HMS Norfolk 1990(White Ensign Models - Nr. WEM K728)Produktinfo:
Besprechung:Das Original:Die Duke-Klasse (Type 23) ist der jüngste Fregattentyp der britischen Royal Navy. Insgesamt wurden zwischen 1990 und 2002 16 Schiffe dieser Klasse in Dienst gestellt. Gebaut wurden sie auf den Werften von Swan Hunter in Wallsend und Yarrow Shipbuilders/BAE Systems in Scotstoun, von denen HMS Norfolk das erste Schiff war, dass in Dienst gestellt wurde. Im Gegensatz zu den älteren Fregatten der Broadsword-Klasse, die auch noch recht kostenintensiv waren, legten die Ingenieure bei der Duke-Klasse besonderen Wert auf ein hohes Maß an Automatisierung und den Einsatz von modernen Rechnersystemen. Dadurch reduzierte sich die Besatzung der Fregatten auf nur jeweils 185 Mann, während es bei der Broadsword-Klasse 260 sind. Auch wurden von Anfang an besonders feuerfeste Materialien verwendet und modernste Einrichtungen zur Brandbekämpfung installiert, nachdem im Falklandkrieg vier Kriegsschiffe nach Raketentreffern ausgebrannt waren. Die Fregatten gehörten zudem zu den ersten Kriegsschiffen weltweit, bei deren Konstruktion auf eine möglichst geringe Radarrückstrahlfläche geachtet wurde, um die Radarortung zu erschweren. Zusätzlich wurden in den Schornsteinen spezielle Kühlsysteme eingebaut, die die Wärmeortung erschweren. Zusätzliche Systeme am Rumpf schützen die Schiffe gegen die Sonarortung durch U-Boote. Die Fregatten waren zudem die ersten europäischen Kriegsschiffe, die mit einem Vertical Launching System zum Starten von Flugabwehrraketen ausgestattet waren. (Quelle: Wikipedia.de) Technische Daten:
Das ModellWieder hat WEM aus UK einmal mehr ein gutes Händchen bewiesen dieses Produkt auf den Markt zu bringen. Der aus 36 Resinteilen bestehende Bausatz ist ordentlich gegossen, Lufteinschlüsse oder nicht ausgegossene Bereiche sucht man vergeblich. Der Rumpf, auf dem schon Teile des ersten Aufbaudecks mit angegossen sind, ist auf einem Trägerfilm, den der Modellbauer erst einmal entfernen muss. Bedingt durch den Trägerfilm wirft der Rumpf sich leicht. Mal schauen, ob der Rumpf in den Backofen muss, wenn der Trägerfilm entfernt ist. Übrigens ist das Resinmaterial etwas elastischer als das von Samek, HP oder NNT, so dass mit Sicherheit beim Transport oder bei der Handhabung nichts abbrechen wird, dafür sind die Details wie Aufkantungen oder Strukturen an den Aufbauten nicht so filigran und scharfkantig wie die von NNT. Die Rumpfform ist sehr gut getroffen, wenn man das Bauteil mit den Plänen vergleicht und was ein besonderer Pluspunkt ist. Auf den Decks sind Locationzapfen angebracht, so dass die Positionierung der weiteren Aufbauten ein Kinderspiel wird. Detail vom BugBeachte vor allem die Locations zum Anbringen der oberen Aufbauten und die angegossenen Traversen. Sehr schön ausgeformt ist auch der Bereich der Starter. Ein Plus: Die Ankerketten sind nicht mit angegossen, sondern werden als Ätzteil geliefert. Detail des HecksHier sieht man sehr schön den Bereich unter dem Hangardeck sowie den achteren Aufbautenblock. Während die Aufkantung auf dem Deck filigrander sein könnte, sieht man beim Hangartor eine sehr feine Rolltorstruktur. Auch die Aussteifungsdreiecke am Heck sind schön wiedergegeben. Nur schade ist, dass man wenn man das als Ätzteil vorhandene Helodeck aufbringt, nicht mehr viel von diesen Details sieht. Das hat den Vorteil, dass dieses Teil eine aufgeprägte Struktur hat, den Nachteil aber, dass man den entstehenden Stoss nicht beseitigen wird. Die AufbautenteileBeachte auch hier wieder die Locations. Ansonsten: Sauber gegossen, so dass keine Nacharbeit fällig wird. Die Rückseite der gezeigten Aufbautenteile. Aufkantungen könnten vielleicht etwas feiner sein. Schornstein, Mast, BewaffnungWie bereits bei einigen neueren Bausätzen von HiMold ist man bei den einigen Teilen dazu übergegangen den Eindruck eines Spritzgussbausatzes zu vermitteln. Dieses führt zur leichteren Ausschalung nach dem Guss. Beachte den zusätzlichen Gusskanal beim Geschützturm. Der Schornstein ist sehr schön kantig und hat einen Steckzapfen auf der Unterseite. KleinteileAuch hier wieder am Gussast. Die Ausführung: Tadellos. Vielleicht könnte man die Rohre der Leichtgeschütze mit Messingdraht oder Spritzenkanülen ersetzen. Rettungsinseln und LynxBei den Rettungsinseln sehe ich im Bauplan, dass man lediglich sechs Stück verbauen muss, so dass ein Überhang an Bauteilen vorhanden ist. Wie ich aus eigener Erfahrung bei diesen Bauteilen weiß, ist das eine gute Idee. Der Lynx ist in einem Stück, was für das Leitwerk gut ist. Leider sind die Fenster nicht aufgeprägt, so dass man selbst schauen muss wo diese sitzen. Die ÄtzteileplatineSehr schön und unverzichtbar! Die vorgebogenen Relings für den Bug und alle übrigen, das Helodeck und Sicherheitsnetz dafür sowie Ankerketten Leitern, Mastdetails, Sockel für die Rettungsinseln, die Teile für den Lynx und einige Plattformen mit Absutzsicherungen. Qualität? WEM konform highend aus feinem Messing. Die BemalungsanleitungNur 3 Farben werden benötigt. Die kolorierte Risszeichnung zeigt übrigens auch die Positionen der Decals, die leider nicht im Lieferumfang sind und aus einem Universalbogen für die moderne Royal Navy dazugekauft werden muss. Die genaue Lage der Antennenverspannung sollte zusätzlich mit Originalftos abgeglichen werden. Die Farbzuweisung ist auf Farben des Colorcoat-Programms des Herstellers bezogen. Die BauanleitungWie üblich von WEM ist die Bauanleitung, die auch eine Teileübersicht beinhaltet, hervorragend übersichtlich, so dass in 17 Baustufen kaum Fragen offen bleiben. Stärken:
Schwächen:
Fazit:Glückwunsch zum Mut zur Entwicklung dieser interessanten Fregatten-Klasse. Das Material ist gegen Beschädigungen resistent. Die Umsetzung ist wie üblich bei WEM klasse. Bis auf die fehlenden Decals ein hervorragender Bausatz, deshalb sehr empfehlenswert! Weitere Infos:Referenzen: Diese Besprechung stammt von Martin Kohring - 29. Januar 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |