren wären. Vorsicht! Das Material verhält sich anders als das übrige Polystyrol. Hier sollte man achtsam beim Austrennen der Teile sein, damit nichts bricht. Interessant für diejenigen, die die fotogeätzten Radarmatten nicht verwenden möchten, dass diese in klarem Material vorliegen und die Struktur erhaben dargestellt ist. Mit etwas Geduld lässt sich so auch eine recht realistische Radarlandschaft erstellen. Spritzling E2 Auch hier Aufbautenteile und Fachwerkträger bei denen so zu verfahren ist wie mit den Radarmatten. Diese Fachwerkteile liegen allerdings auch im Ätzbogen vor. Der Bordhubschrauber Der KA-27 besteht teils aus Klarmaterial, teils aus herkömmlichem Polystyrol. Auch hier: Am Rumpf lassen sich die Fenster vor der Lackierung maskieren. Die Rotorblätter sind zwar fein, fotogeätzt würden sie mir allerdings besser gefallen. Das Ätzteil Auf dem Bogen, wie schon angedeutet, findet man die Radarmatten, die Sicherheitsnetze am Helideck, die Fachwerkmasten und -ausleger, sowie Teile für die SS-20 Starter, die in die Mitte zwischen den Doppelcontainern platziert werden sollen. Das Decal beinhaltet die Decksmarkierungen, die Schiffsnummer, die beiden Sterne für den Bug, Flaggen und Schiffsnamen. Bemalungsschema Das Bemalungsschema im DIN A3-Format bezieht sich auf Gunzefarben und zeigt auch die Positionen der Decals. Wer möchte kann natürlich auch auf die Töne von WEM zugreifen, die es in der MV-Datenbank besprochen gibt. Die BauanleitungDie Bauanleitung ist wie gewohnt übersichtlich und beinhaltet 16 DIN A4 Seiten. Auf das Verbauen der Ätzteile wird eingegangen. Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Fazit:Nach der Sovremenny, der Udaloy und der Kuznetsov ein weiteres Highlight in der Sammlung von Schiffen russischer Marine. Die 409 Teile benötigen Geduld und eine sorgsame Planung. Ist das vorhanden bekömmt man OOB ein ordentliches Modell. Sicherlich sitzen die bekannten Ätzteilehersteller bereits an der Planung zu einer umfangreichen Platine. Sehr empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Martin Kohring - 09. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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