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Tachikawa Ki-54 Hickory

(Special Hobby - Nr. SH72485)

Special Hobby - Tachikawa Ki-54 Hickory

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:SH72485 - Tachikawa Ki-54 Hickory
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:März 2024
Preis:ca. 23 €
Inhalt:
  • 4 Rahmen aus grauem Kunststoff
  • 1 Rahmen mit Klarsichtteilen
  • 1 Decalbogen für 3 Maschinen
  • Farbige Bauanleitung

Besprechung:

Das Ende des Zweiten Weltkrieges bedeutete nicht das Ende für viele japanische Flugzeuge, ähnlich wie im Falle Deutschlands wurden einige Typen von den Siegermächten weiterverwendet. So auch die Tachikawa Ki-54 "Hickory" wie sie von den alliierten genannt wurde. Neben der USAAF setzten auch die Engländer, Chinesen und die Franzosen die recht vielseitige Maschine ein. Teilweise wurden sie sogar von japanischen Besatzungen geflogen. Einige Maschinen gelangten sogar nach Nordkorea. Leider überlebten nur wenige Ki-54 bis heute, bis auf eine vollständige Maschine in Australien und zwei Wracks in China und Japan gibt es keine mehr.

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Tachikawa Ki-54 Hickory

 

Der Bausatz ist eine Variante der beiden bereits erschienen Modelle. Da es sich hier um eine reine Transportmaschine handelt, fehlen die Teile der Trainerversion bzw. diese wurden ausgetauscht. Der Rahmen mit den Rumpfhälften wurde scheinbar überarbeitet, was abgesehen von der Lage der Teile im Rahmen anders ist, kann ich nicht sagen, auf den Bildern sehen die Teile gleich aus. In der Bauanleitung ist tatsächlich noch die ursprüngliche Ausführung abgebildet. Ein wenig kurios ist die Qualität der Bauteile, es ist ein Mix aus mehreren Epochen Short-Run. Der Rahmen mit den Tragflächen könnte aus einem alten MPM-Bausatz stammen, der Rahmen mit den Tragflächen passt in die Zeit um 2010, während der Rest auf dem aktuellen Niveau des Formenbaus bei Special Hobby liegt. Insgesamt sind 125 Bauteile zu verbauen, Ätz- oder Resinteile gibt es keine. Gurte und Instrumente werden mit Decals dargestellt, allerdings kann man letztere auch bemalen, da als erhabene Details vorhanden. Cockpit und Passagierabteil sind ganz gut gemacht, allzu viel wird man am fertigen Modell trotz geöffneter Luke am Rumpf nicht sehen können, zu klein, zu dunkel :). Eine Handvoll Bauteile werden nicht benötigt und dürfen in die Restekiste.

Special Hobby - Tachikawa Ki-54 Hickory

Der 12 x 11 cm große Decalbogen enthält im Wesentlichen die jeweiligen Hoheitsabzeichen und Sondermarkierungen. Daneben gibt es nur noch ein Decal für das Instrumentenbrett sowie Gurte für die Pilotensitze. Wartungshinweise oder dergleichen sind keine vorhanden, am Original waren wohl auch keine angebracht. Interessanterweise ist einer der Stars n´Bars "krumm", das gehört sich wohl aber so, da es auf der Bemalungsanleitung auch so eingezeichnet ist. Die Qualität der Decals ist augenscheinlich sehr gut, der Druck ist sauber und ohne Versatz. Die Bauanleitung ist das bekannte DIN A5-Heftchen mit detaillierten Skizzen und farblich hervorgehobenen Bemalungshinweisen.

Special Hobby - Tachikawa Ki-54 Hickory

Für die Markierungen hält Special Hobby drei Optionen für uns bereit. Option A stellt eine 1944 auf den Philippinen gekaperte amerikanische Maschine dar, die zunächst von der Technical Air Intelligence Unit ausgiebig getestet wurde, bevor sie in die USA überstellt wurde. Sie trägt ein einfarbig grau-grünes Schema und trug den Namen "Lemon". Besonderes Merkmal war eine Donald Duck-Nose Art sowie eine vom Standard abweichende Markierung. Special Hobby gibt Gunze C128 als Farbton an, was einem IJA Grau entsprechen würde.

Option Nummer 2 ist eine von sieben Ki-54, die nach dem Krieg von Frankreich "übernommen" wurden. Sie trägt die Nr. 8 und war wie auch alle übrigen Maschinen bei der Section des Avions de Liaison SAL 99 in Tan Son Nhut / Saigon beheimatet. Sie wurde dort aber nur gut ein Jahr für verschiedene Aufgaben eingesetzt, unter anderem zur Kartografierung. Fehlende Ersatzteile und keinerlei Funkausrüstung schränkten den Nutzen sehr stark ein, weshalb bereits bis Ende Mai 1947 allesamt verschrottet waren.

Last but not Least gibt es noch eine nordkoreanische Maschine. Auch diese wurde später von den USA erbeutet. Auffallend bei dieser Maschine ist das Seitenruder in den nordkoreanischen Nationalfarben sowie ein schwarzes Eichhörnchen am Seitenleitwerk. Ansonsten ist die Maschine olivgrün über hellblau lackiert. 

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Der Zusammenbau beginnt wie üblich mit dem Cockpit und dem Innenraum. Auffallend ist hier die meines Erachtens unnötige feingliedrige Aufteilung vor allem bei den Sitzen. Viele Teile bedeuten nicht zwangsläufig eine gute Detaillierung. Ich vermute mal, dass man dadurch die Kosten für die Werkzeuge klein halten wollte. Special Hobby schlägt vor, zuerst die Schottwände einzubauen und danach erst die Böden. Das sollte man anders machen, erst alles zusammenbauen und dann komplett in den Rumpf einsetzen, um etwaige Probleme beim Einpassen zu vermeiden. Bei den Bemalungsoptionen A & B müssen noch zwei Fenster ausgeschnitten werden. Anstelle der beigelegten Fenster empfehle ich hier die Verwendung von klarem UV-Resin, die Bausatzteile passen nicht wirklich gut, bzw. die Ausschnitte sind nicht 100% genau definiert. Überschleifen und polieren muss man eh. Ist der Rumpf zu, geht´s weiter mit den Tragflächen, auch hier gibt es wieder Teile, die unnötig Arbeit machen. Die Rede ist von den kleinen Flickstücken, die am Übergang Motorgondel / Tragflächenvorderkante eingepasst werden müssen. Warum hat man die Gondeln nicht gleich korrekt geformt? Die Motoren-Reliefs sind etwas zu groß im Durchmesser und müssen nachgearbeitet werden, damit man sie bis zum Anschlag in die Verkleidungen einsetzen kann. Nacharbeiten muss man auch die ganzen Leuchten, hier passt nix... Der ganzen Mühe Lohn ist ein bisher nur wenig beachtetes Flugzeug. Das "wenig" betrifft nicht nur die Bausätze, sondern auch die zur Verfügung stehenden Referenzen. Hier noch ein paar Bilder vom Zusammnbau, ein Galeriebeitrag folgt sobald ich das Modell fertig habe.

Bei der Rumpfhälfte unten im Bild wurde das zusätzliche Fenster bereits ausgeschnittenUnd hier mit klarem UV Resin aufgefüllt.......man erkennst den nur minimalen Materialauftrag, da braucht man Innen kaum beizuschleifen.Der Innenausbau im Rohzustand, sehr kleinteiliger Aufbau ohne Zugewinn an Details.Die restlichen Fenster wurden "vergossen" und nachgearbeitet.Die Gurte vorne stammen von Eduard Seatbelt Set, die Passagieren müssen sich mit Abklebeband begnügenWarum so? Macht unnötig Arbeit...
Auf der Unterseite des Kabinenbodens muss man einiges an Material wegnehmenBei der leider notwendigen Schleiferei geht einiges an Details verlorenRumpf und Tragflächen passen nur widerwillig zusammen.Teilweise wurde Plastikmaterial zum auffüttern der Spalte verwendetEinige Gravuren müssen erneuert werden....ebenso einige erhabene Details.......die ich hier schonmal vorbereitet habe.

Bei der Rumpfhälfte unten im Bild wurde das zusätzliche Fenster bereits ausgeschnitten

Bei der Rumpfhälfte unten im Bild wurde das zusätzliche Fenster bereits ausgeschnitten 

Darstellbare Maschinen:
  • Ki-54 Hei, unbekannte Seriennummer, Philippinen 1944, amerikanische Beutemaschine
  • Ki-54 Hei, Nr. 8, Armée de l'Air, Indochina 1946/1947
  • Ki-54 Hei, Nordkorea
Stärken:
  • Ungewöhnliche Vorbilder
  • Ordentliche, wenngleich auch nicht überragende Detaillierung
  • Augenscheinlich qualitativ hochwertige Decals 
Schwächen:
  • Short Run, wenn auch der gehobenen Klasse
Anwendung: Ein bisschen Erfahrung kann sicherlich nicht schaden. 

Fazit:

Ein nett gemachter Bausatz eines bislang eher unbekannten Flugzeugs. Die Qualität der Bauteile reicht nicht ganz an die übrigen aktuellen Formenneuheiten von Special Hobby heran. Es scheint, als hätte man dieses Projekt schon vor vielen Jahren angefangen.

Weitere Infos:

Anmerkungen:

Den Bausatz kann man direkt bei Special Hobby beziehen:

Ein passender Maskensatz ist ebenfalls verfügbar.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 07. Juni 2024

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