MiG-23 Flogger(Italeri - Nr. 2649)Produktinfo:
Besprechung:Einige Worte zum OriginalZu Beginn der sechziger Jahre untersuchte man in der UdSSR Möglichkeiten, den Geschwindigkeitsbereich von Flugzeugen zu erhöhen. Zum einen sollte das Flugzeug möglichst schnell fliegen können und zum anderen eine möglichst geringe Minimalgeschwindigkeiten aufweisen, um im Einsatzfall auch von sehr kurzen Behelfspisten aus operieren zu können. Schnell fliegen war kein Problem (siehe MiG-25), aber dieses Monstrum auch möglichst langsam sicher bewegen zu können, stellte eine echte Herausforderung dar. Aerodynamisch allein war dieser Spagat zur damaligen Zeit nicht zu meistern. Im Ergebnis zeichneten sich zwei Wege ab, die beide praktisch erprobt wurden. Zum einen der Schwenkflügel und zum anderen der Einbau von kleinen Hubtriebwerken, die senkrecht eingebaut nur bei Start und Landung benutzt werden sollten. Wie jede technische Lösung haben auch diese beiden Ansätze ihre Kehrseiten. Konkret hieß das, bei Verwendung von Hubtriebwerken werden diese außer bei Start und Landung als nutzlose Masse "spazieren geflogen". Ein weiterer Nachteil ist sicher der für den Einbau nötige Platzbedarf, der so nicht mehr für andere wichtige Dinge zur Verfügung steht (Sprit, Avionik, Waffen). Beim Schwenkflügel ist ebenfalls ein notwendiges Mehr an Masse in Form der Schwenkmechanik zu berücksichtigen. Hinzu kommt noch, daß ein Schwenkflügel geringere Lastvielfache gegenüber einem normalen starren Flügel zuläßt (die auftretenden Kräfte müssen alle durch den Drehbolzen!). Letztlich erwies sich der Schwenkflügel als die bessere Wahl. Für beide Ansätze gab es übrigens im OKB Suchoi ebenfalls Untersuchungen mit exakt dem gleichen Ergebnis. Die Arbeiten im OKB Mikojan-Gurjewitsch mündeten in den Bau mehrerer Prototypen, wovon der Schwenkflügler ("23-11/1") am 10.06.1967 seinen Erstflug machte. Die Serienreife wurde 1969 erreicht, der sich die Einführung des Musters in den Truppen der PWO (Luftverteidigung) und WWS (Luftstreitkräfte) der UdSSR anschloss. Ein neues leistungsstarkes Radar gepaart mit entsprechender Hard- und Software nebst breiterer Waffenpalette machten die MiG-23 zu einer wesentlichen Verbesserung gegenüber dem Muster, welches sie ablösen sollte - die legendäre MiG-21. Wer die Geschichte der MiG-21 kennt, wird wissen, welch schweres Erbe die MiG-23 antrat. Im Einsatz erwies sich der neue Schwenkflügler aber als solides Arbeitspferd, wenn ihm auch der Ruf anhaftete, ein wenig kapriziös zu sein. In kritischen Flugregimen verzieh er keine Fehler. Der BausatzHier haben wir also den einzig verfügbaren Bausatz einer MiG-23 im Maßstab 1:48. Wie so oft, stellt sich auch hier die Frage, warum dieses für die Staaten des Warschauer Vertrages so wichtige Muster bei den Bausatzherstellern derart ignoriert wird.
Die Formen wurden in den späten 80'ern von der Firma ESCI entwickelt. Man kann sich vorstellen, das zu dieser Zeit die Verfügbarkeit von Daten über Einsatzmuster der "anderen Seite" eher schlecht als recht war. So fallen dann auch die Proportionen im Ergebnis eher ähnlich als stimmig aus. Ein paar Beispiele:
Die Liste ließe sich fortsetzen. Jeder Modellfreund hat sich ja im Laufe der Zeit irgendwie spezialisiert. Wenn diese Spezialisierung nicht gerade Flieger mit dem roten Stern einschließt, aber die eigene Sammlung dennoch um ein Abbild einer MiG-23 ergänzt werden soll, so kann sicher auf der Grundlage dieses Kits ein Modell erstellt werden, welches einen guten Eindruck dieses Jägers vermittelt. Hilfreich dabei ist in jedem Falle der sehr schön gemachte Decalbogen des Kits. Nicht weniger als sechs verschiedene Varianten hat Italeri spendiert. Alle mit Angabe von Zeit und Ort, bei vier kommt die Einheit hinzu - so wünscht man es sich. Die Qualität des Druckes ist erstklassig, alle Farben ordentlich deckend und ohne Versatz, allerdings matt. Weiterhin sind eine ganze Reihe Wartungsaufschriften vorhanden, die alle sehr gut lesbar sind. Freunde der russischen Sprache kommen voll auf ihre Kosten.
Zu den technischen Daten des Bausatzes
Darstellbare Maschinen:
Fazit:Wenn man schon viele, viele Fotos von MiG-23 gesehen hat, sollte man besser warten - irgendwann kommt ein neuer, stimmigerer Kit (war ja bis jetzt immer so ;o) Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Kai Röther - 08. Juni 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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