M1070 Gun Truck(Takom - Nr. 5019)Produktinfo:
Besprechung:Der M1070 HET (Heavy Equipment Transport) ist eine leistungsstarke Zugmaschine mit Allradantrieb. Sie verfügt über einige Besonderheiten wie z.B. ein ausgeklügeltes adaptives Fahrwerk, das selbst bei harten Stößen den Bodenkontakt aller Achsen jederzeit gewährleistet. Das zentral gesteuerte Reifendrucksystem trägt ebenfalls zu den hervorragenden All-Terrain-Eigenschaften bei. Beim Antrieb setzte man dagegen auf die bewährte Technik aus dem Vorgängermodell M911, nun allerdings mit 500 PS anstelle von 435 PS (später sogar 700 PS). Das Automatikgetriebe von Allison ist dagegen eine Neuentwicklung. Der M1070 verfügt außerdem über eine synchronisierte Lenkung der vorderen und hinteren Achsen, was der Manövrierbarkeit bei engen Straßenverhältnissen zu Gute kommt.
Der M1070, seit 1992 gebaut, wurde über die Jahre immer weiter entwickelt. Man hat sogar ältere Fahrzeuge rundum erneuert und auf den jeweils aktuellen Stand gebracht. Er wird von mehreren Ländern eingesetzt, inzwischen auch von der Ukraine. Alleine die USA erwarben mehr als 2.400 Fahrzeuge. Die Notwendigkeit einer „Gun Truck“-Ausführung ergab sich bei den Einsätzen im Irak, wo es sehr oft zu Angriffen irakischer Partisanen auf die Konvois der US Army gekommen ist. Als schnelle Lösung rüstete man die M1070 Zugmaschine mit dem sogenannten HET Urban Survivability Kit (HUSK) aus. Dieser bestand aus einer Panzerung für die Fahrerkabine sowie einem Feuerlöschsystem. Im hinteren Teil des Fahrzeuges, also quasi auf der Sattelplatte, befand sich eine ebenfalls gepanzerte Einhausung für zwei Maschinenkanonen für den Schutz der Konvois. Der Bausatz basiert – wie sollte es anders sein – auf dem bereits bekannten Modell mit dem M1000 Trailer. Die Zugmaschine wurde daraus praktisch unverändert übernommen, die Gun Truck-spezifischen Teile wurden auf einem neuen, zusätzlichen Spritzling untergebracht. Zu den bisherigen knapp 150 Bauteilen kommen nun noch einmal gut 50 dazu, die eigentlich allesamt für den hintern Aufbau benötigt werden. Dieser besteht aus einer rechteckigen, oben zum Teil offenen Box mit vollständig wiedergegeben Details im inneren. Die Anleitung sieht es zwar nicht direkt vor, man kann aber durchaus die beiden Einstiegluken hinten geöffnet anbauen. Die beiden MGs sind sehr gut wiedergegeben. Schade, dass keine passenden Figuren beiliegen. Die aufgesetzte Stoff(?)-tarnung an den Seitenwänden weist eine dreidimensionale Faltenstruktur auf. Die Zugmaschine wird praktisch unverändert gegenüber dem normalen Bausatz aufgebaut. Die Detaillierung der einzelnen Bauteile ist hervorragend, ohne dass man hier mit einer Flut von Bauteilen konfrontiert wird. Die Kabine ist komplett ausgestattet, eine Möglichkeit, die Türen geöffnet anzubauen, gibt es allerdings nicht. Dafür sind die Seitenteile aus klarem Kunststoff, so dass es zumindest keine Passungenauigkeiten bei den Fenstern geben dürfte ;). An einigen Stellen kommen Ätzteile zum Einsatz, z.B. für die Außenspiegel oder die HUSK-Panzerung. Die vier Achsen sind sehr gut wiedergegeben, die vorzumontierenden Baugruppen mit jeweils zehn Bauteilen werden dann an den aus einem Stück bestehenden Rahmen angeklebt. Die Reifen weisen ein grobstolliges Profil auf und haben sogar erhabene Details an ihren Flanken, allerdings keine Beschriftung. Leider gibt es wieder nur Gummireifen, die paar extra Kunststoffteile könnte man wirklich mal noch extra beilegen.
Die Bauanleitung ist erfreulicherweise mal „richtig groß“ und passt gerade mal so in den Karton. Hoffentlich sind die Zeiten dieser Mini-Heftchen nun endgültig vorbei. Der Zusammenbau wird in 22 Einzelschritten dargestellt. Wie üblich sind die Grafiken nur in schwarz-weiß, lediglich die Bemalungsanleitung ist farbig. Zur Auswahl steht ein einzelnes, nicht näher bestimmtes Fahrzeug. Hier gibt es noch Luft nach oben, was die Ausführung angeht. Der dunkle Hintergrund sieht zwar schick aus, macht das ganze aber etwas unübersichtlich. Weiterhin hätte man sich die Werbung für zwei andere Bausätze sparen und statt dessen das volle A4-Seitenformat für die einzelnen Ansichten ausnutzen sollen. Die Fixierung auf eine einzelne Farbpalette (Ammo MiG) ist auch wenig modellbauerfreundlich, wenigstens die FS-Nummern oder dergleichen hätte man durchaus noch angeben können. Decals gibt es nur vier Stück an der Zahl, ein weißes „X“, zwei Hinweisschilder und die Fahrzeugkennung für die hinteren Kotflügel.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Machbar, auch für noch nicht ganz so fortgeschrittene modellbauende Personen, die mindestens 14 Jahre alt sind... ja nee is klar ;) Fazit:Eine willkommene Ergänzung im 1:72er Fuhrpark. Das Modell ist sehr gut detailliert, der Bausatz gut ausgestattet. Der Preis ist angemessen, sozusagen preiswert. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 27. Juli 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |