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Horten Go 229

(Revell - Nr. 04312)

Revell - Horten Go 229

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:04312 - Horten Go 229
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Preis:ca. 9 €
Inhalt:
  • 70 Teile an 3 Gußästen aus grauem Kunststoff und 1 Gußast mit Klarsichtteilen
  • Decals

Besprechung:

Revell - Horten Go 229

Zwölf Jahre nach der Erstauflage (Copyright der Form 1994) bringt Revell wieder das Modell der Horten Go 229 in den Handel. Zusammen mit der Me 1099, Me 1101, Ta-183, Focke Wulf Flitzer und der P.13a Lippisch hatte Revell einige Modelle aus der Sparte "Luft'46" im Programm. Anders als z.B. bei der Ta-183 (Form aus dem Hause PM Model) handelt es sich bei der Horten jedoch um eine Revell Eigenentwicklung mit feinen Gravuren und überzeugenden Details.

Erwähnenswert sind die detaillierten Bordwaffen, die aus Mündung, Verschlussblock, Lauf und Magazinkasten bestehen, die Triebwerke mit Auslasskegeln, Nachbildung der Gitterrohrkonstruktion des Flugzeugs im Cockpit und an den Tragflächenansätzen/Spanten.

Revell - Horten Go 229

Dass die Farbexperten von Revell auf die mathematischen Fähigkeiten ihrer Kunden große Stücke halten, beweist die Farbangabe B, die aus #57 Grau, matt (75%), #77 Staubgrau, matt (23%) und #37 Ziegelrot, matt (2%!) gemischt werden soll. Abgesehen davon, dass es die Farbgebung für eine fiktive Einsatzmaschine ist, stellt sich mir die Frage, wann Revell endlich für die Mischvorgaben die passende Maschine ins Angebot nimmt. In Baumärkten und im professionellen Lackiergewerbe gibt es diese bereits. Wenn man schon den Anspruch hat, alle notwendigen Mittel zum Bau eines Modells im Programm zu haben, dann wäre das noch das fehlende Produkt (alternativ könnte man auch die Farbpalette anpassen).

Doch selbst wenn man der Farbpolizei die kalte Schulter zeigt und die Farben nach Lust und Laune aussucht, bleibt noch ein kleines Manko am sonst sehr guten Bausatz - die Tragflächenhälften. Dank der Bausatzaufteilung besteht die Möglichkeit, die Horten 229 ähnlich wie das eingelagerte Original mit demontierten Tragflächen zu bauen. Da jedoch die Tragflächen bei dem vorliegenden Pressemuster verzogen waren, wird es etwas aufwändiger werden, diese zu begradigen bzw. ohne Verzug die gerade Tragflächenhinterkante des Originals zu retten. Ob dieser Verzug im Zusammenhang mit der etwas knapp gewählten Faltschachtel steht, bleibt offen. 

Ein Pluspunkt stellt die separate Rumpfnase dar, die Spachtel und Schleifarbeiten um die Lufteinlässe erspart. Lob an die Entwickler, eine meiner Meinung nach gute Lösung.

Revell - Horten Go 229

Revell - Horten Go 229

Revell - Horten Go 229

Details, u.a. Pilotensitz, Rumpfspant, Auslasskonus
Details, u.a. Pilotensitz, Rumpfspant, Auslasskonus

Verzug der Tragflächen, separate Rumpfspitze
Verzug der Tragflächen, separate Rumpfspitze

Gußast der Tragflächen größer als die Faltschachtel!
Gußast der Tragflächen größer als die Faltschachtel!

Darstellbare Maschinen:
  • JG400, "Rote 13"
  • JG400, "Blaue 4"
Stärken:
  • gute Klarsichtteile
  • hervorragender Decalbogen für zwei fiktive Einsatzmaschinen
  • detailliertes Cockpit
  • feine Gravuren
  • detaillierte Bordwaffen
  • angedeutete Gitterrohrkonstruktion
Schwächen:
  • verzogene Tragflächen
  • Mischverhältnis für einige Farbangaben schwer umsetzbar
Anwendung: Begriffserklärung Luft'46: "Luft'46" wird im Modellbaubereich als Sammelbegriff für Flugzeugmodelle genommen, deren Erstflug bzw. Einsatz erst nach dem 8. Mai 1945 statt gefunden hätte. Besonders die späten deutschen Papierprojekte, Entwurfsskizzen und Ideen werden für diesen Zweck von Modellbauern und primär Kleinserienherstellern bevorzugt umgesetzt. Ziel ist es unter anderem, sich von der Masse der Bf 109 und Fw190 abzusetzen und eine ideologiefreie "Was wäre gewesen, wenn..." Situation darzustellen.

Fazit:

Insgesamt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für ein exotisches Modell. Mein Respekt, dass man bei Revell im Jahr 1994 den Mut für die Entwicklung dieses Nischenmodells hatte. Empfehlenswert.

Weitere Infos:

Diese Besprechung stammt von Thorsten Wieking - 29. November 2006

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