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De Havilland DH.100 Vampire FB.6 "Pinocchio Nose"

(Special Hobby - Nr. SH72391)

Special Hobby - De Havilland DH.100 Vampire FB.6

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:SH72391 - De Havilland DH.100 Vampire FB.6 "Pinocchio Nose"
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juni 2019
Preis:ca. 20,70 €
Inhalt:
  • 3 Spritzlinge in grau
  • 22 Resinteile
  • 1 klarer Gussrahmen
  • 1 PE-Bogen
  • Abziehbilderbogen
  • Anleitung

Besprechung:

Zum Vorbild

Die De Havilland DH.100 Vampire war eines der ersten strahlgetriebenen Kampfflugzeuge der Nachkriegszeit. Entwickelt in Großbritannien, absolvierte der Prototyp seinen Erstflug am 20. September 1943. Die Vampire zeichnete sich durch ihre ungewöhnliche Konstruktion aus: ein weit hinten im Rumpf liegendes Triebwerk und ein Doppelrumpf-Heck, das dem Flugzeug sein markantes Erscheinungsbild verlieh. Die Vampire wurde in mehreren Varianten produziert, darunter auch die hier gezeigte FB.6, welche speziell für den Export entwickelt wurde. FB steht dabei für Fighter-Bomber. Angetrieben wurde das Flugzeug von einem Goblin-3-Triebwerk, das der De Havilland eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 825 km/h ermöglichte. Zur Bewaffnung gehörten vier 20 mm-Hispano-Kanonen sowie die Option, Bomben und Raketen unter den Tragflächen zu tragen.

Die Schweiz beschloss 1946, die DH.100 Vampire als erstes strahlgetriebenes Kampfflugzeug in Dienst zu stellen. 1949 wurden die ersten Maschinen geliefert, darunter 75 Exemplare, die in Lizenz bei den Eidgenössischen Flugzeugwerken (F+W) in Emmen montiert wurden. Die Schweizer Luftwaffe setzte die Vampire FB.6 sowohl als Jagdbomber als auch zur Pilotenausbildung ein. Sie blieben bis in die 1970er Jahre im Einsatz, bevor sie durch modernere Muster wie die Hawker Hunter ersetzt wurden. Einige Vampire blieben jedoch als Schul- und Zielflugzeuge aktiv und gingen erst Ende der 1980er Jahre aus dem Dienst.

Special Hobby - De Havilland DH.100 Vampire FB.6 "Pinocchio Nose"

Zum Bausatz

Die de Havilland DH.100 Vampire ist einer der Düsenjäger der ersten Stunde und bildete für viele Nationen den Einstieg ins Jetzeitalter. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich viele Hersteller dem Flieger angenommen haben. Nach Frog, Heller, Amodel, Cyber Hobby und Airfix hat auch Special Hobby die sechste Bausatzform des Flugzeugtyps herausgebracht. Alle sechs Formen wurden im Laufe der Jahre bei den verschiedensten Herstellern wieder aufgelegt, so dass wir die 2014 bei Special Hobby erstmals erschienene Form auch bei Azur, Xtrakit und Revell finden. Insgesamt wurde der Special Hobby-Bausatz 13 mal aufgelegt und mit den unterschiedlichsten Abziehbildern und Versionen versehen. 2019 erschien die farbenfrohe Jagdbomberversion FB.6 der Schweizer Luftwaffe.

Der Karton ist die kleinste Verpackungseinheit des Herstellers und ein Seitenöffner, auf dessen Rückseite die insgesamt vier bzw. fünf Farbvorschläge zu finden sind. Das Cover zeigt die attraktive Vampire des Zielfliegerkorps 5 aus Sion, die über der Wolkendecke der Alpen fliegt. Der Karton ist für seine Größe gut gefüllt und enthält drei Gußrahmen, einen Rahmen mit Klarteilen, einen PE-Bogen und einen Beutel mit Resingussteilen. Natürlich liegen auch die Anleitung und die Abziehbilder im Karton bei. Auf den ersten Blick erscheinen die Bauteile auf dem aktuellen Stand der Technik, mit feinen versenkten Gravuren und ohne größere Formentrennnähte oder Fischhäute.

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De Havilland DH.100 Vampire FB.6 "Pinocchio Nose"

 

Der Bau beginnt mit dem Cockpit, das - in Anbetracht der Größe - gut dargestellt ist. Man findet zwei kleine Steuerkonsolen für die Seitenwände, einen gut nachgebildeten Steuerknüppel und ein detailliertes Instrumentenbrett. Am Cockpitboden sind auch die Seitenruderpedale angebracht. Besonders hervorheben möchte ich, wie exakt die Unterschiede zwischen den älteren und modernisierten Flugzeugen ausgearbeitet wurden. Dafür hat man sogar einen dritten kleinen Gußrahmen beigelegt. Hier findet man neben der veränderten Pinoccio-Nase und der Fahrwerksklappe auch Teile für einen neuen Sitz, der ab den 1960ern eingebaut wurde. Man muss sich also schon im ersten Bauschritt entscheiden, welches Flugzeug man bauen möchte, um den richtigen Sitz zu verwenden. Löblich ist auch, dass Abziehbilder für Gurte und die Instrumententafel beigelegt wurden – das war bei den meisten der von mir zuletzt gebauten Special Hobby-Bausätzen nicht mehr der Fall.

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Im kleinen Rumpf werden dann noch Teile für die Nachbildung des Triebwerks eingesetzt, wobei fraglich ist, was später noch davon zu sehen sein wird. Trotzdem ist es sehr löblich, dass auch daran gedacht wurde. Der Rumpf ist horizontal geteilt. Diese Lösung finde ich sehr gut und sollte öfter umgesetzt werden, da so bereits größere Teile der Übergänge zu den Flügeln verdeckt werden. Meiner Meinung nach ist auch die Versäuberung dieser Teile einfacher. Mit dem Zusammenbauen des Rumpfs wird auch die Nase eingesetzt, wobei für Schema D die kurze, serienmäßige Nase und für die anderen vier die im Bausatz beworbene Pinocchio-Nase verbaut werden soll. In der Anleitung ist zwar vermerkt, dass Gewicht eingebaut werden muss, doch wie viel notwendig ist, wird nicht mitgeteilt. Viel Platz dafür ist aber ohnehin nicht, daher würde ich Liquid Gravity empfehlen – kleine Bleikügelchen, die auf eine mit Leim bestrichene Fläche aufgetragen werden können und in jeder Ecke Platz finden sollten.

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Der Rest geht dann recht schnell. Die Flügel werden zusammengesetzt, wobei diese horizontal geteilt sind, und der Lufteinlauf wird als separates Teil eingebaut. Auch die Teile für den Doppelrumpf sind mittig geteilt. Insgesamt machen die Strukturen einen guten Eindruck, und der Bausatz ist absolut auf Höhe der Zeit. Die Passung ist ebenfalls optimal. Die Passhilfen für das Höhenleitwerk sitzen allerdings etwas straff, daher würde ich empfehlen, diese ein wenig zu schleifen. Das Fahrwerk ist ebenfalls mit schönen Details versehen, nur die Räder sind vielleicht etwas einfach gehalten. Wen das stört, der findet bei CMK Resinräder als Alternative. Der Flieger wird auch nicht nackt gelassen und hat ein paar Außenlasten dabei, unter anderem zwei Zusatztanks, die aus mehreren Resinteilen bestehen, sowie vier Raketen. Meinen Recherchen zufolge handelt es sich dabei um panzerbrechende britische RP3-Raketen. Für die Leitwerke der Raketen werden zudem auch die PE-Teile benötigt.

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Bemalung und Abziehbilder

Der Abziehbilderbogen ist gut gefüllt und enthält umfangreiche Wartungshinweise, Laufmarkierungen sowie die speziellen Flugzeugkennzeichnungen. Auch die Instrumententafeln und die Gurte liegen als Abziehbilder bei. Ich finde das immer sehr gut – besser als nichts zu haben, denn gerade die Gurte fallen im Cockpit immer auf. Wie schon erwähnt, gibt es insgesamt vier (bzw. fünf) Farbvorschläge.

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  1. Die erste bunte Maschine in Leuchtorange und Schwarz auf Naturmetall gehörte in den 1980er Jahren zum Zielfliegerkorps 5, stationiert in Sion. Ihre Kennung lautet J-1082. Mit diesem Flugzeug wurden die Luftabwehrverbände ausgebildet.
  2. Die zweite Maschine ist im Wesentlichen dieselbe Vampire mit der Kennung J-1082, allerdings wurden die Leuchtorangenflächen durch Rot ersetzt. Die Flugzeuge des Zielfliegerkorps 5 wurden gegen Ende der 80er Jahre wohl noch einmal frisch lackiert, auch weil das Rot in großer Höhe besser sichtbar ist.
  3. Im Schema B sehen wir die Vampire mit der Kennung J-1156, eine Maschine, die in der Schweiz gebaut wurde, aber mit dem originalen britischen Triebwerk ausgestattet war. Das Flugzeug ist in Naturmetall belassen, hat jedoch einige orange Markierungen am Doppelrumpf und ein aufgemaltes Haifischmaul. Eine genaue Einheit ist nicht angegeben, aber meine Recherchen zur Stationierung in Emmen 1984 lassen die Zielflugstaffel 12 wahrscheinlich erscheinen.
  4. Schema C zeigt eine Maschine der 2. Staffel, stationiert in Dübendorf in den 80er Jahren. Diese Maschine mit der Kennung J-1154 ist ebenfalls in Naturmetall belassen. Auf dem Flugzeug sind keine größeren Besonderheiten zu sehen.
  5. Schema D ist der letzte Farbvorschlag. Auch diese Maschine gehörte zur 2. Staffel in Dübendorf und trägt die Kennung J-1010. Im Unterschied zu den anderen Maschinen handelt es sich hier um eine ältere Maschine aus dem Jahr 1964. Auch diese ist in Naturmetall gehalten und hat die kurze Nase sowie den älteren Pilotensitz.

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Anleitung

Wie üblich bei Special Hobby erhalten wir ein kleines A5-Heftchen mit einigen Informationen zum Vorbild, einer Teileübersicht und anschließend den Bauschritten. Nur zwei Seiten entfallen für den Bau, und es werden gerade einmal 13 Schritte benötigt. In der Anleitung wird zudem Werbung für Resinreifen und PE-Sets gemacht. Danach folgt eine übersichtliche und ausführliche Anleitung zur Bemalung. Zwei kleine Kritikpunkte müssen jedoch noch genannt werden: Erstens, wie viel Gewicht in der Nase erforderlich ist, wird nicht angegeben, und zweitens werden nur Farben von Gunze empfohlen.

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De Havilland DH.100 Vampire FB.6 "Pinocchio Nose"

 

Darstellbare Maschinen:
  • De Havilland DH.100 Vampire FB. Mk.6, J-1082,  Zielfliegerkorps 5, Sion (Schweiz) frühe 80er-Jahre
  • De Havilland DH.100 Vampire FB. Mk.6, J-1082,  Zielfliegerkorps 5, Sion (Schweiz) späte 80er-Jahre
  • De Havilland DH.100 Vampire FB. Mk.6, J-1156, vermutlich Zielfliegerkorps 12, Emmen (Schweiz) 1984
  • De Havilland DH.100 Vampire FB. Mk.6, J-1154,  2. Staffel, Dübendorf (Schweiz) 80er-Jahre
  • De Havilland DH.100 Vampire FB. Mk.6, J-1010,  2. Staffel, Dübendorf (Schweiz) 1964
Stärken:
  • versionenspezifische Details berücksichtigt
  • Zusatztanks und Luft-Boden-Raketen
  • insgesamt wohl aktuell bester Bausatz der Vampire in dem Maßstab
Schwächen:
  • Gewichtsangaben ungenau
Anwendung: Auch für Anfänger geeignet.

Fazit:

Dieser Flieger ist sehr ansprechend, der Bau macht viel Spaß und verläuft absolut reibungslos.

Weitere Infos:

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 15. April 2025

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