Karvelle Nina(Zvezda - Nr. 9005)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie Niña war eines der drei Schiffe, mit denen Christoph Kolumbus auf seine Reise nach Indien aufbrach. Der Name bedeutet im Spanischen "kleines Mädchen". Sie wurde unter dem Namen Santa Clara um 1491 im andalusischen Hafen Moguer, unweit von Palos de la Frontera, auf Kiel gelegt. Der Besitzer hieß Juan Niño, daher der Spitzname. Nach den Eintragungen im Libro de Armadas hatte sie eine Länge von ca. 20 m, eine Breite von ca. 7 m und einen Tiefgang von etwas über 2 m. Die Ladekapazität betrug ca. 60 Tonnen. Kapitän der Niña auf ihrer ersten Reise war Vicente Yáñez Pinzón. Nach ihrer Rückkehr nach Palos im März 1493 wurde sie auf Kolumbus' zweiter Reise erneut eingesetzt und verließ Cádiz bereits wieder im September. Kolumbus war inzwischen Eigentümer der Niña und wählte sie als sein Flaggschiff bei der Entdeckung von Jamaika und Kuba. Am 12. Juni 1494 kehrte er auf ihr nach Hispaniola zurück. Das stark beschädigte Schiff musste repariert werden; erst 1496 konnte Kolumbus nach Spanien zurückkehren. 1497 wurde die Niña für eine Handelsreise nach Rom eingesetzt, möglicherweise ohne Kolumbus' Zustimmung. In der Nähe von Sardinien wurde sie von französischen Piraten aufgebracht. Die Besatzung konnte jedoch das geforderte Lösegeld bezahlen und mit der Niña nach Spanien zurückkehren. 1498 wurde sie erneut für eine große Westindienfahrt ausgerüstet. Sie erhielt eine neue Beplankung, einen 200-Pfund-Anker, neue Segel und wurde mit 18 Tonnen Weizen, 17 Tonnen Wein, 7 Tonnen Schiffszwieback, 2 Tonnen Mehl, 2.000 Pfund Käse und eine Tonne Pökelfleisch beladen, außerdem mit Olivenöl, Sardinen, Trauben und Knoblauch. Sie sollte 90 Siedler befördern, darunter auch vier Frauen. Zur Verteidigung gegen Piraten wurde sie mit 10 Kanonen, 80 Kanonenkugeln, 54 langen und 20 kurzen Lanzen sowie 100 Pfund Schießpulver bewaffnet. Sie setzte am 3. Februar 1498 Segel und lieferte ihre Fracht im Oktober 1499 wohlbehalten in Hispaniola ab. Wegen einer Meuterei in seiner Kolonie war Kolumbus inzwischen in Geldnöte geraten und war gezwungen, seine geliebte Niña an einen gewissen Diego Ortiz zu verkaufen. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.
Der BausatzDer Bausatz kommt mit 52 Teilen auf 3 Spritzlingen in einer stabilen Box. Außerden den Teilen finden sich noch zwei tiefgezogene Segel mit Einschnürung zur Darstellung der Nähte, drei Rollen Takelgarn, eine Decal zur Darstellung der Kreuze auf den Segeln, einen Flaggensatz aus recht dickem glänzendem Papier und einer sechsseitigen Bauanleitung im DIN A4 Fomat, aus der auch die Takelung hervorgeht. Das Modell ist als Standmodell mit Vollrumpf auf einemStandardständer vorgesehen. Der Guss der Teile ist nicht unbedingt Stand der Technik, weil sich hier und da Gratbildung zeigt und außerdem gerade die Teile der Masten und die Ruten der Lateinsegel einen Formenversatz aufweisen, der erst einmal zu entfernen ist. Auch auf die Darstellung einer Holzmaserung auf dem Rumpf und auf dem Hauptdeck wurde verzichtet. Auf anderen Bereichen ist eine grobe Maserung nachempfunden. Negativ fällt auch auf, dass alle Bretterfugen für diesen Maßstab zu breit wirken. Dafür ist eine Darstellung für die Nagelung der Bretter zu finden, die wiederum nicht durchgängig ist und auf einigen Teilen erhaben, auf anderen versenkt ausgeführt wurde.
Decals und BauplanOb die Kreuze auf den Segeln wirklich diese Größe hatten bleibt fraglich, zumal die Darstellung der Boxart nur sehr kleine Embleme zeigt. Der Druck der Flaggen auf Papier in der Stärke lässt keinerlei Flaggenfeeling aufkommen. Der Bauplan geht sehr ordentlich auch die Takelage und das Anbringen der Segel ein. Die Farbangaben beziehen sich auf Modell Master Farben.
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Um das Schiff authentisch zu taklen, sollte man zusätzliche Literatur zur Rate ziehen. Fazit:Der Bausatz hinterlässt ein zwiespältigen Eindruck. Zum Einen bekommt der Standardmodellbauer einen einfach zu bewältigenden Bausatz, der Schiffenthusiast, wird mit den Teilen nicht zufrieden sein und muss starkt Hand anlegen, um ein ansehnliches Modell zu bekommen. Weitere Infos:Referenzen: www.wikipedia.de
Anmerkungen: Diese Besprechung stammt von Martin Kohring - 04. Oktober 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |