Kleiner Kreuzer SMS Emden(Revell - Nr. 05041)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie Geschichte des deutschen "kleinen Kreuzers" Emden ist die eines Schiffes mit einem kurzen aber glänzenden Werdegang, das gegen die mächtigste Flotte der Welt kämpfte. Unerwarteterweise spielte hier auch Ritterlichkeit, Verwegenheit und Romantik eine Rolle. Die Emden wurde im April 1906 bei der kaiserlichen Werft in Danzig auf Kiel gelegt, im Mai 1908 vom Stapel gelassen und trat im Juli 1909 den Flottendienst an. Sie traf im September 1910 in Tsingtau (Ostasien} ein, von wo aus sie die chinesischen Gewässer befuhr. Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges erhielt sie am 14.8.1914 den Befehl, einen Handelsschiff-Krieg im Indischen Ozean zu führen. Unter geschickter Umgehung des Feindes kreuzte sie im Golf von Bengalen, zerstörte die Öltankanlage von Madras, versenkte viele Handelsschiffe und 2 kleine Kreuzer und nahm schließlich Fahrt auf die Coco-lnseln, wo sie in einem Artilleriegefecht vom australischen Kreuzer Sydney kampfunfähig geschossen wurde. Kapitän zur See Karl v. Müller ließ die Emden auf die Klippen setzen, 116 Mann gerieten in Gefangenschaft. Der Verlust an Besatzung betrug 134 Mann, der Rest entkam. Die Erfolge beliefen sich auf 2 vernichtete Kreuzer, 16 versenkte Dampfer mit rund 71000 BRT. Alle überlebenden Besatzungsmitglieder durften später als Namenszusatz "Emden" tragen. Technische Daten:
Das ModellDie Herstneuheit 2006 war schon eine Überraschung! Überraschend war ja auch, dass dieser tolle Bausatz seinerzeit aus dem Lieferprogramm der Firma Revell gestrichen wurde. Der Bausatz kommt auf 5 Spritzlingen und ist nach dem neusten Stand der "Formenkunst" hergestellt. Aufwurfsmarken sieht man nicht auf den später sichtbaren Modelloberflächen, Formenversatz lässt sich auch nicht feststellen. Der zweigeteilte Rumpf lässt zwar nur eine Vollrumpfdarstellung zu, dennoch könnte der versierte Modellbauer selbst Hand anlegen und entsprechend sägen. Der Rumpf hat am Heck im Bereich des Unterwasserschiffs eine Aussparung, in die das Teil für die Schraubenwellen eingesetzt wird. Das hat den Grund, dass es auch einmal eine SMS Dresden gab, die sich primär in diesem Detail unterschied.
Die Bullaugen sind sehr schön gestaltet, nicht nur aufgeprägt, sondern im Rumpf durchbrochen wiedergegeben. Ansonsten ist eine schöne Struktur auf dem Rumpf sichtbar, die die Plattenstruktur darstellen soll. Die Teile an diesem Gussast stellen die Baugruppe Mast, Davits und Plattformen dar. Unten sieht man das einteilige Decksstück. Das Deck ist in die unterschiedlichen Bereiche gegliedert. Holzdeck mit Planken, Holzgrätlings für die Stände der Geschütze und Linoleumbelag. Die Maserung des Plankendecks ist vielleicht etwas übertrieben für den Maßstab, aber dennoch schön anzuschauen. Weitere Teile hier sind, Sockel, Aufbautenteile, Anker, Schornsteinkappen und Unterbauscheiben für die Geschütze, um diese drehbar zu haben. Auch finden wir auf desem Spritzling Teile der Brücke, die zwar durchbohrte Bullaugen haben, jedoch sind die rechteckigen Fenster nicht durchbrochen und müssen mit Decals dargestellt werden. Gleiches gilt auch für die Brückennocks. Hier finden sich Kleinteile und die Bewaffnung sowie die Verkehrsboote. Leider sind die Geschütze mit dem Splitterschutz zu bemängeln, da diese im Original hinten offen waren, so dass man Einsicht auf den Rest des Geschützes sowie den Verschlussblock hatte. Dieser Gussast ist direkt für die Emden bestimmt. Man sieht den Wellenbrecher am Bug, die Schornsteine das Heckteil des Unterwassershiffs sowie Schrauben und Wellen. Das Haltegestänge an den Schornsteinen ist zwar etwas überdimensioniert, kann aber sicherlich nachgearbeitet werden. Das Decalset ist beschränkt auf Waffen, Andeutung der Brückenfenster, Wappen und Schiffsnamen. Eine sehr große Flagge ist auch enthalten. Flaggen in dieser Größe sind sicherlich nur bei Flottenparaden gebräuchlich gewesen. Das Signalflaggenset ist aus dünnem Papier hergestellt. Auch auf diesem sind die Flaggen der Kaiserlichen Marine aufgedruckt. Schade, dass diese nicht als Decal vorliegen, da die Größe der Papierflaggen schon eher den Maßstab trifft, sie aber dennoch etwas zu groß wirken. Die Bauanleitung gliedert sich übersichtlich in 21 Baustufen. Unten ist in den Schnittzeichungen sehr schön zu sehen, wie die Takelage der Masten zu setzten ist. Auf das doch recht dicke mitgelieferte Garn würde ich allerdings verzichten und entsprechend dünneres Material verwenden. Die vorgegeben Farbgebungen sind einmal der Vorkriegsanstrich und zum anderen der Anstrich der Kriegszeit. Auch hier finden wir wieder klare Aussagen zur Takelage. Darstellbare Maschinen: Sehr gute Idee diesen Bausatz wiederaufzulegen. Wegen des guten Gusses, der Strukturierung der Teile und des sehr guten Bauplans wird der Gelegenheitsmodellbauer keine Schwierigkeiten haben. Der Fortgeschrittene wird sicherlich das eine oder andere ändern und ergänzen. Beide werde aus dem Bausatz mit Sicherheit ein ansehnliches Modell bekommen.Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für Schiffsenthusiasten ist der Ätzteilebogen von GMM zu empfehlen. Diese Besprechung stammt von Martin Kohring - 29. September 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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