Luftwaffe BV-222 & Dornier Do-X(Pit-Road - Nr. MP-82)Produktinfo:
Besprechung:Blohm und Voss BV 222Die BV 222 „Wiking“ war ein großes deutsches Flugboot des Zweiten Weltkriegs. Das sechsmotorige Flugzeug ging aus einem Wunsch der Lufthansa vom September 1937 für ein ziviles Flugboot hervor, wurde aber aufgrund der Kriegslage schon bald zum militärischen Transportflugzeug umfunktioniert. Zu diesem Zweck wurde auf dem Rumpfrücken hinter dem Cockpit ein Geschützturm ergänzt. Zwei weitere Geschütztürme befanden sich auf den Tragflächen. Der Zugang erfolgte durch einen röhrenförmigen Flügelholm mit einem Meter Durchmesser. Auf gleichem Wege konnten Mechaniker während des Fluges zu den Dieselmotoren gelangen. Die Verwendung von Dieselkraftstoff machte ein Auftanken von U-Booten aus möglich. Der Erstflug fand am 7. September 1940 statt. Es wurden vermutlich nur 13 Stück dieses Modells gebaut.
Dornier Do-XDer Erstflug der Do-X fand am 12. Juli 1929 statt, fünf Jahre nachdem Claude Dornier die ersten Skizzen für dieses Flugboot gefertigt hatte. Da die Fachwelt skeptisch blieb, machte sie einen Demonstrationsflug mit 169 Personen an Bord über den Bodensee, ein Rekord, der noch 20 Jahre Bestand haben sollte. Erst im Oktober 1930 wurde das Flugzeug von der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) abgenommen und bekam die Kennung D-1929. Um die Do-X erfolgreich zu vermarkten, entschloss sich Dornier zu einem weltumspannenden Repräsentationsflug, bei dem er der Weltöffentlichkeit Komfort und die Sicherheit seiner Maschine unter Beweis stellen wollte. Die luxuriöse Innenausstattung des Flugschiffes dokumentieren heute schwarzweiße Fotos und die farbigen Illustrationen des Marinemalers Claus Bergen. 1933 brach das Leitwerk bei einer zu steil angesetzten Landung ab, was das Ende der Passagierluftfahrt für dieses Flugzeug bedeutete. Die Do-X war wirtschaftlich kein Erfolg. Die Geldgeber hatten nach kurzer Zeit Zweifel an der praktischen Umsetzung des Konzepts und stellten die Unterstützung ein. Lufthansa war das Flugmuster zu unwirtschaftlich. Es wurden neben dem Prototypen noch zwei Exemplare gebaut, die nach Italien geliefert wurden. Die Do-X 1929 wurde 1933 in Travemünde demontiert, nach Berlin verschifft ausgestellt. Bei einem Bombenangriff im November 1943 wurde es beschädigt, unmittelbar nach dem Krieg dann durch Metallhändler und von Sammlern weitgehend zerstört. Heute sind im Deutschen Technikmuseum Berlin nur noch einige wenige Metallstücke zu sehen. Ein Holzpropeller kann in einem Museum auf der Insel Föhr besichtigt werden, das 1933 in Passau abgebrochene Leitwerk ist im Dornier-Museum in Meersburg ausgestellt.
Das „German Flying Boat Set“ ist in einer kleinen Kunststofffaltschachtel verpackt. Die Metallteile der einzelnen Flugzeuge und die Abziehbilder der Do-X befanden sich in eigenen Plastiktüten, die der BV-222 und die beiden Anleitungen waren lose in der Verpackung neben einem weißen Karton zur Verstärkung. Die BV-222 kommt maßstäblich korrekt daher, die Do-X aber fällt um etwa 1 mm in Länge und Spannweite zu groß aus. Die Metallteile sind sauber gegossen und fein detailliert. Etwas Nacharbeit wird an den Graten erforderlich. Naturgemäß sind die Blätter der Propeller etwas zu dick. Man könnte versuchen, sie zu verbessern oder schauen, passende Ätzteile zu finden. Die Anleitungen sind auf Japanisch. Das bringt natürlich einige Verständnisprobleme mit sich. So wird man recherchieren müssen, ob und wo man die weißen Decals der Do-X braucht. Auch sind ein paar Streben nicht vorhanden. Stärken:
Schwächen:
Fazit:Diese zwei Flugboote machen sich gewiss hervorragend für Dioramen und geben einen interessanten Größenvergleich mit den Schiffen im gleichen Maßstab. Auch sind sie meines Wissens die einzigen erhältlichen in diesem Maßstab. Weitere Infos:Referenzen: www.Wikipedia.de
Anmerkungen: Bei NNT Modell und Buch einzeln erhältlich, als Set nicht gelistet (BV 222 13,50€ ; Do-X 16,20€).
Diese Besprechung stammt von Ralf Schuster - 12. Dezember 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |