R.M.S. Titanic(Academy - Nr. 14402)Produktinfo:
Besprechung:„…...near, ….…far, ……whereever you are…“ Wie in der Filmmusik, so geht es fast jedem, der irgendwann mal von diesem Schiff gehört hat: Es lässt niemanden so einfach wieder los. Und so gibt es die TITANIC in fast jedem denkbaren Maßstab. Kaum ein Modellhersteller konnte sich bisher diesem Faszinosum entziehen. Nach dem mehrfach preisgekrönten 1:400–Riesen in herausragender Qualität hat sich die Firma Academy jetzt mit derselben detailverliebten Akribie auf den Maßstab 1:700 konzentriert und ein weiteres Schmuckstück herausgebracht: Eine 1:700 Titanic in Vollrumpfversion mit der gewohnt-guten Qualität. Beim Öffnen des Kartons, der mit interessanten Detailfotos ausgestattet ist und durch eine gute Box-Art auffällt, stößt man auf einen eher übersichtlichen Bausatz. Ein hochdetaillierten Vollrumpf, bei dem man glaubt, einzelne Nieten zu erkennen. Die Beplankung ist fein gestaltet und lässt sich sowohl pur als auch lackiert verwenden. Nach meiner Einschätzung ist der Rumpf stabil genug, dass man ihn auftrennen könnte um ggfs. eine Waterline-Schönheit daraus zu basteln. Darüber hinaus erwarten den Bastler 3 Spritzlinge in Weiß, Schwarz und einem „Deck-tan“ -Farbton, sowie ein Decksaufbauteil in Weiß. Die Decksteile sind fein detailliert und fügen sich beim ersten Zusammensetzen präzise in ihre jeweiligen Plätze im Rumpf ein. Selbst die Holzstruktur der Decksbeplankung ist erkennbar. Weder Gußgrate noch sichtbare Auswerfermarken sind zu sehen. Der schwarze Spritzling enthält u.a. einen Display-Stand, der dem fertigen Modell einen guten Auftritt verschaffen wird. Schornsteinköpfe, Wellentunnel und ein fein gestaltetes Ruderblatt runden den guten Eindruck ab (Wozu ein zweites Ruderblatt vorhanden ist, wenn der Rumpf schon eines hat, habe ich nicht verstanden.). Lediglich die Wanten für die Masten erscheinen mir etwas grob. Hier wäre für den erfahrenen Bastler noch genug Raum, entsprechend nachzuarbeiten oder auf Scratchbuild zurückzugreifen. Eventuell nimmt sich ja ein Ätzteilhersteller dieser Herausforderung an? Der weiße Rahmen enthält die meisten Teile, eine Unzahl von Lüftern und Deckszubehör, Aufbauten-Wände und die Schornsteine. Für die Kräne gilt dasselbe, wie für die Wanten: Auch hier ist Raum für Ätzteile oder Selbstbau. Wie beim Original, sind auch beim Modell die Rettungsboote der Schwachpunkt: In ihrer groben Gestaltung scheinen sie so gar nicht zu dem ansonsten feinen Bausatz zu passen. Leider stehen sie im Aufbau an so exponierter Stelle, dass sie zwangsweise auffallen müssen. Außerdem schaut jeder bei diesem Schiff ohnehin zuerst auf die Rettungsboote. Die Rettungsboote sind m.E. als Herausforderung an die „Nietenzähler“ zu betrachten, denn mit etwas Nacharbeiten kann man hier viel zum Gesamteindruck beitragen. DecalsDas Schiff bietet nicht viel Möglichkeiten für Decals, die benötigten sind jedoch alle dabei: Reederei-Flagge, Union Jack, Stars & Stripes sowie der Schiffname und der Heimathafen fürs Heck. BauanleitungEine übersichtliche, klar gegliederte, verständliche Bauanleitung rundet den guten Gesamteindruck dieses Bausatzes ab. Wünschenswert wäre hier ein Rigging-Plan, der sich aus der umfangreichen Literatur zu diesem Schiff sicher selbst erstellen lässt. Stärken: mehrfarbige Spritzlinge Schwächen: grobe Wanten und Rettungsboote Anwendung: Fazit:Ein feiner, anspruchsvoller Bausatz, der dem Anfänger Lust auf mehr macht, andererseits aber auch den erfahrenen Modellbauer zu umfangreichen Modifikationen herausfordert. Es bleibt abzuwarten, wann der Ätzteil-Satz herauskommt. Selbst dem Kriegsschiff-Puristen bieten sich hier Möglichkeiten, denn ein Schwesterschiff, die BRITANNIC, ist als Lazarettschiff im ersten Weltkrieg eingesetzt gewesen. Wäre das nicht eine Herausforderung an die „Umbauer“ unter uns? Diese Besprechung stammt von Udo Browarczik - 06. April 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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