CH-53E "Super Stalion"(Academy - Nr. 12209)Produktinfo:
Besprechung:Die CH-53 steht als schwerster und stärkster Hubschrauber der westlichen Streitkräfte seit 1981 im Einsatz. Angetrieben von insgesamt 3 General Electric T64-GE-419 Triebwerken mit zusammen 4750 PS, wird dieser Hubschrauber u.a als Schwerlast/ Truppentransporter sowie als Landing Platform Helicopter (LHP) eingesetzt. Die Abmessungen sind dabei durchaus als gewaltig zu bezeichnen: Höhe 8,5m, Länge 30m, Rotordurchmesser 24m, max. Speed 172Mph / 150 Knoten. Bewaffnet ist die CH-53E, je nach Einsatzversion, mit AN/AAR-47 Raketen und zwei Kal. .50 Maschinengewehren in den Seitentüren. Mit der CH-53E bietet Academy die derzeit aktuellste Version der Super Stallion, wie sie u.a. im Irak anzutreffen ist an. Auf den insgesamt 8 Spritzgußrahmen verteilen sich rund 260 Teile und versprechen nach Öffnen der nicht gerade übertrieben großen Schachtel großes Bauvergnügen. Die Baunaleitung ist klar gegliedert und in englischer Schrift wo nötig lesbar. Die Farbangaben sind auf das Programm der Firma Gunze bezogen, beinhalten aber auch die Farbangaben in FS Tönen. Die Teile päsentieren sich in Academy-typischem Spritzguß. Sie sind allesamt gratfrei gespritzt mit hier und da durchaus filigranen Details, wobei auch bei diesem Kit das ein oder andere Detail nach meinem Geschmack hätte besser ausfallen dürfen. Im Cockpitbereich finden sich die Konsolen mit erhabenen Details versehen, hier hat der Modellbauer die Wahl zwischen Trockenbemalung und den beiliegenden Decals. Die Sitze inkl. der Konsolen und die Pedale enttäuschen durch recht grobe Details. Die Seitenwände des Frachtraumes sind schön wiedergegeben, wenn auch die Sink- bzw. Auswerferstellen im Bereich der anzubringenden Bohrungen für die frei anzubauenden Tragen und zwischen den Spanten des Hinterrumpfes stören. Hier wartet erhebliche Arbeit an nicht gerade gut zugänglicher Stelle auf den Modellbauer, der die optional offen darzustellende Frachtluke wählt. Trotzdem ist durch die Aufteilung von Außenrumpf und Innenverkleidung eine interessante Ausgangsbasis für weitere Details geschaffen worden. Ein wenig mehr Details hätten auch die optional anzubringenden Sitz- und Tragbahren vertragen. Die dafür schön und in aufgelockerter Form wiedergegebene Struktur der Seitenwände entschädigt dafür um so mehr. Die äußeren Details wie Gravuren oder Lüftergitter sind durchweg als gut zu bezeichnen, lediglich bei den Fahrwerksbeinen und Rädern patzt Academy. Kann man im Bereich der Felgen und Reifen noch mit der Bemalung etwas herausreißen, so werden wohl die durchaus mehr als massiv dargestellten Scheren der Fahrwerksbeine bei den wenigsten Modellbauern auf Gnade hoffen dürfen. Hier wird der Aftermarket mit Ätzteilen wohl am ehesten zum Zuge kommen, genau wie bei den beiden Cal. .50 Kanonen für die Seitentüren, sowie im Bereich des Cockpits. Sicherlich wird sich auf den zu erwartenden Ätzteilebögen das ein oder andere Lüftergitter wiederfinden, es gibt bei diesem Bausatz schließlich reichlich davon. Für Spezialisten geht das auch in Ordnung, zwingend nötig ist es m.E. aber nicht wirklich, da man hier mit entsprechender Bemalung viel Arbeit mit durchaus zweifelhaftem Endergebins einsparen kann. Der Rotorkopf ist schon fast ein Bausatz für sich und dürfte später auch für einen der Hingucker an diesem Bausatz sorgen. Sicherlich wird so mancher hier noch das ein oder andere Detail zum Supern hinzufügen. Die Rotorblätter weisen keine Krümmung auf und müssen somit ggf. überarbeitet werden, soll ein realistisches Aussehen erreicht werden. Dankenswerter Weise hat Academy dem Bausatz die Option beigeklappter Rotorblätter beigegeben, genau so wie das dazu passend beizuklappende Heck! Derart gebaut ergibt sich neben einer nicht gerade oft zu sehenden Darstellung eines Hubschrabers auch der Vorteil einer platzsparenden Unterbringung in der heimischen Vitrine. Abschließend seien noch die Glasteile und Decals erwähnt. Die Glasteile sind allesamt schlierenfrei und in durchaus zeitgemäßer Stärke hergestellt. Erfreulich ist hierbei, dass bei der Bugverglasung das Bauteil so gewählt wurde, dass es den gesamten Bugbereich bis hinter die Seitenfester abdeckt. Selbige sind optional offen darstellbar. Auch sind die Frontscheiben maßstäblich versenkt dargestellt. Hier dürfte es mit dem randgenauen Abkleben vor dem Farbauftrag keine Probleme geben. Die beiden Decalbögen umfassen neben den Markierungen für drei Einsatzvarianten auch alle erfordenlichen Wartungsmarkierungen im Low & High Viz Schema und Walkways. Heraus sticht hier zweifellos die Maschine der Version 3, handelt es sich hierbei doch um eine CH-53 im interessanten 3-Ton Farbschema. Die Decals sind in Schrift und Form versatzfrei gedruckt und textlich klar lesbar. Sie sind dabei hochglänzend ausgeführt und fühlen sich auf dem Trägerpapier für meinen Geschmack etwas zu dick an. Wie sie sich später verarbeiten lassen, wird nur der wirklich erfahren, der den Bausatz auch baut. Ich habe hier aus gegebenem Anlaß so meine Bedenken. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Leicht bis mittel, selbst ungeübte Modellbauer sollten mit diesem Bausatz keine größeren Probleme haben. Die Aufteilung und Form der Teile lassen bei den insgesamt 20 Seiten der Bauanleitung zu keinem Zeitpunkt Fragen offen. Lediglich im Bereich der beigeklappten Stellung und des Rotorkopfes ist Aufmerksamkeit gefragt. Fazit:Selbst nicht eingefleischte Hubschrauber-Modellbauer können an solch einem interessanten Bausatz nur schwer vorbeigehen! Sicherlich mögen die oben angeführten Makel durchaus für Verärgerung angesichts des geforderten Preises sorgen, aber ein so gewichtiges Minus stellen sie nun wirklich nicht dar. Die Größe des fertigen Bausatzes, sofern man ihn nicht in der beigeklappten Stellung baut, sowie der Einstiegspreis werden die Zahl der Käufer sowieso einschränken. Diese Besprechung stammt von Jörg Bohnstedt - 15. Juli 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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