Trägerflugzeuge / Fighter Group(L'Arsenal - Nr. verschiedene)Produktinfo:
Besprechung:
Zugegeben, das Angebot an Flugzeugträgern im Maßstab 1:400 ist recht überschaubar, aber auch diese Modelle haben ihre Berechtigung, da sie teilweise in anderen, gängigeren Maßstäben nicht erhältlich sind. Und um das Flugdeck zu beleben, sind Flugzeuge im passenden Maßstab unabdingbar, jedoch gerade den Bausätzen beiliegenden Flugzeugnachbildungen gemeinsam ist eine Ausführung, die viel bis seeehr viel Luft nach oben läßt. Über die Flugzeuge, die der alten Revell-Enterprise beiliegen, hatte ich mich ja hier schon ausgelassen. Und das Arii-Erzeugnis ist leider ebenfalls nicht das Gelbe vom Ei: obwohl rund 20 Jahre jünger, darf man auch da vom Modellierungsstil enttäuscht sein, dazu gibt es Unstimmigkeiten bei der Form einiger Flugzeugmuster und bei manchen Typen sind heftige Sinkstellen zu finden. Eine weitere Gemeinsamkeit über alle Maßstäbe hinweg ist die Darstellung allein mit ausgefalteten Tragflächen, für eingefaltete Flächen muss der Modellbauer selbst Hand anlegen, ebenso bei der Beladung der Flugzeuge. Hier ermöglicht nur Trumpeter bei seinen 1:350er Nachbildungen bereits aus der Box einige wenige Optionen. Flugzeuge sind auf einem Trägerdeck jedoch eine wesentliche Komponente, also macht es Sinn, sich nach qualitativ hochwertigeren Alternativen umzusehen.
Hier kommt dann L´Arsenal ins Spiel: der französische Hersteller bietet eine breite Palette an Trägerflugzeugen aus dem 3D-Druck in exzellenter Qualität an. Hauptsächlich vertreten ist die Nachkriegsepoche bis heute, hier gibt es bei amerikanischen, britischen und französischen Flugzeugmustern kaum eine Lücke. Schwächer vertreten sind Hubschrauber (hier erscheinen aber aktuell neue Typen) und Typen aus dem Zweiten Weltkrieg, aber auch hier wird man fündig. Die allermeisten Muster sind in unterschiedlichen Konfigurationen verfügbar, und das in allen gängigen Schiffsmaßstäben.
Für meine Enterprise habe ich mir die Maschinen für die Air Group aus der letzten Phase ihrer Einsatzzeit zugelegt, beginnen möchte ich mit der „Fighter Group“, bestehend aus F/A-18C Hornet, F/A-18E Super Hornet und F/A-18F Super Hornet. Die Sets sind aus grauem Resin gedruckt und beinhalten jeweils fünf Flugzeuge, lediglich bei der E-Variante habe ich mich für ausgefaltete Tragflächen entschieden. Die Druckteile sind von einem Supportrahmen geschützt, und jedem Set liegt ein Rahmen mit Außenlasten bei. Trotz der recht einfachen Verpackung (Umwicklung mit Folie) kamen die Artikel unversehrt bei mir an. Auffallend ist zunächst der Wust an Stützen und (Schutz-)Rahmenteilen, unter denen das eigentliche Modell kaum ausgemacht werden kann. Hat man sich erst mal dahin vorgearbeitet, findet man exzellent detaillierte Flugzeuge, die von der Ausführung ihresgleichen suchen. Dass Form und Proportionen stimmig sind, ist fast selbstredend, dazu sind feinste versenkte Oberflächengravuren, offene Lufteinläufe der Triebwerke und Höhenleitwerke in unterschiedlichen Auslenkungsstellungen zu sehen. Bei allen Varianten sind so gut wie keine Layer vom Herstellungsprozess zu finden. Während bei den Super Hornets die Fahrwerksteile einzeln beiliegen, sind sie bei den Hornets noch direkt anmodelliert. In der Korrespondenz mit L´Arsenal habe ich erfahren, dass auf Kundenwunsch die Produktion auf separat anzubauende Fahrwerke umgestellt wird.
F/A-18E Auch die Außenlasten sind in exzellentem Qualitätsstandard hergestellt. Hier kann man sich zwischen der Air-to-Air- und der Bomb-Option entscheiden, wobei den drei Typen unterschiedliche Druckrahmen beiliegen. Bei mir war es durchwegs die Luftverteidugungsvariante: hier gibt es AIM-9 Sidewinder, AIM-120 AMRAAM, AGM-65 Maverick, AGM-84 Harpoon und AGM-88 HARM, dazu jede Menge Außentanks und die jeweils passenden Pylonen, teils unbeladen, teils bereits mit Beladung. So können nicht nur unterschiedliche Beladungsoptionen an den Flugzeugen, sondern auch Beladungsszenarien auf dem Flugdeck verwirklicht werden. Wiederum sind hier kaum Layer zu finden, einzig manche Pylone weisen welche auf, die an den fertigen Modellen aber kaum zu sehen sein werden. Etwas schade finde ich, dass den Sets keine „Bauanleitung“ mit beiliegt. Bei den F/A-18 ist das zwar grundsätzlich noch ohne Anleitung händelbar, dennoch sind Teile auf den Rahmen erkennbar, bei denen sich nicht auf Anhieb erschließen lässt, wo die hingehören oder ob sie überhaupt Bestandteil des Modelles sein sollen. Auch bei den Zuladungen wäre eine Übersicht, was was ist und zusammengehört, kein Schaden.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Hier werden die feinmotorischen Fähigkeiten bis zum Äußersten beansprucht - definitiv nichts für Anfänger! Fazit:Meiner Ansicht nach bietet L´Arsenal mit diesen Modellen aus dem 3D-Druck momentan das Non-Plus-Ultra an Trägerflugzeugen fürs Modellflugdeck an. Das Befreien der Flugzeuge aus ihrem „Käfig“ und das Vervollständigen mit den winzigen Anbauteilen werden einem viel Geduld und alle feinmotorischen Fähigkeiten abverlangen. Aber hat man erst mal diese Hürde überwunden, wird man Nachbildungen in den Händen halten, die nicht nur in diesem Maßstab ihresgleichen suchen. Weitere Infos:Anmerkungen: Alle drei Flugzeugmuster sind sowohl mit ausgefalteten als auch mit eingefalteten Tragflächen verfügbar. Sie sind in den Maßstäben 1:144, 1:200, 1:350, 1:400 und 1:700 erhältlich. Die genauen Bestelloptionen kann man bei www.larsenal.com ermitteln. Diese Besprechung stammt von Roland Kunze - 19. November 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |