KFK Kriegsfischkutter

(ICM - Nr. S.012)

Produktinfo:

Besprechung:

Das Original

Kleine Boote, wie Kutter und Trawler, wurden bereits im Ersten Weltkrieg von allen seefahrenden Mächten als Hilfs- und Unterstützungsfahrzeuge zur Sicherung von Häfen und dem Küstenvorfeld verwendet. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges erhöhte sich der Bedarf an solchen Fahrzeugen immer mehr, um das Küstenvorfeld entlang der Küste des Deutschen Reiches und der besetzten Länder zu sichern. 

Ab 1942 wurde der Bau von Kuttern in Auftrag gegeben, die speziell für Sicherungsaufgaben gedacht waren. Von 1942 bis 1957 wurden insgesamt 612 Einheiten auf 42 Werften in sieben europäischen Ländern hergestellt. Nach dem Krieg erfolgte die Umrüstung vieler Kutter zur Fischereifahrzeugen.

Der Bausatz

Die Hersteller aus der Ukraine, ICM, ClearProp!, MiniArt, ResKit - um nur einige zu nennen - bringen trotz der anhaltenden Kriegslage eine Neuheit nach der anderen auf den Markt. Wenn ich mir überlege, unter welchen schwierigen Bedingungen all dies in einem vom Krieg gebeutelten Land von statten geht, dann kann ich nur meinen Hut ziehen!

Doch nun zum Bausatz: nachdem ICM bereits einen KFK im Maßstab 1:350 auf den Markt gebracht hat, folgt nun der größere Bruder im Maßstab 1:144. In der stabilen Kartonverpackung finden sich insgesamt 139 Spritzgussteile aus grauem und transparentem Kunststoff, säuberlich verpackt in einer Umverpackung aus Folie, sowie eine mehrseitige Bauanleitung. Die Bauteile sind sehr sauber gespritzt und weisen keinen Grat oder Einfallstellen in Sichtbereichen auf. 

Der Rumpf besteht aus zwei in der Längsachse geteilten Vollrumpf-Hälften, sowie einem einteiligen Deck. An Deck sind bereits einige Teile direkt mit angespritzt. Alle weiteren Bauteile wie Deckshaus, Luken, Niedergänge, Flakpodeste, etc. sind größtenteils mehrteilig aufgebaut und daher für ein Spritzgussmodell in diesem Maßstab recht fein und gut detailliert. Das Steuerhaus ist innenseitig nicht detailliert, was im Grunde nicht weiter schlimm ist, da es durch die kleinen Fenster nur schwer einsehbar ist. 

Der Bausatz bietet viel in guter Qualität, dennoch sind für meinen Geschmack die Relingstützen, Handläufe, Rahen und Masten zu klobig geraten, wohingegen die 20 mm FlaK recht filigran daher kommt. Außerdem fehlt Material zur Darstellung der Reling entlang des Rumpfes. Hier ist Eigeninitiative gefragt. 

Der Bau des Modells sollte keine weiteren Probleme aufwerfen und bietet viel Modellbauspaß für den versierten Modellbauer. Wer mag, kann den Bausatz durch Ergänzungen in Eigenregie durchaus noch weiter aufwerten. Zur Darstellung des Modelles liegt dem Bausatz ein kleiner Sockel, sowie zwei Namenschilder bei.  

Die Bauanleitung

Im DIN A4-Format gehalten, führt die Bauanleitung in 48 kleinteiligen Bauschritten zum fertigen Modell. Die Bauanleitung enthält zu jedem einzelnen Bauschritt die nötigen Fabangaben inkl. Alternativen parat. Die Farbangaben beziehen sich dabei auf Farben aus dem Programm von ICM, Revell und Tamiya.

Einzig in einem Punkt bleiben Bausatz und Bauanleitung eine Antwort schuldig - das Material für die Reling entlang des Rumpfes. Der Hinweis in der Bauanleitung besagt lediglich: SCRATCH BUILD. Zwei Seiten- und Deckrisse mit unterschiedlichen Tarnungen vervollständigen die Bauanleitung. 

Fazit:

Weitere Infos:

Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 10. Mai 2023

Demnächst:

17. bis 31. November

1. Dezember

7. und 8. Dezember