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Fokker D.XXI

(Special Hobby - Nr. SH72500)

Special Hobby - Fokker D.XXI

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:SH72500 - Fokker D.XXI
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2024
Preis:ca. 21,90 €
Inhalt:
  • 2 Spritzrahmen mit 45 Einzelteilen
  • 1 Spritzrahmen mit 4 Klarteilen
  • 3 Resinbauteile
  • 1 Platine mit 7 3D gedruckten Bauteilen
  • 1 Ätzteilplatine
  • 1 Markierungsbogen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Das Original

Nach einer Anfrage bzw. Auftrag der niederländisch-indischen Luftwaffe wurde 1935 von Fokker das Modell D.XXI entwickelt. Es war ausdrücklich kein Hochleistungsflugzeug gefragt, sondern eine robuste Maschine, die an die klimatischen Bedingungen in Asien angepasst war. Der erfolgreiche Erstflug fand Ende März 1936 statt.

Wegen der sich in Europa zuspitzenden politischen Lage in dieser Zeit wurde der Vertrag mit der niederländisch-indischen Luftwaffe storniert und der niederländischen Luftwaffe zugesprochen, insbesondere angesichts der Tatsache, dass deren Flugzeuge noch aus Doppeldeckern mit offenen Cockpits bestand. Es wurde der Bau von 36 Maschinen beauftragt, von denen die letzten im September 1939 ausgeliefert wurden. Von Finnland, Dänemark und der Spanischen Republik folgten Bestellungen und Anfragen nach den Baulizenzen.

In der Spanischen Republik begann man mit dem Bau der Fokker-Maschinen, doch noch bevor sie fertiggestellt werden konnten, geriet die Fabrik in die Hände der rechtsgerichteten Putschisten. Es ist nicht bekannt, ob sie diese die Flugzeuge noch während des Spanischen Bürgerkrieges fertigstellen oder gar einsetzen konnten.

Finnland kaufte sieben Maschinen sowie die Lizenrechte zum Nachbau. Zwischen 1939 und 1944 wurden 93 Fokker hergestellt, teilweise mit geänderten technischen Details z.B. beim Motor oder der Verwendung eines Ski-Fahrwerks anstelle der Räder. Die ersten Kampfeinsätze flogen finnische D.XXI im Winterkrieg gegen die Sowjetunion im Jahr 1939/40. Da aber die russischen Luftwaffe dann schnell modernisiert wurde, waren die Fokker bald leistungsmäßig unterlegen.

Dänemark kaufte drei Maschinen und baute zehn Flugzeuge in Lizenz. Diese konnten jedoch vor dem deutschen Einmarsch nicht mehr eingesetzt werden.

Als am 10. Mai 1940 deutsche Truppen in die Niederlande einmaschierten, standen u.a. 28 Fokker D.XXI einer vielfachen Überlegenheit von Bf 109, Bf 110 und Ju 87 gegenüber. Bis zur Kapitulation der Niederlande am 14. Mai wurden 16 von 38 Abschüsse von deutschen Maschinen mit der D.XXI erzielt. Das lag daran, dass die relativ langsamen Fokker-Maschinen deutlich manövrierfähiger und auch sturzflugfähig waren. Einige Maschinen wurden gesprengt, damit sie nicht in deutsche Hände fielen, jedoch wurden etwa acht Fokker D.XXI flugfähig erbeutet. Ich persönlich kenne Fotos, die vermutlich drei unterschiedliche Fokker-Maschinen mit deutschen Kennzeichen zeigen.

Die Fokker D.XXI wurde in den Versionen 1 (2 Stück gebaut), 2 (53 Stück gebaut), 3 (38 Stück gebaut), 4 (50 Stück gebaut) und 5 (5 Stück gebaut); total 148 Stück.

Die technischen Details der Fokker D.XXI-4

  • Länge: 8,46 m                                                                                                       
  • Spannweite: 11 m    
  • Höhe: 2,95 m
  • Leergewicht: 1.535 kg                          
  • Max. Gewicht: 2.185 kg                                                                           
  • Reichweite: 950 km                                                            
  • Höchstgeschwindkigkeit: 435 km/h     
  • Gipelhöhe: 9.750 m                                                                            
  • Bewaffnung: 4 MG in den Tragflächen

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Fokker D.XXI

 

Die Fokker D.XXI im Modellbau

Modellbaufirmen wie z.B. FROG brachten bereits in den frühen 1960er Jahren Bausätze der D.XXI in 1:72 auf den Markt. In der Folgezeit wurden diese gerne von anderen Firmen weiterverwertet. Aber es gab auch Bausätze aus anderen Spritzgussformen. MPM war mit seiner Erstauflage „Dutch Defender" im Jahr 2002 am Start. In den Jahren 2003, 2005, 2006 und 2011 folgten mehrere Auflagen mit zusätzlichen Teilen oder anderen Markierungsversionen.

Der Bausatz von Special Hobby

Womit wir beim vorliegenden Bausatz angekommen sind: die Spritzrahmen sind unverändert geblieben und entsprechen dem, was man heute eine „bessere Kleinserienherstellung" nennt. So sind relativ wenige Details über den Rumpf und die Tragflächen verteilt. Von allen Rudern kann nur das Seitenruder beweglich dargestellt werden; für andere Optionen muss zur Mikrosäge gegriffen werden. Nach wie vor fehlen die Passstifte für die Rumpfteile. Vom Motor ist zwar später nur noch wenig zu erkennen, aber trotzdem würden Zündkabel sein Erscheinungsbild gut aufwerten. Dann bleibt nur noch das Cockpit übrig und hier kann der Bausatz punkten: die vorhandenen Ätzteile, Resin- und 3D-gedruckten Teilen machen das Cockpit zu einem echten Hingucker. Und wer es noch schafft, die geöffnete Version der Kabinenabdeckung zu bauen, wird mit einem echten Highlight belohnt werden.

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Fokker D.XXI

Fokker D.XXI

 

Die Resinteile, Ätzteile und der Markierungsbogen

Die drei Resinteile für die Cockpitwanne sind sehr detailreich und wurden augenscheinlich von den Vorgängerbausätzen übernommen. Die weiteren Kleinteile stammen aus dem 3D-Drucker und sind jetzt deutlich detaillierter. Das trifft z.B. auf die Propellernabe und den Überschlagschutz für den Piloten zu.

Die kleine Ätzteilplatine wurde ebenfalls vom MPM-Bausatz unverändert übernommen. Bemerkenswert ist hier das Bauteil Nr. 11. Wer die Kabinenabdeckung geöffnet darstellen möchte, kann diese mit dem zu biegenden Metallteil und transparenter Plastikfolie aus dem eigenen Fundus nachbauen. Dazu muss aber auch ein Stück aus der Kabinenabdeckung ausgesägt werden. Die Bauanleitung weist hier ausdrücklich auf „erfahrene Modellbauer" hin, für die diese fummelige Arbeit empfohlen wird. Auch das bereits vorlackierte Instrumentenbrett weiß zu gefallen und ist dem Kunststoffteil vorzuziehen.

Der Markierungsbogen ist neu und augenscheinlich dünn und versatzfrei gedruckt. In wie weit die orangene und weiße Farbe auch farbdeckend ist, kann ich an dieser Stelle nicht bewerten. Wartungshinweise sind keine vorhanden, wobei ich auch nicht sagen kann ob solche am Original überhaupt vorhanden waren. 

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Fokker D.XXI

 

Die Bauanleitung

Die Bauanleitung wurde leicht an die Verwendung der neuen Bauteile angepasst. Sie besteht aus neun farbig gedruckten Seiten im Format A5 und die Zeichnungen sind leicht verständlich aufgebaut. Jedes Bauteil hat auch eine Farbangabe. An einigen Stellen sind noch zusätzlichen Informationen zur Verarbeitung der Bauteile enthalten. Die Vierseiten-Ansichten für die Lackierung des Modells und die Platzierung der Markierungen sind in Farbe abgedruckt. Als Farbhersteller wird Gunze Sangyo empfohlen, aber auch die FS-Nummerierung ist vorhanden.

Darstellbare Maschinen:
  • Fokker D.XXI, Nummer 234, c/n 5507, 1st JaVA, April - Mai 1940
  • Fokker D.XXI, Nummer 221, c/n 5494, 1st JaVA, April - Mai 1940
  • Fokker D.XXI, Nummer 231, c/n 5504, Vliegschool Texel, April - Mai 1940
  • Fokker D.XXI, Nummer 231, c/n 5504, Fluglehrerschule, Brandenburg-Briest, Sommer 1940
  • Fokker D.XXI, Nummer 231, c/n 5504, Fluglehrerschule, Brandenburg-Briest, Herbst 1940
Stärken:
  • Detailreiche Teile für das Cockpit vorhanden
  • Markierungen für deutsche Beutemaschine enthalten
Schwächen:
  • Die Stoffstruktur am Rumpf ist etwas zu stark ausgeprägt
  • Bis auf eine Ausnahme können keine Ruder eingelenkt dargestellt werden
Anwendung:

Ein Multimaterial-Bausatz, der nicht für Modellbaueinsteiger gegeignet ist

Fazit:

Zu diesem Preis ist die Fokker D.XXI von Special Hobby in diesem Maßstab der beste Bausatz am Markt. Man ist ja nicht gezwungen, die detailreichste Bausatzoption mit Resin- oder Ätzeilen bauen. Empfehlenswert!

Weitere Infos:

Referenzen:

Eine mögliche Bezugsquelle auf der Webseite des Herstellers ist hier zu finden.

Die Baualeitung kann hier als PDF geladen werden.

Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 30. August 2024

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