Trabant 601(Revell - Nr. 07713)Produktinfo:
Besprechung:Das Original„Fuhren wir mit dem Trabi in den Urlaub, war der Kofferraum voller Ersatzteile und das Gepäck überall im Rest des Autos", erzählte mir mein Kollege etwas rührselig. Trabi fahren - das war Fluch und Segen zugleich! Man war dankbar, einen fahrbaren Untersatz zu haben, auf den man teils Jahre warten musste, hatte aber auch mit der Unzuverlässigkeit des Fahrzeugs, Ersatzteilmangel und fehlendem Komfort zu kämpfen. Der 1957 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellte Trabant wurde als Kleinwagen vom Volkseigenen Betrieb (VEB) Sachsenring Automobilwerke Zwickau produziert und basierte auf dem Modell DKW F9 des Automobilherstellers Auto Union. Die Serienproduktion des Trabant begann im Jahr 1964, wobei das Design über fast drei Jahrzehnte lang relativ unverändert blieb. Der Trabant als DAS bekannteste ostdeutsche Nachkriegsauto wurde mehr als drei Millionen Mal produziert. Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 konnte der Trabbi jedoch aufgrund seiner mangelnden Technologie und der eingeschränkten Produktionsmöglichkeiten, die durch die Restriktionen der Sowjetunion verursacht wurden, nicht mit anderen Automarken mithalten. Nach der Wende kam die Trabant-Produktion abrupt zum Erliegen und wurde nach der deutschen Wiedervereinigung 1991 offiziell eingestellt. Heute ist die „Rennpappe" als Kultfahrzeug immer noch auf deutschen Straßen anzutreffen - steht sie doch auch für schlichte Robustheit, Solidarität und Nostalgie.
Der BausatzDer Trabant-Bausatz in der überarbeiteten Version von 2009 präsentiert sich hier im Design der „Builder‘s Choice" - einer Abstimmung der Revell-Community, bei der diverse Designs zur Wahl standen. Mit dem englischen Schriftzug auf einem ostdeutschen Fahrzeug mag das Modell manchen Betrachter irritieren - ein Hingucker ist das gebaute Modell jedoch allemal! Der Karton ist revelltypisch von der Seite zu öffnen und im modernen schwarzen Design. Das Motiv auf der Deckelvorderseite stellt die einzige mit diesem Modell darstellbare Version dar. Der Guss der 138 Teile ist insgesamt einwandfrei. Sämtliche Gravuren und Details sind ohne Unreinheiten oder Abweichungen zu erkennen. Alle Spritzlinge sind in weiß gehalten. Die Gummireifen dürften manchen Modellbauer stören, sind aber qualitativ sehr gut und fein detailliert. Die transparenten Spritzlinge wirken klar und schlierenfrei. Im Gegensatz zu Fahrer- und Beifahrertür lassen sich Motorhaube und Kofferraumdeckel öffnen. Das Innenleben weist einen gut detaillierten Motor, einen Kofferraum mit Ersatzrad und den Trabant-typischen eher schlicht gehaltenen Fahrerraum auf. Spiegel sind als alufarbenes Decal beigelegt. Hierfür sowie für Leisten und Stoßstangen empfehle ich alternativ den Liquid Chrome Marker von Molotow. Gurte fehlen bei dem Modell leider komplett. Die Scheinwerfer sollen selbstständig eingefärbt werden, Diese sind lediglich als komplett farbloses Klarsichtteil im Bausatz vorhanden. Türgriffe und Scheibenwischer sind dankenswerterweise als separate Teile vorhanden.
Die Bauanleitung und die MarkierungsbögenRevelltypisch findet man im Karton eine farbig gedruckte Bauanleitung mit gut durchdachter Aufteilung der 48 Bauschritte. Der Decalbogen ist makellos gedruckt und in seiner Größe sehr überschaubar. Lediglich 21 Nasschiebebilder finden am Ende auf dem „Trabbi" ihren Platz. Alle Farben scheinen korrekt wiedergegeben zu sein. Darstellbare Fahrzeuge: Tranbant 601, Kennzeichen PS 20-22, We can build harmony, Gewinner Revell Builder's choice-WettbewerbStärken:
Schwächen:
Anwendung: Level 4: Für fortgeschrittene Modellbauer Fazit:Der Bausatz als Grundlage für die Community-Abstimmung erscheint mir eine tolle Idee - sind doch viele Modellbauer noch selbst mit der „Rennpappe" gefahren oder sogar immer noch im Straßenverkehr unterwegs. Die Auswahl einer einzigen baubaren Version erscheint mir recht mager, wird aber nicht nur bei Revell immer mehr zum Standard. Zumindest ein paar mehr Kennzeichen hätte man anbieten und eine Farbmischanleitung für den klassischen himmelblauen oder froschgrünen Trabant beilegen können. Weitere Infos:Referenzen: Eine mögliche Bezugsquelle direkt bei Revell gibt es hier. Diese Besprechung stammt von Sebastian Nemitz - 24. Januar 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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