USS Randolph CV-15(Dragon - Nr. 7050)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie USS Randolph wurde im Oktober 1944 als Vertreter des „Long- Hull“ Typs der Essex- Klasse (als Untergruppe der Essex- Klasse auch als Ticonderoga- Klasse bezeichnet) in Dienst gestellt. Sie wurde bis Februar 1945 zu den Kampfgruppen im Pazifik entsandt und nahm an der Iwo Jima-Invasion teil. Am 11. März wurde Randolph von einem Kamikaze Flugzeug getroffen und verlor 25 Mann ihrer Besatzung. Die Schäden waren jedoch gering, worauf sie ab April 1945 wieder eingesetzt werden konnte. Von da an wurde der Träger Flaggschiff der Task Force 58 und kämpfte um Okinawa. Nach Einsätzen gegen die japanischen Hauptinseln wurde der Träger nach dem Kriegsende zur Atlantikflotte verlegt. Nach einer Modernisierung Anfang der 1950er Jahre wurde sie bei der 6. Flotte im Mittelmeer eingesetzt und Mitte der 1950er Jahre erneut modernisiert, wobei das Winkeldeck eingebaut wurde. In der Folge wurde das Schiff zum U-Jagdschiff reklassifiziert und diente bei der Aufnahme von Mercury Astronauten, die im Ozean gelandet waren. Die USS Randolph wurde im Februar 1969 der Reserveflotte zugeordnet und im Juni 1973 zum Abwracken verkauft. Technische Daten
Vorbemerkung:Nachdem Trumpeter bereits drei Vertreter des Short Hull-Typs und zwei der Long Hull-Variante der Essex-Klasse auf den Markt gebracht hat, gibt es auch von Dragon vier Bausätze der Essex-Klasse. Diese ersetzten nun endlich die seit über 30 Jahren auf dem Markt befindlichen alten Bausätze von Hasegawa. Dabei geben bei Dragon zwei Bausätze den Long Hull-Typ und zwei den Short Hull-Typ wieder. Dies jeweils im frühen und späten Bauzustand. Die vorliegende Randolph im Ausrüstungszustand bis April 1945 gibt dem Modellbauer dabei die Möglichkeit, alle Träger der Ticonderoga-Klasse zu bauen, die nicht mit der zusätzlichen Flugabwehrausrüstung versehen waren, die im letzten Drittel des Pazifikkrieges die Essex-Klasse aufwertete. Der BausatzDer Bausatz wird sehr gut und sicher verpackt in einem großen und stabilen Karton geliefert. Alle Teile sind rutschsicher in der Verpackung verstaut und einzeln eingeschweißt. Das Fotoätzteil sowie die empfindlichen Klarsichtflugzeugspritzlinge sind zusätzlich durch Pappe verstärkt und gesichert. Um es gleich vorweg zu sagen: Der Bausatz stellt einen der derzeit (Stand Anfang 2007) am besten entwickelten Spritzgussbausätze im 1:700er Waterline-Segment dar, der auf dem Markt erhältlich ist. Dragon hat den gesamten Bausatz mit Hilfe der CAD- Technologie per EDV erstellt, wovon die Qualität der Spritzgussteile sichtlich profitiert. Dragon lässt hoffen, dass zukünftig diese Entwicklung konsequent weiterverfolgt wird und wir uns auf einen Winkeldeckträger der Essex-Klasse freuen dürfen! Der Rumpf:Der Rumpf wird in einem Stück geliefert und ergibt sich aus einem gut versteiften Hauptteil, der Back und einem separaten Hangar und lässt die Option, ihn als Vollrumpf zu bauen. Eine Waterlineplatte fehlt hier. Das Unterwasserschiff lässt sich mühelos am restlichen Rumpf anbringen und lässt sehr wenig Nacharbeit übrig. Die Linienführung und Maße erscheinen korrekt. Die Detaillierung fällt gleich bei diesen großen Teilen auf! Alle Rolltore sind separat geschlossen oder offen darzustellen. Seitlich am Rumpf wurden sogar die Poller in den Rumpf integriert. Die Bullaugen verfügen über einen Spritzwasserschutz. Sogar die diversen Treibstoffleitungen seitlich am Rumpf wurden berücksichtigt. Bravo Dragon! Das Flugdeck:Das Flugdeck ist hervorragend detailliert. Es verfügt über die beiden Katapulte, die sehr fein graviert sind und stellt sogar die Munitionsaufzüge dar. Es wird von Dragon in seiner vollen Länge ohne Unterteilung geliefert, so dass kein Spachteln notwendig ist! Besonders gelungen sind die Schienen zwischen den Holzplanken, die zum Verzurren der Flugzeuge dienten und winzige Löcher haben. Hier sollte bei der Bemalung mit sehr viel Sorgfalt gearbeitet werden und wenig Farbe verwendet werden. Die Seitengänge neben dem Flugdeck sind leider wenig detailliert. Dies ermöglicht es allerdings dem Modellbauer, der Fotoätzteile verwendet, ohne Nacharbeit die Niedergänge und Kabeltrommeln zu ergänzen, die zahlreich neben dem Flugdeck zu finden waren. Bei den Fangseilen hat Dragon wieder an die Fotoätzteilhersteller gedacht und diese nicht auf dem Modell aufgeprägt. Ausschließlich die Halterungen sind sichtbar. Schade ist, dass Dragon die filigrane Unterkonstruktion des Flugdecks völlig unberücksichtigt gelassen hat. Die Aufzüge entsprechen in der Detaillierung dem Flugdeck. Als nette Option hat Dragon ein Flugdeck aus Klarsichtmaterial beigelegt. Das Deck ist glatt und ohne jedes Detail, so dass eine freie Sicht auf den Hangar möglich ist. Ob dies auf dem Modell wirkt, bleibt jedem selbst überlassen. Das Hangardeck besticht ebenfalls durch seine Detaillierung. Die in dieses Deck hinunterreichenden Teile des Brückenaufbaus sind mit dargestellt und das gesamte Deck hat eine schöne Struktur aus einzelnen Platten. Die Back verfügt über schöne Ankerketten. Gussast CDieser Gussast beinhaltet diverse Rolltore, Tore für den Hangar und Plattformen. Die Detaillierung aller Teile ist gut. Die Seitenteile der Plattformen wirken immer noch etwas dick, dies erfordert etwas Nacharbeit und wurde von diversen Herstellern auch schon besser gemacht. Unterhalb vieler Plattformen sind zahlreiche Rettungsflöße vorhanden. Ein nettes Detail, das sicher Leben in das Modell bringt. Gussast DHier sind wieder Rolltore und Plattformen zu finden. Weiterhin sind hier 2 (!) Seitenaufzüge zu finden, die es ermöglichen die Ätzteile für den Unterbau des Seitenaufzuges zu verwenden oder nicht. Weiterhin sind die Antennenmasten vorhanden, die ebenfalls als Ersatz für das mitgelieferte Ätzteil dienen. Schade ist, dass die Bootskräne nicht auch geätzt vorhanden sind. Gussast EHier finden sich Plattformen und Ausrüstungsteile für die Brücke. Besonders schön ist das Schornsteingitter, das den Einsatz eines zugekauften Ätzteiles fast nicht mehr nötig macht. Gussast FHier werden nur zwei Plattformen benötigt. Alle anderen Teile wandern in die Restekiste. Gussast HAuf diesem Gussast befinden sich viele Plattformen für die 20mm Bewaffnung und einige Teile für die Brücke. Gussast JGussast J bietet den optionalen Ständer für das Vollrumpfmodell an. Gussast KDieser Gussast ist zweimal vorhanden. Auf ihm findet man diverse Ausrüstungsteile, wie die Bewaffnung, Radarantennen und Boote. Die kleinen Boote sind besonders gut gelungen. Die gesamten Antennen kann man durch Ätzteile aus dem Bausatz oder zugekaufte Teile ersetzten. Sehr gut gelungen sind die 5in Einzellafetten. Hier zeigt sich, wie weit die Spritzgusstechnik mittlerweile ist. Die hier doppelt vorhandenen 5in Doppeltürme sind wohl aus alten Bausätzen übrig geblieben und wurden zum Glück durch wesentlich bessere ersetzt. Sie sind zu vernachlässigen. Sehr schön sind die zahlreichen 20mm Geschütze. Hier findet man Lafette und Rohr getrennt von einander, was die Aufstellung in erhöhter Rohrposition erlaubt. Leider sind die Rohre etwas dick geraten. Es finden sich insgesamt 64 dieser im Bausatz. Die 40mm Vierlinge sehen für ein Spritzgussmodell schon gut aus, könnten jedoch ersetzt werden. Auch hier sind wieder einige Flöße zu sehen. In diesen wird sogar das innere Netz abgebildet. Gussast LEin besonderer Höhepunkt ist die Brücke. Sie ist sehr fein detailliert und verfügt über Leitungen, Leitern und Türen. Die gesamte Brücke besteht nur aus einem Teil, so dass keine Spachtelarbeit anfallen dürfte. Besonders gelungen sind die 5in Doppeltürme. Diese sind extrem fein detailliert und geben alle Teile originalgetreu wieder. Die Rohre sind allerdings unrealistisch. Die kreisrunden Ringe sind auf dem Original nicht zu finden. Sie sollten ersetzt werden. Die Fotoätzteile:Die Fotoätzteile erlauben es, einige der aufgespritzten Teile am Bausatz zu ersetzten. So sind die Antennenmasten und der Unterbau des seitlichen Aufzugs geätzt. Weiterhin finden sich einige Figuren in sitzenden (!) und stehenden Posen. Es sind auch einige Radars vorhanden und andere kleinere Ergänzungsteile. Trotz dessen sollte man auf einen ergänzenden Fotoätzteilsatz zurückgreifen. Die Decals:Das Decalblatt bietet Kennungen für alle Flugzeuge, jedoch leider nicht die trägerspezifische Kennung der Maschinen. Weiterhin findet man Decksmarkierungen und Markierungen für die Fahrstühle. Leider sind diese recht breit ausgefallen. Die Kennnummern der Randolph sind dreifach vorhanden. Der Trägerfilm ist so klein gehalten wie möglich. Weiterhin finden sich Schilder für den Ständer und Flaggen, die allerdings besser als Verzierung des Ständers dienen sollten, da diese für das Modell hilflos überdimensioniert sind. Leider finden sich nur Markierungen für die Randolph. Hier wäre es schön gewesen, wenn Dragon die Nummern der restlichen Schiffe der Ticonderoga- Klasse (CV 14, 19, 21, 32, 33, 34, 36, 37, 38, 39, 40, 45 und 47) auch angeboten hätte. Hier sei auf den amerikanischen Hersteller Starfighterdecals verwiesen, der diverse Decalsets für Träger der US Navy im Angebot führt. Die Flugzeuge:Es finden sich 6 SB2C Helldiver, 6 F6F Hellcat und 6 TBF Avenger im Bausatz. Die Tragflächen aller Maschinen liegen einzeln bei, so dass man sie in angewinkelter Position darstellen kann. Weiterhin sind die Propeller und das Radwerk als Einzelteile beigelegt. Alle Maschinen werden in durchsichtigem Material geliefert, so dass man diese so maskieren kann, dass die Glashaube durchsichtig bleibt. Die Maschinen sind fein graviert und wirken sehr filigran. Die Bauanleitung:Die Bauanleitung ist eher knapp gehalten und wird im wie bei Dragon üblichen schwarz- weiß- himmelblau dargestellt. Dies macht die Anleitung nicht gerade übersichtlicher. Besonders die Farbangaben sind mit Vorsicht zu genießen. Hier empfehlen sich das Programm von WEM und eine gründliche Recherche, da die Randolph als einziger Träger im Sechstonschema MS 23/17a gefahren ist. Ein farbiges Bemalungshinweisblatt wäre wünschenswert gewesen. Stärken:
Schwächen:
Fazit:Trotz der leichten Abzüge in der B-Note einer der besten Spritzgussbausätze aller Zeiten und wohl der beste der Essex-Klasse in diesem Maßstab. Besonders die feine Detaillierung überzeugt. Der Bausatz ist gut recherchiert, bietet viele Optionen und besticht durch kleine Feinheiten, die das Modell erst richtig interessant machen. Der Preis ist für dieses Modell auf jeden Fall gerechtfertigt. Es bleibt wünschenswert, dass Dragon munter weiter macht und sich besonders einem Winkeldeck-Essex annimmt oder sich an der Midway-Klasse versucht! Alles in allem ein hervorragender Bausatz mit uneingeschränkter Kaufempfehlung! Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Torben Keitel - 21. Februar 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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