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German Diver (WW2)

(Mantis Miniatures - Nr. 35181)

Mantis Miniatures - German Diver (WW2)

Produktinfo:

Hersteller:Mantis Miniatures
Sparte:Figuren
Katalog Nummer:35181 - German Diver (WW2)
Maßstab:1:35
Kategorie:Bausätze (Resin, Vacu, ...)
Erschienen:2024
Preis:ca. 17 €
Inhalt:
  • Resinfigur mit 3D-gedruckten Teilen: Kopf, Totenschädel, Taucherhelm und zwei Schlauchstücken

Besprechung:

Mantis Miniatures - German Diver (WW2)

Einem stabilen Faltschächtelchen entnimmt man die in einem kleinen Plastikbeutel verpackten Teile. Zum einen die komplette Resinfigur des kopflosen Tauchers und ein 3D-Druckteil, der den Taucherhelm Modell „Bubikopf“, zwei Schlauchstücke, den Kopf eines jugendlichen Mannes (mit Geheimratsecken und Schnauzbart) sowie einen Totenkopf als etwas makabre Alternative nebst Stützkonstruktionen umfasst. Ferner liegt den Teilen ein Zettel bei, das über die Verglasung des Helmes informiert, für die man selber sorgen muss. Das Vorbild des sehr filigran gedruckten Helmes hatte schließlich vier Sichtfenster mit dreierlei Maßen; in 1:35: 4,16 mm, 3,33 mm und 3,22 mm. Vielleicht wäre ein Klarsichtteil, das man, wie die Flugzeuge im Maßstab 1:350 von Trumpeter, bemalen kann, eine Möglichkeit. Aber ob das technisch bei vertretbarem Aufwand geht, kann ich nicht beurteilen. Momentan tendiere ich dazu, die beigefügte Schablone auf Acetatfolie zu übertragen.

Der Skulptor der polnischen Firma Mantis Miniatures hat auf jeden Fall bei der Gestaltung der Figur ganze Arbeit geleistet, selbst bei der Umsetzung der Tauchausrüstung DM 40 der Firma Dräger, die neben dem Tauchanzug, auch "Bleischuhe" und die eigentliche Atemluftausrüstung mit Pressluft- und Sauerstoffflasche umfasst.

Mantis Miniatures - German Diver (WW2)

Der Bau der Figur dürfte abgesehen von der Verglasung des Helmes keine großen Schwierigkeiten bereiten. Alles ist ohne störenden „Überhang“ ausgeformt, wenn man von den Stützkonstruktionen des 3D-Drucks absieht. Vorsicht sollte man aber trotzdem walten lassen, v.a. auch beim Resinkörper des Tauchers. Bei dem Teil vor der Sitzfläche des Tauchers handelt es sich nämlich nicht um ein Teil aus dem Herstellungsverfahren, sondern um einen Bestandteil des Tauchapparates. Also, an der Figur selbst nichts entfernen! Anzubauen sind die zwei Schlauchstücke, welche die Verbindung zwischen aufgesetztem Helm und den Pressluft-/Sauerstoffflaschen herstellen. Fotos vom Original sind in Bezug auf die Positionierung sehr hilfreich. Der Zusammenbau der Figur mit Cyanacrylklebstoff müsste zügig von der Hand gehen. Herausfordernd wird allerdings die Bemalung des Tauchers werden. Die Abbildung auf der Schachtel muss als Vorbild herhalten, sofern man nicht eigene Recherchen zur Thematik anstellt, die meines Erachtens schon angesichts der Positionierung der Schlauchverbindungen unerlässlich sind (siehe Referenzen).

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German Diver (WW2)

 

Die Figur kann man sich gut eingebettet in einer Vignette vorstellen, in jeglicher Form von Hafen- oder Schiffsszenerie, wobei der große Maßstab natürlich die Verwendung etwas einschränkt. Vom Hersteller zwar als deutscher Taucher zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges ausgewiesen, lässt sich aber auch ein Einsatz in ganz Europa vorstellen, vor allem, wenn man die Figur mit angelegtem Helm baut – militärisch wie zivil. Und Wasserfahrzeuge in 1:35 gibt es ja inzwischen eine ganze Reihe, man denke z.B. an die Modelle von Italeri. Selbst eine Verwendung als Feuerwehrtaucher ist denkbar, wobei die dargestellte Pose eindeutig an eine Situation nach einem Einsatz denken lässt. Meine Figur wird voraussichtlich einmal auf einer Kaimauer oder einem Leichter sitzend sich ausruhen - nach einer anstrengenden Reparaturarbeit an einem Kleinst-U-Boot wie dem Molch oder Seehund.

Bleibt die Frage, was man mit dem Totenkopf anfängt, wenn man nicht gerade Halloween- oder Endzeitmotive gestaltet oder einen Söldner-Jeep aus dem Kongo der 60er Jahre bauen will. Derzeit tendiere ich dazu, ihn zu verschenken.

Darstellbare Maschinen:
  • Ziviler oder militärischer Taucher zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Der Dräger-Tauchapparat DM 40 soll aber bis 1964 im Einsatz gewesen sein
Stärken:
  • Überzeugende Darstellung eines nicht alltäglichen Vorbildes
  • Detailgetreue Nachbildung des Dräger-Tauchapparats DM 40
  • Schöne Ausführung der Figur
Schwächen:
  • Für die Verglasung des „Bubikopfes“ ist selbst zu sorgen. Auch wenn die Maße angegeben sind, zwei Stellen hinter dem Komma, und das in Millimetern, halte ich für mehr als herausfordernd
  • Als Vorlage für die Bemalung dient lediglich die Farbabbildung auf der Verpackung, was man bedauern mag
  • Ein Hinweis zur Positionierung der Verbindungsschläuche wäre hilfreich, zumal die Figur auf der Verpackung nur von vorne zu sehen ist
Anwendung:

Wenige Bauschritte führen zu einem zentralen Blickfang einer Szenerie an der Küste oder einem Binnengewässer. Allerdings stellt die Verglasung des Helmes eine echte Herausforderung dar. Daneben hängt die positive Gesamterscheinung der Figur ganz wesentlich von der aufwändigen Bemalung ab.

Fazit:

Mit der ungewöhnlichen Vorbildwahl spricht der Hersteller Mantis Miniatures eher einen Kundenkreis an, der sich nicht (ausschließlich) mit den oft gesehenen Themen um Tiger, Panther & Co im Maßstab 1:35 beschäftigt. Auf jeden Fall ist der Firma Mantis Miniatures zu wünschen, dass sie für ihre mutige Vorbildwahl und gestalterische Ausführung durch das nötige Kundeninteresse belohnt wird.

Weitere Infos:

Referenzen:

Als Einstieg in ein spannendes Thema geeignet: https://de.wikipedia.org/wiki/Helmtauchger%C3%A4t

Viele Infos und Photos bietet auch die Webseite des Insiders Dr. Thomas Müller: http://helmtaucher.de

und des Sammlers Volker Lekies https://www.lekies.de/ -> Stichworte: Sammlung, Helmtauchen.

Virtueller Katalog von Mantis Miniatures mit vielen ungewöhnlichen Figuren, Tieren und Objekten: https://www.mantisminiatures.pl/EN/

Wie man Figuren in Szene setzt, zeigt Artur Miniszewski: How to make Vignettes. Basic Guide. 2021 [Englischer Text + 450 Fotos]

 

Anmerkungen:

Fotos und Ausrüstungsgegenstände von Helmtauchern der Kriegsmarine werden gelegentlich bei Online-Militariahändlern angeboten. Auch deren Abbildungen können ggf. instruktiv sein.

Diese Besprechung stammt von Thomas Ehrensperger - 17. Oktober 2024

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